Aguas termales de Xajhá: Wunderschöne Wanderung mit entspannendem Bad in Hidalgo

Im Oktober 2023 habe ich zum ersten Mal an einer organisierten Bustour in Mexiko teilgenommen. Mit dem Wanderclub Senderistas Principiantes San Luis Potosí ging es zu den Grutas de Xajhá zwischen Hidalgo und Querétaro. Auf dem Rückweg gab es noch eine Überraschung.

Ich wollte schon immer mal an einer Bustour in Mexiko teilnehmen. Normalerweise organisiere ich meine Reisen selbst, aber es ist viel Arbeit und manchmal tut es gut, dass Ganze anderen zu überlassen. Gesagt, getan: Über einen Freund buchte ich bei den Senderistas Principiantes eine Tour zu den Grutas de Xajhá. Am Freitag, den 27.10., ging es los.

Vergesst nicht bei den anderen Posts zu Mexiko reinzuschauen. Falls ihr noch Lektüre braucht, habe ich noch etwas für euch: Der Reiseführer für eure Mexiko-Reise*:


Die Tour: Grutas de Xajhá / Aguas termales de Xajhá

Mit zwei vollen Bussen fuhren wir Freitagabend von San Luis Potosí in die Nähe des kleinen Ortes Xajhá in Hidalgo. Der Wochenendausflug war so geplant, dass wir Freitagnacht im Bus schlafen und Samstag erst im Hotel. Davor hatte ich ehrlich gesagt ein wenig Angst, da ich größer als die meisten Mexikaner bin und normalerweise in Bussen nicht schlafen kann. Im Gegensatz zu den Flixbus-Konservendosen in Deutschland herrscht in den Reisebussen in Mexiko aber auch für meine Größe noch ausreichend Platz, sodass ich zumindest ein paar Stunden gut schlafen konnte.

Hab ich auf Reisen immer dabei – zum Schlafen im Flugzeug, Film schauen oder Musik hören. Auch im Bus zu empfehlen:*

Auch das Busfahren bereitete mir ein wenig Sorgen, da ich immer noch Sicherheitshinweise zu Mexiko über die Arbeit bekomme und schwere Busunglücke nicht selten sind. Eine Fahrt über Nacht ist auch nicht wirklich zu empfehlen. Auf der anderen Seite fahren jeden Tag tausende Busse durch das Land, da es keine Züge gibt (außer dem Chepe und dem Tequila Express) und für viele Leute neben dem (meist teuren) Flugzeug die einzige andere Möglichkeit für die großen Distanzen darstellt.

Samstagmorgen gegen 6 Uhr kamen wir an und stiegen mitten im nirgendwo (hier) auf Ladeflächen großer Pickups um. Die Reisebusse hätten die Piste über Berge (Serpentinen) zum Beginn der Wanderung nicht geschafft, selbst mit dem privaten PKW ist es nicht zu empfehlen. Für mich war es das erste Mal mit vielen Leuten stehend auf der Ladefläche eines Pickups (wäre in Deutschland ganz sicher verboten).

Wichtig: Ihr könnt nicht einfach mit eurem Auto anreisen und loswandern. Die Straße zum Ausgangspunkt der Wanderung (hier) ist für normale Fahrzeuge nicht geeignet. Weiterhin müsst ihr unterwegs an einer Kasse halten und Eintritt bezahlen, dabei werden euch verschiedene Pakete angeboten (Stand Oktober 2023). Um die Reise reibungslos zu gestalten solltet ihr entweder vorher reservieren oder an einer Bustour teilnehmen. Einige weitere Infos findet ihr bei Facebook.

Etwas mehr als eine Stunde dauerte die Fahrt durch die atemberaubende Berglandschaft. Nicht nur einmal wurde mir dabei schwindlig, als wir nur zentimeternah am Abgrund vorbeifuhren. Der Fahrer erzählte unterwegs, dass das ganze Land einer Familie gehöre und sie es seit ein paar Jahren für den Tourismus ausbauen und bewirtschaften. Am Startpunkt der Wanderung angekommen, gab es erstmal ein gutes mexikanisches Frühstück für kleines Geld (wird vor Ort frisch zubereitet). Danach liefen wir los.

Vergesst eure Drohne nicht – solche Landschaften schreien quasi nach tollen Luftaufnahmen:*


Knapp drei Stunden liefen wir entlang und durch den Fluss, der überraschenderweise sehr warmes Wasser führte. Ihr müsst euch auf nasse Schuhe während der Wanderung einstellen, Gummistiefel o.ä. sind ebenfalls nicht hoch genug für die Flussdurchquerungen. Unterwegs gab es den einen oder anderen Stopp, um die Gruppe wieder zu sammeln. Bei den Senderistos Principantes kann im Grunde jeder teilnehmen. Es gibt keine Altersbegrenzung, man sollte aber halbwegs fit für die Länge der Wanderung sein.

Unser Ziel war ein schmaler Canyon zwischen zwei Bergen. Dort befinden sich die Grutas de Xajhá und eine große Badestellte und hier fand ich auch heraus, warum das Wasser so warm war. Die Grutas selbst konnten wir aufgrund aktueller Bedingungen leider nicht besuchen, wir konnten aber in der Wasserstelle baden gehen. Diese heißt „Aguas termales de Xajha“. Euch wird schon von Weitem der seltsame Geruch auffallen. Aus dem Felsen kommt hier sehr warmes und schwefelhaltiges Wasser. Die Temperaturen sind so hoch, dass sogar einige Bereiche abgesperrt sind und keiner dorthin schwimmen darf.

Etwa eine Stunde blieben wir im Wasser, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Die Tour zurück zum Ausgangspunkt dauerte nur etwas mehr als zwei Stunden, da wir weniger Fotostopps einlegten. Danach fuhren wir auf den Pickups zurück zu den Bussen und weiter zum Hotel im Pueblo Mágico Zimapán (neben der beeindruckenden Talsperre, die Ziel einer weiteren Reise sein wird).

Die GoPro für Aufnahmen aus dem Wasser war natürlich auch wieder dabei:*

 

Abendessen in Zimapán und Überraschung auf dem Rückweg

In Zimapán aßen wir im recht guten Restaurante Cactácea zu Abend und verbrachten die letzten Stunden des Tages mit einer Wanderung durch die Stadt.

Übernachtet haben wir im Hotel Fundicion – nichts Besonderes aber okay für eine Nacht und sehr zentral. Auf Booking* gibt es leider nicht allzu viele Angebote in der Gegend – wenn ihr da nicht fündig werdet, müsst ihr vermutlich über Google Maps suchen und einfach anrufen zur Reservierung.

Am Sonntagmorgen besichtigten wir erneut einige Ecken von Zimapán. Da der Día de Muertos vor der Tür stand, war alles bereits geschmückt und überall gab es Pan de Muertos und Totenköpfe aus Zucker zu kaufen. Nach einem Frühstück, wieder im Restaurante Cactácea, fuhren wir 11:30 Uhr mit den Bussen in Richtung Heimat… Oder doch nicht?

 

Ausgrabungsstätte Pahnu

Gegen 14 Uhr gab es eine Überraschung auf dem Rückweg: Wir hielten an der Ausgrabungsstätte Pahñu.. Zu Pahñu wird es einen eigenen Artikel geben, den ich später hier verlinke.

 

Pueblo Mágico Tecozautla

Letzter Stopp auf dem Rückweg war erneut ein Pueblo Mágico. In Tecozautla hatten wir jedoch nur kurz Zeit für ein Mittagessen und ein Gruppenfoto. Danach fuhren unsere Busse zurück nach San Luis Potosí, wo wir gegen 22 Uhr ankamen.

Hotels in Tecozautla:*


Booking.com

Fazit Wandertour zu den Grutas de Xajhá

Man muss nicht immer alles selbst organisieren, stundenlang im Auto sitzen und total fertig Freitagnacht irgendwo ankommen. Manchmal kann man die Planung und Organisation auch anderen überlassen und ein entspanntes Wochenende verbringen. Sicher ist ein Bus nicht so flexibel wie das Auto, dafür kann man schlafen, sich auf der Reise ausruhen und sogar noch tolle neue Leute kennenlernen.

Der Tag in den Bergen rund um die Grutas de Xajhá war genial! Von der Anreise auf den Pickups durch die beeindruckende Bergwelt, über die wirklich schöne Wanderung, bis hin zum Baden im heißen Wasser – alles war gut organisiert, das Wetter war perfekt und die Landschaft einfach atemberaubend. Die weiteren Stopps in Zimapán, Tecozautla und der Überraschungsbesuch in Pahñu setzten noch das i-Tüpfelchen auf ein gelungenes Wochenende. Ich möchte nochmal in die Gegend fahren und die Talsperre Zimapán besuchen.

Was braucht ihr für die Tour?

  • Ihr solltet fit für eine ca. 15 km lange Wanderung sein und gute Laune haben :).
  • Ich empfehle euch Turnschuhe, die bei Wasserkontakt nicht kaputt gehen und schnell trocknen, weiterhin ein paar trockene Schuhe für den Rückweg und Wasserschuhe für die Thermalquellen.

 

Da ich sehr vieles rund um San Luis Potosí schon gesehen habe, werden die Distanzen zu neuen Sehenswürdigkeiten immer größer. Aus diesem Grund werde ich sicher weitere Busreisen buchen. Die Tour nach Hidalgo hat insgesamt nur 1900 Pesos gekostet – inklusive Eintritt, Bus, Hotel.

Hier geht’s zur Facebook-Seite der Senderistas Principiantes SLP.

 

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