Ausgrabungsstätte El Cóporo – schöne Wanderung unweit von San Luis Potosí

Heute gibt es einen kurzen Artikel zu einer tollen Wanderung um die Ausgrabungsstätte El Cóporo zwischen Leon und San Luis Potosí.

Wandern in Mexiko? Das ist eigentlich ziemlich selten – bei den meisten Sehenswürdigkeiten liegt der Parkplatz gleich daneben. Die einzigen längeren Wanderungen habe ich bisher in der Sierra Gorda unternommen. Natürlich kann man auch einfach so in die Pampa laufen, jedoch fehlt es an Wanderwegen und Hinweisschildern – sogar in den Naturschutzgebieten. Umso mehr freute ich mich, als Kollegen mir von einer Wanderung um eine Ausgrabungsstätte zwischen San Luis Potosí und Leon erzählten.

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Anreise

Achtung: Die Anreise ist ein wenig tricky, da Google und das BMW Navi euch einen großen Umweg fahren lassen. Die einzige App, die es richtig hin bekommt, ist Waze (welches ich euch für jede Reise in Mexiko empfehle, da es auch Verkehrssituationen besser einschätzt als Google). San Luis Potosí verlasst ihr auf der schicken neuen Cuota bei Horizontes Residencial in Richtung Highway 80 nach Leon (ist ausgeschildert). Der 80 folgt ihr bis nach Villa de Arriaga, dort biegt ihr auf die 80D ab. Etwa 23 km später verlasst ihr die 80D und fahrt auf die 51 in Richtung Ocampo (weder Google noch BMW Navi verzeichnen hier eine Abfahrt). Ab Ocampo ist dann El Cóporo ausgeschildert. Die letzten Meter fahrt ihr dann über eine zu Anfangs ziemlich löchrige Straße (Achtung: langsam fahren), die dann in einen Feldweg übergeht. Kurz vor der Siedlung San José del Torreón befindet sich das Visitor-Center auf der linken Seite. Etwa eine Stunde müsst ihr für die komplette Anreise einplanen.

 

Ausgrabungsstätte El Cóporo

Seid ihr endlich mitten im Nirgendwo angekommen, werdet ihr über das relativ neue und schicke Besucherzentrum erstaunt sein. An der Kasse zahlt ihr irrwitzige 39 Peso Eintritt und wartet auf den nächsten freien Guide, in der Regel ist nichts los. Der Guide spricht meist nur Spanisch und führt euch erst durch ein kleines Museum (mit Film), danach fahrt ihr mit einem Bus etwa fünf Minuten zu einem See, hier beginnt hinter einem Tor die Wanderung.

Ein großer Teil der Ruinen befindet sich gleich am Fuße des Berges, nur wenige Minuten durch Kakteenfelder vom Startpunkt der Wanderung entfernt. Der Guide wird euch etwas über die Geschichte des Ortes erzählen. El Cóporo (taraskisch, „auf der großen Straße“) gehört zu den vier wichtigsten archäologischen Stätten Guanajuatos. Seit 2009 wurden erst etwas mehr als 5% des Gebietes archäologisch ausgegraben und in mehrere Komplexe unterteilt. Der Llano-Komplex beinhaltet häusliche Bereiche und Werkstätten, der Gotas y Montes-Komplex beinhaltet einen Verwaltungsbezirk, der Komplex Puerto del Aire beinhaltet einen gepflasterten Weg zu den Zeremonialstätten auf dem Gipfel des Hügels. Komplex Caracol ähnelt einem Wohn- bzw. Beobachtungsgebiet, der Pilar-Komplex beinhaltet einen Bürgerplatz.

Das hier* sollte beim Wandern nicht fehlen.

Auf dem 156 m hohen Gipfel des Hügels befindet sich der Komplex Cóporo, er war das zeremonielle Zentrum der schätzungsweise 30 Siedlungen an den Hängen des Berges, die zwischen 500-900 n. Chr. bewohnt wurden. Final verlassen wurde die Stätte um etwa 1100 n. Chr. aufgrund von klimatischen Veränderungen in der Region, die die Landwirtschaft beeinflussten.

Die gesamte Wanderung dauert etwa 1,5-2 h und führt euch über den Hügel (für Leute mit Schnappatmung gibt es auch einen kurzen Weg, der weit weniger anstregend, aber langweilig ist). Gute Wanderschuhe* solltet ihr mitbringen.

 

Wandern und dabei Handy laden? Geht hiermit:*

 

Überblick:

  • Öffnungszeiten: 10:00-18:00 Uhr (im Winter solltet ihr spätestens 16 Uhr ankommen, um die letzte Tour noch zu erwischen)
  • Eintritt: 39 Peso für Erwachsene, 12 Peso für Kinder
  • Adresse: Camino al Coporo Km 4 (aprox.), Ocampo, Guanajuato

 

Fazit Ausgrabungsstätte El Cóporo

Ich war überrascht unweit von San Luis Potosí und mitten im Nirgendwo so eine tolle Tour zu finden (typisch Mexiko – mitten im Nichts die tollsten Sehenswürdigkeiten). Die Anreise gestaltete sich etwas abenteuerlich, dafür beeindruckten Natur und Ausblick vom Berg umso mehr (die Ruinen selbst waren weit weniger beeindruckend als alles drumherum). Für viel zu günstige 39 Peso bekommt man viel geboten und da Wandern in Mexiko viel zu kurz kommt, war der Ausflug eine tolle Abwechslung.

Ihr solltet jedoch unbedingt an ausreichend Wasser, Sonnenschutz* und Wanderschuhe* denken, selbst im Winter sind die Temperaturen noch relativ hoch und die Sonne leistet weiterhin gute Dienste beim Sonnenbrand.

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