Mexiko Tagebuch alte Einträge

FlyBoard Cabo San Lucas

In diesem Mexiko Tagebuch möchte ich euch über meine Zeit als Expat in San Luis Potosí berichten. Über vieles werdet ihr schmunzeln, einiges wird euch aber sicher zum Nachdenken anregen.

Hier geht’s zum aktuellsten Eintrag.

#23: 07.05. Reisen in Corona-Zeiten: Wie ich vergangenes Wochenende nach Deutschland geflogen bin

Und da bin ich wieder – dieses Mal aber aus good old Germany. Vergangenes Wochenende bin ich nach Deutschland geflogen. Warum? Hauptsächlich aus privaten Gründen, da meine Familie und meine Frau in Deutschland sind und ich nicht in Mexiko sein möchte wenn jemand in dieser Krise krank wird. Aber auch beruflich habe ich einiges zu erledigen und vorzubereiten, da bald meine Rückkehr aus Mexiko ansteht (im Home Office in Deutschland kommt einem die Zeitverschiebung weniger in die Quere). Weiterhin ist die Situation in Mexiko derzeit sehr unklar: Die veröffentlichten Fallzahlen stimmen vorne und hinten nicht (Beispiel: Am 27.05. wurden Zahlen veröffentlicht – ca. 60.000 Menschen wurden getestet, 11.000 waren positiv zu dem Zeitpunkt – das lässt Schlüsse auf die Dunkelziffer zu). Die Wirtschaft befindet sich immer noch im Lockdown und es gibt keine verlässlichen Aussagen, wann dieser Zustand aufgehoben wird. Die Maßnahmen der mexikanischen Regierung und lokalen Verwaltungen sind ebenfalls nicht wirklich nachvollziehbar und transparent – jetzt hat man bspw. in 25 Bundesstaaten den Verkauf von Alkohol verboten. D.h. der Schmuggel wird jetzt wieder ansteigen und ich hab wirklich keine Ahnung, was das bringen soll. Die Zeiten sind einfach extrem unsicher.

Dennoch habe ich lange mit mir gerungen, ob ich fliegen soll und habe mich vorher gut informiert. Flüge über die USA sind aktuell als Europäer nicht möglich (da die Amis ja keinen Transitbereich haben), daher gibt es derzeit nur die Möglichkeit mit KLM nach Paris oder Amsterdam zu fliegen – Flieger gehen nur Mittwochs und Freitags. Somit flog ich zuerst von San Luis Potosí nach Mexiko-Stadt – hier wurde der erste Flug gecancelt, sodass ich auf Aeromar umgestiegen bin. In diesem Flugzeug gab es neben mir nur noch drei weitere Passagiere. Vor dem Einchecken wurde Fieber gemessen und ich  musste einen Zettel ausfüllen, weiterhin war eine Maske am Flughafen Pflicht. Im Flugzeug wurden wir getrennt gesetzt (mind. ein Platz oder eine Reihe Abstand).

Der Flughafen Mexiko war ebenfalls so gut wie tot. Ich musste das Terminal wechseln und im Air Train war außer mir nur noch ein weiterer Mann unterwegs. Die Anzeigetafel zeigte Freitagabend nur zwei Flüge: Einen nach Amsterdam und einen nach Paris. Das muss man sich mal vorstellen, es handelt sich hier um den großen Hauptstadtflughafen! Auch hier galt Maskenpflicht, es wurde erneut Fieber gemessen und ich musste wieder einen Zettel ausfüllen.

Es ging im Dreamliner von KLM nach Amsterdam. Schon vor dem Boarding machte der Kapitän eine Ansage, dass der Service nicht auf dem gewohnten Niveau von KLM sein wird. Es wird nur ein Mal ein kleines warmes Essen geben und auf jedem Sitzplatz befindet sich eine Tüte mit Wasser, Schokoriegeln, einem Apfel und ein Sandwich – das muss bis zur Ankunft reichen (und hat es auch – hatte sogar noch einiges übrig). Alkohol gab es keinen. Übrigens hat KLM bereits vorher per E-Mail darüber informiert und sich entschuldigt. Ich finde, dass diese Airline für ihren Kundenservice eine Auszeichnung verdient hat! Der Flieger war zu ca. einem Drittel gefüllt – auch hier wurden wir getrennt gesetzt. Nach Abheben setzten sich die meisten Passagiere in eine eigene Reihe – so hatte man selbst in der Economy mal richtig Platz!

In Amsterdam hatte ich eine Nacht Aufenthalt. Obwohl ich kurz nach 14 Uhr angekommen bin, gab es am gleichen Tag keinen Flieger mehr nach München. Ich hatte also ein Hotel in der Nähe des Flughafens gebucht und zum Glück einen Satz Wechselkleidung im Handgepäck, da ich meinen Koffer nicht holen durfte, er blieb eingecheckt. Kurz vor Verlassen des Flughafens kontrollierten Polizisten die angekommenen Gäste – sie sahen in meinem Ticket den anstehenden Flug nach München und ließen mich ziehen. Eine Information zur aktuellen Lage in den Niederlanden oder zur Quarantäne gab es weder im Flugzeug, noch am Flughafen (ich hatte mich aber im Vorfeld informiert – und auch hier musste man sich nach Einreise in Quarantäne begeben).

Im Hotel waren alle Annehmlichkeiten (Restaurants, Fitness, Pool etc.) geschlossen. Es gab nur Zimmerservice (relativ teuer) – besonders dreist fand ich, dass Websites lokaler Lieferdienste im Hotel-WLAN nicht erreichbar waren. Ich aß einen Burger zu Abend und verzichtete auf das Frühstück für teure 27,99€ (!) – am Flughafen gab es zum Glück noch 2-3 geöffnete Imbissstände.

Steigenberger Hotel Burger
Burger im Hotel

Der Flug nach München war relativ unspektakulär, das Flugzeug nur zur Hälfte gefüllt. Kurios war, dass einige Passagiere nach dem Einsteigen direkt nebeneinander saßen – hier hatte man bei der Sitzplatzwahl geschlampt. Nach Abheben setzten sich die Leute aber sofort um. Kurz vor der Landung musste ich einen Zettel zu meinem Befinden und meinem Aufenthalt ausfüllen „For the German health ministry“. Diesen habe ich immer noch, er wurde weder kontrolliert noch eingesammelt. Angekommen ging ich durch die automatische Passkontrolle und holte meinen Koffer. Danach kaufte ich ein Ticket für den Nahverkehr und fuhr in die Stadt. Am Flughafen gab es nicht einen Hinweis (z.B. ein Schild oder einen netten Mitarbeiter) auf die 14-tägige häusliche Quarantäne nach Einreise – ich war wirklich überrascht. Da ich mich vorher informiert hatte, füllte ich den Vordruck an das Referat für Gesundheit und Umweltschutz aus und schickte es per Mail. Nur ein paar Minuten später wurde ich zurückgerufen und mir noch einige Dinge erklärt – selbst zum Sonntag, das fand ich gut!

Dennoch muss ich sagen, dass ich deutlich mehr Kontrollen oder Fragen erwartet hätte – ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand etwas von meiner Einreise mitbekommen hätte, wenn ich mich nicht selbst gemeldet hätte. Insgesamt war die Reise sehr angenehm und verlief viel reibungsloser, als ich mir vorgestellt hatte. Jetzt sitze ich bereits seit vier Tagen in häuslicher Quarantäne, mache Home Office und ein bisschen Sport im Zimmer. Zum Glück kann man die Fenster öffnen und die frische Luft rein lassen. Bald ist es geschafft :).

 

#022: 19.04. Corona in Mexiko, die letzten Trips, Home Office und Langeweile

Vor einem Monat habe ich den letzten Eintrag in das Tagebuch geschrieben, wird Zeit für ein Update! Was ist in Zwischenzeit passiert? Unser Werk ist in die geplante Produktionsunterbrechung gegangen (die war schon vor Corona so eingeplant). Die Länge ist aber derzeit noch nicht absehbar, da Mexiko gefühlt täglich neue Maßnahmen gegen das Virus erlässt. Mittlerweile habe ich die dritte Woche Home Office geschafft und ich hätte es nie gedacht, aber ich vermisse das Büro. Home Office bedeutet nicht nur allein zu Hause im Kämmerchen (oder auf der Dachterrasse) zu arbeiten, sondern, zumindest bei mir, auch brennende Augen vom stundenlangen schauen auf den Laptopbildschirm (und abends auf das Handy, in den Fernseher für Netflix und das Kindl zum lesen). Das Problem ist, dass ich im Home Office viel kürzere Pausen mache als im Büro. Hier steht einfach keiner an der Kaffeemaschine für einen Smalltalk oder erzählt mir beim Mittagessen über sein Wochenende. Somit verkürzen sich die Pausen enorm und da ich auch nicht mehr zur Kantine laufen muss, komme ich am Tag kaum raus. Auch ist mir aufgefallen, dass aktuell jeder denkt, dass man permanent Zeit für Meetings hat – man ist ja zu Hause (ist fast anstrengender als im Büro). Vergangene Woche habe ich daher Rituale eingeführt: Mittagessen wird entweder an der frischen Luft eingenommen oder ich trinke danach noch einen Kaffee auf der Dachterrasse oder laufe eine kurze Runde um den Block. Nach der Arbeit laufe ich einmal die Straße hoch und runter und kaufe etwas beim Bäcker oder ein Eis. So komme ich zumindest ein bisschen raus. Aller zwei Tage jogge ich um den Block (alle Parks wurden hier geschlossen – im Gegensatz zu Deutschland ist alles eingezäunt – also man kommt nicht mal zum joggen rein).

 

Wie ist die Lage in Mexiko? Es wurden einige Maßnahmen erlassen und viele halten sich daran, es gibt jedoch dummerweise auch viele, die alles sehr locker sehen. Schulen, Restaurants, Bars, Clubs, Fitnessstudios, einige Läden, Parks und Shopping-Malls wurden geschlossen. Versammlungen wurden verboten, eine allgemeine Ausgangssperre gibt es aber nicht. Die Kontrollen der Polizei lassen leider stark zu wünschen übrig – um die Ecke haben zwei Restaurants kurzerhand wieder geöffnet, regelmäßig sehe und höre ich große Parties mit vielen Menschen in der Nachbarschaft, einige Tacco-Stände haben auch wieder geöffnet und dort drängen sich Menschen dicht an dicht. Auch finden immer noch Märkte in der Stadt statt (zum Beispiel vergangene Woche vor dem Tangamanga-Park). Außerhalb der Stadt setzt entweder gar keiner Maßnahmen um (z.B. in Escallerias) oder man riegelt sich selbst komplett von der Außenwelt ab durch aufbaggern der Straße (kein Scherz) oder dem setzen von Checkpoints (z.B. nach Guadalcázar). An drei Wochenenden waren wir noch wandern (erts in SLP, dann La Ventana – Bericht folgt), beim vierten Versuch mussten wir an einem Checkpoint umdrehen. Immerhin haben wir dann herausgefunden, dass man durch das ausgetrocknete Bett der Talsperre El Potosino heizen kann^^.

Insgesamt fühle ich mich hier derzeit seltsam. Die Maßnahmen werden teilweise nur halbherzig umgesetzt, die Anzahl an gemeldeten Coronafällen ist viel zu niedrig (man testet kaum, die Dunkelziffer wird extrem hoch sein). Der Präsident hat jetzt entschieden, dass in stark betroffenen Regionen die nicht-essentielle Industrie bis zum 30.05. geschlossen bleibt – ohne auszuführen, was stark betroffene Regionen sind. Einige Staaten haben jetzt Mundschutz beschlossen, San Luis natürlich nicht. Das Krankenhaus um die Ecke wurde zur Corona-Station und steht unter dem Schutz des Militärs. Da die Leute hier, ähnlich wie in den USA, kaum Ersparnisse haben und Hire&Fire gilt, wird die Arbeitslosigkeit nach oben schnellen. In einem Land, in dem das Gefälle zwischen arm und reich so extrem ist wie hier, mach ich mir schon Gedanken, was da passiert… .

Immerhin kann man weiterhin alle Dinge des Lebens kaufen und Supermärkte sind normal geöffnet. Der Straßenverkehr ist deutlich angenehmer als sonst und selbst der Service in der Autowerkstatt war dieses mal schnell und perfekt (meine Frontscheibe war kaputt). Zu Hause wird es aber mittlerweile etwas langweiliger. Da man nicht mal mehr richtig wandern gehen kann, bleibt einem nur noch der Spaziergang durch den Stadtteil und der Sport zu Hause. Wahrscheinlich werde ich die Zeit nutzen und einige Artikel für den Blog aufholen.

Übrigens: Ich hatte ein Interview für Radio PennyLive Deutschland (läuft in Penny und Rewe) über den Blog. Sobald ich weiß wann und wo es läuft, schreibe ich Bescheid :).

 

Die Story mit der Bank geht weiter

In den letzten Wochen hat mich mal wieder Santander Mexiko geärgert. Für mich ist es unmöglich, wie dieses Institut überhaupt in der Lage ist, zu überleben. Ich habe noch nie so viel geballte Inkompetenz gesehen. Was war passiert? Ende vergangenen Jahres hatte ich plötzlich eine Abbuchung von ca. 50 Peso + 8 Peso Steuern am Monatsende auf meinem Konto. Name der Abbuchung „Cuota Fija“ („feste Quote“), Empfänger war eine nicht-auflösbare Nummer. Da ich regelmäßig beim Einkaufen im HEB Supermarkt mit der Kreditkarte an der Kasse Geld abhebe, dachte ich, dass es sich um eine Gebühr für diesen Service handelte. Als ich die nächsten Monate kein Geld an der Kasse mehr abhob und der Betrag trotzdem abgebucht wurde, rief ich bei der Bank an. Die sagten mir, das wäre die Kontoführungsgebühr (die ich aufgrund eines regelmäßigen Gehaltseingangs eigentlich nicht zahlen müsste und auch noch nie zahlen musste; die anderen Expats auch nicht). Ich solle das Thema in der entsprechende Filiale klären. Also fuhr ich zur Bank. Die inkompetente Mitarbeiterin meinte nur, dass mein Gehalt nicht mit der entsprechenden Referenz im Namen überwiesen wird und daher das Konto das nicht automatisch erkennt und deswegen kostenpflichtig wäre. Ich solle doch bitte bei der Arbeit fragen, ob sich da was geändert hat. Gesagt getan – ich fragte in der Arbeit nach – es hat sich noch nie etwas am Namen der Überweisung geändert. Also zurück zur Bank und das gleiche Begründung erneut… . Schließlich holte ich einen Spanisch-Muttersprachler an das Telefon, der mit der Bankmitarbeitern telefonierte. Ihm erklärte sie das gleiche. Interessanterweise konnte Sie mir aber nicht erklären, warum ich der einzige Expat bin, der plötzlich Kontoführungsgebühren zahlen muss. Ändern kann Sie es aber nicht. Ich könnte aber jeden Monat die Hotline anrufen und das Geld zurückfordern (= für 2,50€ 40 Minuten telefonieren). Nach weiteren Eskalationsversuchen gab ich schließlich auf. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass es noch eine weitere Person gibt, die diese Gebühr bezahlt und auch nicht drumherum kommt. Ich habe mich mit den 2,50€ im Monat jetzt abgefunden, weil ich mir die monatliche, mindestens 40-minütige Diskussion am Telefon zur Rückerstattung zu anstregend ist. Ich könnte natürlich die Bank wechseln, aber in ein paar Monaten ist mein Einsatz ohnehin beendet. Leider zeigt diese Geschichte mal wieder die Unfähigkeit und Willkür von Institutionen und Firmen in Mexiko. Bei Kollegen gab es vor kurzen ein anderes Problem, aber auch bei Santander: Sie hatten plötzlich dubiose Abbuchungen auf der Kreditkarte (Google Pay, Apple, …) – alles Centbeträge, aber in der Summe dann doch ein etwas höherer Betrag. Die Bank wusste nicht, wo das herkam. Schließlich bestellten sie eine neue Kreditkarte. Kaum wurde diese aktiviert gingen die Abbuchungen erneut los (ohne, dass die Karte jemals irgendwo eingesetzt wurde). Jetzt haben sie den Service jetzt gecancelt und nutzen nur noch die Standard-Debitkarte.

 

#021: 22.03. Oaxaca, Boca de Túnel, Home Office, Corona erreicht Mexiko

So schnell kann es gehen – nachdem in Europa Grenzen geschlossen und Ausgangssperren verhängt wurden, fängt man jetzt in Mexiko auch so langsam an über Maßnahmen nachzudenken. Flüge wurden gestrichen (man kann aktuell nur noch selten international fliegen), sodass einige Arbeitskollegen auf Dienstreise vorsorglich ihren Aufenthalt verkürzt haben. Seit vergangenem Montag sind Schulen geschlossen, öffentliche Parks ab Freitag, der Großteil der Restaurants und Fitnessstudios ab kommenden Montag. Bisher waren die Läden noch normal geöffnet, es gab keine Hamsterkäufe und alles ist noch verfügbar (sogar Klopapier – sagt Bescheid, wenn ich welches schicken soll^^). Aber ich vermute, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die Menschen hier anfangen werden sich Vorräte anzulegen. Die meisten Fabriken haben ihre Produktion schon heruntergefahren, falls nicht, so wird es in der kommenden Woche geschehen.

Mein Businesstrip nach Deutschland wurde leider gecancelt (ich hatte ihn erst noch umgebucht, als die USA neue Regeln für Europäer erlassen hatten). Somit verbleibe ich in Mexiko und verbrachte die vergangene Woche im Home Office. Die Fallzahlen in Mexiko steigen, sind jedoch noch weit von denen in Europa entfernt (wobei ich glaube, dass die Dunkelziffer hier riesig ist – es wird zu wenig getestet).

Das Gute: Ich konnte die Zeit vor den Maßnahmen gut nutzen, sodass mir eine Auszeit vom vielen Reisen aktuell auch mal ganz gut tut. Am Wochenende vor zwei Wochen war ich mit einem Kollegen im Park Boca de Túnel bei Aguascalientes. Hier befindet sich ein Klettergarten mit mehreren Brücken und Ziplines entlang eines Stausees. Der Ausflug hat sehr viel Spaß gemacht, auf dem Rückweg haben wir noch einen kurzen Stopp in der Stadt Aguascalientes eingelegt. Ein Bericht folgt.

Am darauffolgenden verlängerten Wochenende ging es nach Oaxaca Stadt. Viele Freunde und Kollegen hatten einen Besuch empfohlen und so machte ich mich mit einem Arbeitskollegen auf den Weg. Die Anreise lief nicht wie geplant (aufgrund einer Flugverspätung verpassten wir den Anschluss), dafür waren Essen und Sehenswürdigkeiten am Ende umso toller (wir besuchten auch Hierve el Agua, den Árbol de Tule, Mitla und Monte Albán). Berichte folgen.

Beim nächsten Update werde ich euch berichten, ob und wie sich die Lage hier verändert hat. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute – bleibt gesund, haltet euch bitte an die Vorgaben und verfallt nicht in Langeweile zu Hause!

#020: 28.02. Corona, Cozumel und anderes

Was war los in den letzten Wochen? Nun ja, keiner wollte mit mir verreisen… Also gab es an einem Wochenende eine Party zu Hause und an den anderen beiden war ich wandern. Zuerst ging es zur Zona Arqueológica Arroyo Seco und in das tolle Pueblo Mágico Mineral de Pozos. Dort gab es früher ganz viele Minen und große Haciendas darüber, die das Erz direkt weiterverarbeitet haben. Einige Ruinen davon kann man noch besichtigen und sich sogar noch in eine alte Mine abseilen lassen – Bericht folgt.

Am darauf folgenden Wochenende ging es nach Santa Maria del Rio – einer Stadt hier gleich um die Ecke. Dort stellt man immer noch auf traditionelle Art Rebozos her, ein Bekleidungsstück in Form eines großen Tuches. Außerdem gab es interessante mexikanische Speisen und auf den Rückweg einen Stopp an einem tollen Tequila-Verkauf. Auch hier werde ich noch was schreiben.

Jetzt sitze ich aber erstmal in Cozumel und halte mir den Bauch. Warum? Nun, niemand wollte einen Tauchkurs mit mir machen, also reiste ich alleine an. Mein Hostel ist derzeit nicht allzu voll und daher kenne ich bisher nur die Leute an der Bar. Hier gibt es jeden Tag 2×1 von irgendeiner Speise. Gestern hat man mich also dazu überredet zwei Hamburger zu essen und heute zwei Pizzen… Nach dem Urlaub brauche ich Sport…. Aber gut, tauchen ist auch anstrengend, und definitiv toll :). Vielleicht schreibe ich später noch was dazu. Jetzt genieße ich aber erstmal meinen Carajillo. Gute Nacht!

Carajillo

#019: 03.02.2020 – Willkommen im neuen Reisejahr!

Hallo Reiseliebhaber – nach langer Zeit gibt es endlich mal wieder ein kurzes Update. Im letzten Eintrag ging es um die Reise zum Día de los muertos nach Patzcuaro. Danach folgten einige weitere Touren bis Ende des Jahres 2019. Die erste Reise ging Mitte November in das wunderschöne und sehr entspannte Puerto Escondido (Bericht). Wir nutzten ein verlängertes Wochenende und genossen die Zeit am Strand. Am darauf folgenden Wochenende ging ich auf eine kleine Wandertour zum El Coporo (Bericht) zwischen San Luis Potosí und Leon. Hier konnte ich auch zum ersten Mal die neue Handykamera* austesten. Ende November flog ich mit einem Kollegen nach Mazatlán (Bericht). Auch hier waren wir in der Stadt und am Strand unterwegs. Kurz vor Weihnachten gab es dann nochmal einen Feiertag, den Día de la Virgen de Guadalupe. Wir verlängerten das Wochenende und besuchten die dritte Stadt an der mexikanischen Pazifikküste, Puerto Vallarta (Bericht). Puerto Vallarta und Puerto Escondido waren beides tolle Highlights, Mazatlán war okay.

Über Weihnachten flog ich in die Heimat. Ich nutzte drei Wochen Freizeit in Deutschland um Familie und Freunde zu besuchen. Außerdem konnte ich endlich einige der noch offenen Berichte fertig schreiben.

Vom 23.01.-26.01. stand das nächste Highlight an: Zusammen mit zwei Freunden flog ich in den Bundesstaat Chiapas. Unser Roadtrip führte uns zu etlichen Top-Sehenswürdigkeiten. Wir haben die Pyramiden von Palenque besucht, waren im Dschungel an der Grenze zu Guatemala (dort gab es überall Affen), fuhren durch einen der größten Canyons Mexikos und vieles mehr. Ihr dürft auf die Berichte gespannt sein :).

Zu guter letzt war ich die letzten beiden Tage mit einem  Kollegen in Monterrey. Es gibt aktuell sehr gute Flugverbindungen von San Luis Potosí aus in die Stadt (Samstag zeitig hin, Sonntag spät zurück). Meiner Meinung nach gibt es in Monterrey jedoch nicht allzu viel zu sehen (es sei denn man bringt Zeit mit, um die Berge rund um die Stadt zu besteigen).

#018: 03.11.2019 – Update nach Urlaub und Dienstreise

Hallo da draußen! Lange nichts gehörts? Bitte entschuldigt, ich war im Urlaub und dann auf Businesstrip. Ende September hatte ich zwei Wochen Urlaub – meine Eltern kamen nach Mexiko und wir gingen auf zweiwöchige Tour: Die erste Woche verbrachten wir mit Mietwagen auf Yucatán unterwegs – die Rundreise beinhaltete Holbox, Ek Balam, Valladolid, Chichén Itzá, Bacalar, Mahahual, Tulum und Playa del Carmen. Die zweite Woche verbrachten wir dann in Zentralmexiko und machten eine zweite Rundreise: Guanajuato, San Miguel de Allende, Bernal, Sierra Gorda (Cuatro Palos, Puente de Dios, Chuveje – neuer Artikel, Jalpan), Xilitla, Tamasopo, San Luis Potosí und Zacatecas. Wir haben extrem viel gesehen und ich habe festgestellt, dass ich sehr viele meiner alten Artikel erweitern oder überarbeiten muss (ein erstes Update gibt es bereits im Beitrag zu Cuatro Palos – ich habe endlich den Berg im Nebel gesehen).

Danach war ich zwei Wochen auf Dienstreise in München und nach meiner Rückkehr stand auch schon das Wochenende um den Dia de los muertos an. Bei diesem genialen Fest schmücken die Mexikaner Gräber und Altare und bereiten die Ankunft ihrere Verstorbenen Familienmitglieder vor, die in den Nächten vom 31.10.-02.11. zurück kommen, um  mit ihnen zu feiern. Ich werde diesem tollen Fest noch einen Artikel widmen. Beobachtet haben wir dieses Spektakel im Herzen Mexikos – in Patzcuaro und auf der Insel Janitzi in Michoacan. Dort feiert man das Fest noch richtig traditionell. Auf dem Rückweg haben wir die Kirche San Juan Parangaricutiro besucht – die Stadt um die Kirche wurde 1943 durch einen Vulkanausbruch zerstört, nur Teile der Kirche stehen noch Mitten im Lavafeld.

 

Ihr merkt schon – ich werde die Zeit bis Weihnachten mit dem Schreiben neuer Artikel verbringen müssen. Aber dann bleibt es interessant für euch :).

 

#017: 01.09.2019 – Wieder unterwegs – Huasteca, Querétaro (mit Brauerei), Val’Quirico, Tlaxcala, etc.; Autofahren in Mexiko

Und da bin ich wieder. Wie gehts euch? Die Urlaubssaison und Sommerpause gut überstanden? Ich war an den letzten Wochenenden wieder viel unterwegs – aber fangen wir vorne an. Im letzten Eintrag hatte ich euch über die Tour zu den Glühwürmchen erzählt. Am Wochenende darauf ruhte ich mich aus und veranstaltete eine kleine Grillparty zu Hause. Am ersten Augustwochenende zeigte ich Freunden ein wenig die Stadt und Umgebung (Presa, Tangamanga, Museo Laberinto de las Ciencias y las Artes – schön und interessant, aber viel für Kinder). An diesem Wochenende begann auch die FENAPO (Feria Nacional Potosina) – diese ist nicht mit der in Aguascalientes vergleichbar (kleiner und weniger ausgebaut mit Restaurants und Clubs), dennoch war viel los (aufgrund der Nachmittagshitze ist vor 16 Uhr dort kaum jemand, ein Besuch lohnt sich eher abends). Das folgende Wochenende war ich erneut in Dolores Hidalgo, San Miguel de Allende und Querétaro. Ich habe im Restaurant San Miguelito ein fabelhaftes Chiles en Nogada gegessen und am kommenden Tag die geniale Herkules Brauerei besucht.

Am 18.08. gab es einen Tagesausflug nach Zacatecas und erneut Essen im schicken Quinta Real:

Quinta Real Zacatecas

In der darauffolgenden Woche hatte ich mit Freunden einen größeren Trip geplant – Freitag ging es mit dem Auto erneut in Richtung Tlaxcala. Auf dem Weg schauten wir uns die geniale Ex-Hacienda Chautla an (Bericht folgt). In Val’Quirico gab es dann erneut ein leckeres Chiles en Nogada, bevor wir mitten im nirgendwo in Tlaxcala übernachteten. Am Samstag schauten wir dann die Stadt Tlaxcala an und fuhren nach Mexiko-City, um Freunde abzuholen. Samstagabend und Sonntag gab es dann eine Stadttour, bevor wir am Montag zurück nach San Luis Potosí fuhren. Dienstag und Mittwoch verbrachten wir in der Huasteca Potosina und zeigten unseren Freunden die surrealistischen Gärten in Xilitla und Puente de Dios in Tamasopo (eine Bootstour in Tamul war leider nicht möglich, da das Wasser derzeit wie eine braune Brühe aussieht).

 

Die Tour war toll, jedoch hab ich gerade keine Lust mehr auf Autofahren (nach 2.000 km). Und wo wir gerade beim Autofahren sind – es ist wirklich anstrengend hier: Die Straßen sind teilweise nicht mal das Problem – bei längeren Touren nutzt man meist relativ gut ausgebaut Schnellstraßen, auf denen man Maut zahlen muss (Cuotas). Die Kosten sind dabei sehr unterschiedlich – eine Fahrt nach Ciudad Valles kostet euch etwas mehr als 10€, eine Fahrt nach Mexiko-Stadt kann je nach Strecke bis zu 30€ kosten! Abseits der Highways werden die Straßen aber schnell zur Qual – Schlaglöcher soweit man schaut (Vorsicht – achtet auf eure Reifen) oder Toppes (sleeping Policemen bzw. kleine Hügel auf der Straße, um die Geschwindigkeit zu reduzieren). Diese sind an manchen Stellen wie mit dem Salzstreuer verteilt (z.B. gibt es hier eine Straße mit mehr als 20 Toppes im Abstand von wenigen hundert Metern). Zu den bereits genannten Themen gesellen sich nun leider noch die Mexikaner. In vielen Staaten, z.B. auch in San Luis Potosí muss man keine Fahrschule besuchen, sondern kann seinen Führerschein einfach kaufen (unbegrenzte Laufzeit ist nicht möglich, man muss immer verlängern; ich habe für 2 Jahre etwa 60€ bezahlt). Die meisten Leute fahren leider dann auch so, als hätte es ihnen niemand gelehrt. Es gibt hier ein Rechtsfahrgebot – nur leider fahren alle in der Mitte oder links. Die rechte Spur muss aus Lava bestehen – keiner traut sich dort zu fahren. Es gibt Tage, an denen kann ich von zu Hause bis zur Arbeit auf der rechten Spur fahren (35 km) ohne auf ein Hindernis zu stoßen, während sich die Leute auf den beiden Spuren links daneben permanent selbst behindern. Es scheint übrigens keine Geschwindigkeitsbegrenzung für Trucks zu geben – die fahren teilweise mit 120 km/h an dir vorbei oder überholen dich bergab und Schwung mit 140 km/h – irre. Weiterhin gibt es TÜV nur für Neufahrzeuge (was für einen Sinn das macht, weiß keiner) und die meisten Autos auf der Straße sind ewig alt, zig mal falsch repariert und fallen beim nächsten Toppe auseinander. Den richtigen Umgang mit Fern- und Abblendlicht bzw. Blinker kennen viele leider auch nicht: Das Geräusch des Blinkers scheint nicht anzukommen, denn die werden in der Regel einfach die ganze Fahrt angelassen; Abblendlicht wird oft mit Nebelscheinwerfer kombiniert oder gleich Fernlicht benutzt, Autos ohne Bremslichter (besonders gefährlich) trifft man ebenfalls ab und zu. Geschwindigkeitslimits sind in der Regel viel zu niedrig angesetzt (dreispuriger, gut ausgebauter Highway und 80 km/h Begrenzung), sodass sich ohnehin keiner daran hält. Zusätzlich fahren viele Mexikaner so nah auf, dass kaum noch ein Blatt Papier zwischen beide Autos passt – gefährlicherweise tun das einige auch, wenn es regnet. Das sorgt zusammen mit rutschigen Straßen (abgefahrener Asphalt) und schlechten Reifen (am besten aus dem Walmart) für gefährliche Situationen. Um das alles noch zu toppen müssen viele, vor allem junge Autofahrer während der Fahrt permanent auf ihren Handies rumtippen. Schaut man sich um so tippt gefühlt jeder zweite auf seinem Handy und konzentriert sich nicht auf das Fahren… . Ich bin mittlerweile der Meinung, dass Kriminalität und Korruption weit weniger gefährlich sind als der Straßenverkehr in Mexiko. Fast jeden Tag sieht man Unfälle auf dem Arbeitsweg, welche dann für Staus sorgen, da die Polizei hier nicht regelt, sondern man auf den Versicherungsvertreter/-gutachter warten muss (sofern eine Versicherung vorliegt – ist nicht Vorschrift). Wer in Mexiko in der Nähe seiner Arbeitsstätte wohnt, der kann sich glücklich schätzen, der lebt weniger stressig und deutlich ruhiger, da er nicht permanent mit gefährlichen Situationen rechnen muss. Solltet ihr euch auf eurem Mexikourlaub einen Mietwagen buchen, dann denkt bitte daran, dass die meisten Fahrzeuge hier nicht den uns bekannten Sicherheitsvorschriften genügen und die Fahrer in der Regel weniger gut ausgebildet sind.

Jetzt aber genug vom Negativen – dieses Wochenende ruhe ich aus, mache Sport und gehe lecker Essen. Um die Ecke gibt es gute Restaurants und so habe ich das tolle Marengo (Steak, Seafood, teuer aber lecker), den Oriental Grill (asiatische Speisen, toll: Fleisch in aufgeschnittener Ananas), Trastevere Pizza (super Pizza, Reservierung  zwingend erforderlich) und mal wieder Bretonas (die für mich besten Crepes der Stadt) besucht. Die ersten Reklamen für Oktoberfeste sind aufgetaucht – das erste wird wohl wieder im La Loma Sports Club stattfinden, letztes Jahr war das ganz gut. Ansonsten mache ich eine kurze Pause von den ganzen Ausflügen und entspanne mal ein wenig, die Arbeit unter der Woche ist ja weiterhin stressig und machmal braucht man einfach ein bisschen Ruhe.

#016: 21.07.2019 – Lange nichts geschrieben…

Hallo zusammen – sorry, dass ich so lange hier nichts geschrieben habe, aber die Zeit ist ein knappes Gut in Mexiko. Es ist viel passiert in Zwischenzeit. Am Wochenende nach dem letzten Eintrag war ich in Mexiko City und habe einen Freund besucht. Zusammen mit Arbeitskollegen waren wir am Samstag in Teotihuacán. Es war mein zweiter Besuch der beeindruckenden Pyramiden. Dieses Mal schauten wir uns zusätzlich die tolle Lichtshow in der Nacht an (Update im alten Artikel folgt). Gut gegessen haben wir auch, mein neues Lieblingsrestaurant für ein gutes Steak in Mexiko ist nun La Buenna Barra in Polanco – super lecker.

Am Wochenende darauf flog ich für eine Woche in Urlaub. Es ging nach Kanada – genauer gesagt über Mexiko-Stadt nach Montreal und von dort dann per Bus/Bahn/Flug nach Québec, Toronto und zu den Niagarafällen. Es war mein erster Besuch in diesem tollen Land und ich bin von der Freundlichkeit der Menschen total begeistert. Flüge von SLP über Mexiko nach Kanada gibt es ab 300-400 €, als Deutscher braucht man ein Visum (ETA, gibt es online). Ein Bericht wird irgendwann folgen (der von Puerto Rico fehlt ja auch noch…).

Nach meiner Rückkehr ruhte ich mich ein Wochenende lang aus und nahm am Sonntag, dem 30.06., am Tangamanga-Marathon teil. Ich rannte die 10 km Strecke in 52:40 Min – für mich persönlich ein sehr guter Wert (zumal auf 1800 m Höhe). Das erste Juliwochenende verbrachte ich zum zweiten Mal in der Sierra Gorda. Mir gefällt es super da, wir hatten jedoch dieses Mal ein wenig Pech, da es zum Wandern im Cañon el Paraiso zuviel Wasser gab und wir zu spät am Cascada el Chuveje ankamen. Die ersten Berichte schreibe ich gerade – es ist immer toll über eine Sehenswürdigkeit in der Huasteca oder Sierra Gorda zu schreiben, da man für diese Artikel deutlich weniger Zeit braucht als für Artikel über Städte, wie Guadalajara.

Vorletzte Woche war ich dann erneut einige Tage in Mexiko-Stadt und habe Familie besucht. Heute bin ich aus Querétaro zurückgekommen – mit Arbeitskollegen sind wir Freitag zum Santuario de la Luciérnagas (Glühwürmchen) gefahren (war leider sehr enttäuschend) und haben dann Samstag die Pyramidenstätte Tula, das Pueblo Mágico Tequisquiapan und zwei Weingüter angeschaut. Am Abend haben wir in Juriquilla bei Querétaro übernachtet und wieder super gegessen, heute ging es dann zurück nach SLP.

Kommendes Wochenende werde ich mir Ruhe gönnen – ein paar Tage Entspannung. Ansonsten ist alles beim Alten: Jeden Tag 25-30 Grad und Sonne (eigentlich sollte es jetzt mehr regnen, aber es kommt nicht viel runter). Die Woche teilt sich in Arbeit, Fitness und Spanischkurs (ich hoffe, dass der bald zu Ende geht und ich ein bisschen mehr Freizeit habe). Vor kurzem wurde ich zum ersten Mal von der Polizei angehalten aufgrund zu schnellen Fahrens. Der Polizist war sehr nett, hat alles erklärt und ich durfte direkt bei ihm bezahlen (war sogar top vorbereitet mit Klemmbrett, Strafzetteln, etc.) – wohin das Geld am Ende gegangen ist, kann ich euch nicht sagen. Dummerweise hatte ich etwas mehr einstecken, als er verlangte, sodass ich den vollen Betrag ordnungsgemäß bezahlen konnte (von Bekannten habe ich schon gehört, dass sie mit deutlich weniger davongekommen sind, weil sie einfach nicht so viel dabei hatten…).

Heute hatte ich kein Wasser, als ich heim gekommen bin: Das System hier in Mexiko ist ein wenig kurios – am Hauseingang gibt es Wasserleitungen zu jeder Wohnung, die einzeln absperrbar sind. Wasserkosten zahlt man aller zwei Monate (Überweisung geht schwierig, daher bezahlt man am besten im Supermarkt Oxxo). Nomalerweise dauert hier alles ein wenig länger, aber die Wasserrechnung muss man innerhalb weniger Tage zahlen. Wenn man eine Weile nicht zahlt, dann kommt die Firma, dreht den Hahn an der Haustür zu und verplompt ihn. Das System im Haus ist auch kurios – von der Haustür geht es über dünne Leitungen in eine Zisterne (eine für jede Wohnung). Von dort pumpt eine Pumpe das Wasser in einen dunklen Behälter auf dem Dach (wird aufgewärmt) und von dort geht es über eine weitere Pumpe in die einzelnen Wohnungen (die Verkabelung ist wahnsinnig schlecht und stümperhaft, deswegen gibt es dauernd Probleme – ich zeig euch irgendwann ein Foto). Nun, heute war der Behälter auf dem Dach leer und die Zisterne hinter dem Haus auch. Am Hauseingang gibt es fünf Leitungen – nur drei davon sind beschriftet und bei einer unbeschrifteten war ein Zettel dran, dass das Wasser abgestellt wurde aufgrund fehlender Zahlung. Da ich dachte, dass es meine Leitung ist, habe ich wutenbrannt die Firma angerufen und auf den AB gesprochen (ich habe ja immer gezahlt). Über den Hausmeister habe ich dann herausgefunden, dass meine Leitung eine der anderen ist. Bei der Überprüfung fand ich dann heraus, dass der Hahn zugedreht wurde, aber nicht verplompt. Hab ihn wieder geöffnet und jetzt füllt sich alles wieder ganz langsam – mal sehen, wann es wieder läuft in der Wohnung. Prinzipiell kann hier jeder, der am Haus vorbeigeht, den Strom oder das Wasser abdrehen – toll, oder? Morgen wird dann vielleicht die Firma zurückrufen, bin gespannt^^.

#015: 02.06.2019 – Huasteca die Vierte, Sierra Gorda, Weinfestival

Und weiter gehts :). Nach einem Monat ohne Update hier ein kurzer Abriss: Anfang Mai hatten wir wieder Kollegen aus dem Netzwerk da und was wäre da schöner als eine gemeinsame Ausfahrt in die zauberhafte Huasteca Potosina? Dieses Mal ging es in den Norden, den ersten Artikel habe ich bereits geschrieben.

Cascada El Salto

Gleich am Wochenende danach hab ich mir mal die nähere Umgebung vorgenommen und war in Armadillo de los infante, einer kleinen Stadt ca. 1h östlich von San Luis Potosí. Dort gab es einen neuen Ecopark mit 1 km langer Zip-Line und ein tolles Restaurant (Armadillo Magico).

Armadillo Eco Park
1 km Zipline

Wieder ein Wochenende später zog es mich in die Sierra Gorda. Dieses gigantische Naturschutzgebiet schließt sich südwestlich an die Huasteca Potosina an. Im Gegensatz zu dieser bietet es jedoch Franziskanerkloster, spektakuläre Ausblicke und Wanderungen (in der Huasteca fährt man immer bis auf wenige Meter an die entsprechende Sehenswürdigkeit ran). Es war ein toller Trip – nur die 45 Grad Celsius setzten mir ein wenig zu.

 

Wo wir gerade von Hitze sprechen – es ist immer noch heiß, täglich bis zu 35 Grad Celsius und selbst Abends nicht wirklich weniger (da wird Joggen anstrengend). Circa einen Monat lang hat es in den Bergen rund um San Luis Potosí gebrannt – so stark, dass man früh im Dunkeln auf dem Weg zur Arbeit von Weitem die Glutnester sehen und in der Stadt den Rauch riechen konnte. Angeblich hat man mit vereinten Kräften versucht, das Feuer zu löschen – ab und zu flog auch mal ein Helikopter vom Tangamang-Park mit einem etwas größeren Eimer Wasser in die Berge. So richtig nach großer Löschaktion sah es meiner Meinung nach aber nicht aus. Zwischenzeitlich machten Nachrichten die Runde, dass rund um das betroffene Gebiet vor kurzem Bauland ausgeschrieben wurde – man könnte jetzt vermuten, dass man das kontrolliert abbrennen lassen hat. Die Wahrheit werden wir aber nie erfahren… .

Vergangenes Wochenende war ein wenig ausruhen angesagt, nur am Samstag war ich mit Freunden auf dem nationalen Weinfestival auf einer schönen Hacienda gleich bei San Luis Potosí. Nach Zahlen eines Eintrittes von 520 Peso konnte man es sich beim Verkosten von 80 verschiedenen Weinen gut gehen lassen. – Nur konnte ich mich danach nicht mehr erinnern, welcher der Beste war :D. Im Großen und Ganzen finde ich aber viele Weine aus Baja California gut und alles, was hier so aus Zentralmexiko kommt (meist rund um Queretaro herum) sehr gewöhnungsbedürftig, das liegt wahrscheinlich an den noch sehr jungen Weingütern.

Ansonsten läuft alles vor sich hin – in der Arbeit gibt es nicht viel Neues, die Freizeit ist immer noch gut ausgeplant, der Spanischkurs läuft immer noch (meiner Meinung nach müssten die 120h schon lange vorbei sein). Demnächst beginnt hier die Regenzeit – im Juni gibt es verstärkt Niederschlag, der dann aufgrund von schlechten Abflüssen die Straßen überflutet – schauen wir mal, wie es dieses Jahr wird.

#014: 29.04.2019 – zwei Hochzeiten, Urlaub auf Puerto Rico und Feria in Aguascalientes

Und wieder ein Monat vergangen. Im letzten Bericht hatte ich euch von einer schönen Hochzeitsfeier in San Luis Potosí berichtet. Am Wochenende darauf habe ich endlich mal ausgeruht und war nur mit zwei Kollegen etwas essen und ein paar Flaschen guten Wein leeren. Am Wochenende vom 05.-06.04. gab es Freitag eine Guburtstags- und Samstag eine Poolparty in der gleichen Location in Pozos (das ist ein Dorf zwischen Stadt und Werk). Sonntag habe ich dann eine Stadtbesichtigung für einen Kollegen aus Deutschland gegeben, der gerade auf Dienstreise hier war. Waren mal wieder im Centro de las Artes (zum Kunstmuseum umgebautes Gefängnis) – dort gibt es jetzt eine tolle Ausstellung von Skulpturen.

Centro de las Artes San Luis Potosi

In der darauffolgenden Woche nahm ich mir Freitag frei und flog nach Mexiko Stadt. Ich war auf einer Hochzeit in Tepoztlán eingeladen. Auch bei dieser Heirat war wieder alles super – vom Wetter über die Unterbringung (schöne Anlage mit Pool), die Gäste, die Musik (natürlich plus Mariachi), das Essen uvm.. Dieses Mal gab es einen offiziellen Dresscode (helle Farben, da es sehr warm war) und alle sahen extrem schick aus (ich musste mir extra noch einen hellen Anzug kaufen). Montag früh flog ich dann von Mexiko-Stadt über Miami nach Puerto Rico und verbrachte eine Woche Urlaub. Puerto Rico war schick, aber ich hatte ein wenig mehr erwartet – den Bericht schreibe ich irgendwann noch^^.

 

Interessant war der Rückflug – über Panama- und Mexiko-Stadt nach San Luis Potosí. Vergangenes Wochenende war ich dann mit Kollegen auf der Feria in Aguascalientes – dem größten Volksfest in Mexiko. Hier drücken sich in drei Wochen bis zu acht Millionen Menschen durch die Stadt – damit ist es größer als das Oktoberfest in München. Zusammenfassen lässt es sich als gigantisch große Fete – rund um die Partymeile gibt es zig Restaurants, Bars und Getränkeshops (ja, hier kann man im Vgl. zum Oktoberfest günstig Alkohol kaufen und auf der Straße trinken). Mir hat es richtig gut gefallen, aber noch so ein Wochenende überlebe ich nicht^^. Bericht folgt :).

Feria Aguascalientes
…der ganz normale Wahnsinn auf der Feria

#013: 24.03.2019 – Wieder da!

So, da bin ich wieder. Ihr fragt euch sicher schon, wo all die versprochenen Berichte bleiben. Nun, die kommen bald ;). Die vergangenen drei Wochen war ich auf Dienstreise in Deutschland und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, in dieser Zeit mindestens drei Berichte fertigzustellen. Leider kam es wieder ganz anders – ich hatte den Stress unterschätzt.

Dienstreise heißt mittlerweile nicht mehr nur arbeiten oder, wie in meinem Fall, einen Kurs zu absolvieren, sondern auch Arbeitskollegen treffen (vor allem für die spätere Rückkehr), Freunde und Familie besuchen (ich war seit Juli 2018 nicht mehr in Deutschland) und sich natürlich auch um dringende Themen aus Mexiko zu kümmern (dort fängt die Arbeit an, wenn es in München bereits 13 Uhr ist). Und so bestand mein Tagesablauf aus 1-2 Meetings vor Kursbeginn (vor 08:00 Uhr) und etwas Arbeit nach Kursende (ab 16:00 Uhr). Freunde und Familie besuchte ich am Wochenende und da ich zusätzlich noch für die Abschlussprüfung des Kurses lernen musste, bin ich eigentlich zu nichts wirklich gekommen. Die folgenden Wochenenden habe ich jedoch nichts geplant und hab daher Zeit, einiges fertigzustellen.

Ansonsten geht es mir soweit ganz gut. Die Kälte in Deutschland (auf der Hinreise war es in SLP noch 30°C und in München nur 5°C mit einem ekelhaften Wind) sorgte bei mir kurzzeitig für eine Erkältung – umso mehr freue ich mich jetzt wieder in SLP bei wohligen 25°C zu sein. Von Mexiko nach München bin ich dieses Mal mit Delta über Atlanta geflogen. Der Flug selbst war okay und die Immigration in Atlanta ging wahnsinnig schnell – da hat man optimiert. Beim Einstieg in den Flieger von Atlanta nach München musste ich nicht Mal meine Bordkarte zeigen, sondern eine Kamera checkte ob ich der einsteigen darf – vermutlich vergleicht diese mit dem Foto aus der Passkontrolle bei der Immigration – gruselig… . Meine Fingerabdrücke musste ich dieses Mal nicht abgeben (wahrscheinlich haben sie jetzt genug gesammelt, sodass sie sich jetzt voll und ganz auf die Fotos konzentrieren – Datenkraken). Die Ernüchterung kam dann in München – der Koffer war nicht dabei und kam erst zwei Tage später. Die Amis hatten alles ausgepackt und inspiziert (man bekommt dann einen Zettel in den Koffer – auf dem steht unter anderem, dass man sich nicht beschweren darf – ist ja alles im Interesse der Sicherheit, jaja…). Außer Kleidung hatte ich einige Geschenk im Koffer: Drei Pakete Kaffee, eine Flasche Schnaps und drei Packungen Süßigkeiten. Die netten Beamten haben alles außer die Flasche mit einem Messer angeritzt und danach einen grünen Aufkleber drüber geklebt. Die Süßigkeiten konnte ich nur noch wegwerfen. Außerdem hatten sie meine Waschtasche entleert und nicht mehr eingeräumt – Ergebnis: Deo, Zahnbürste und Co. waren überall verteilt und dummerweise war das Duschbad offen, sodass ich erstmal mit waschen anfangen konnte. Fazit: Ich werde zukünftig jede Reise über die USA vermeiden, die spinnen doch.

Die Rückreise hatte es dann leider auch in sich: Ich flog mit KLM von München über Amsterdam und Mexiko-Stadt nach San Luis Potosí. Aufgrund von Nebel in Amsterdam startete der erste Flug in München zu spät, sodass ich den Anschlussflug verpasste. KLM buchte mich daher kurzfristig auf einen weiteren Flieger am Abend um, interessanterweise in die Business Class. Das Upgrade war toll, jedoch musste ich jetzt noch sieben Stunden in Amsterdam warten und danach nochmal über drei Stunden in Mexiko-City. Anstatt Freitagabend um 23 Uhr anzukommen, kam ich am Samstagmorgen um 08:00 Uhr an. Am gleichen Tag war ich auf eine sehr schöne Hochzeitsfeier eingeladen, sodass ich irgendwie den Jetlag meistern musste. Dafür gehe ich heute aber schon um 20 Uhr ins Bett… .

Gute Nacht allerseits!

#012: 20.02.2019 – Was gibt es Neues?

Hallo zusammen,

man man man…seit einem Monat hab ich nichts mehr geschrieben. Da ist so einiges passiert in der Zwischenzeit: Am Wochenende vom 26.-27.01. war ich mit Kollegen nochmal in Zacatecas. Prinzipiell hatte ich da schon fast alles gesehen, aber auf dem Weg haben wir einen Stop in La Quemada gemacht, einer archäologischen Stätte 50 km südwestlich der Stadt. Ihr ahnt es schon, der Bericht folgt.

Das darauffolgende Wochenende wurde netterweise um einen Tag verlängert und eignete sich somit perfekt für einen Trip nach Guadalajara, inklusive Zugfahrt durch die blauen Agavenfelder nach Tequila und Besichtigung der José Cuervo Destille.

Am Wochenende vom 08.-10.02. legte ich eine Pause ein: Freitag gab es eine Party im Haus von anderen Expats (mit Mariachi und Taco-Stand) und Sonntag wanderte ich mit Kollegen nördlich von San Luis Potosí um einen Meteoritenkrater.

 

Das vergangene Wochenende war ich im wunderschönen Morelia und habe gleich um die Ecke das Winterquartier von Millionen von Monarchfaltern besucht.

Ihr merkt schon – ich werde viel zu tun haben, die ganzen Erlebnisse aufzuschreiben… .

Was ist sonst noch passiert? Nun, es gibt wie immer viel Arbeit und das Leben unter der Woche spielt sich zum größten Teil im Büro ab, kurz unterbrochen von zwei Einheiten im Fitness und zwei Abenden in der Sprachschule (wobei sich mein Spanisch eher durch Bar- und Clubbesuche an den Wochenenden verbessert hat^^). Vor Kurzem habe ich Kollegen aus meinem Praktikum in Spartanburg 2012 getroffen (sind auch als Expat hier) und derzeit ist auch mein damaliger Betreuer hier in SLP.

Das Wetter hat sich gefühlt innerhalb eines Tages von Winter (nachts 0-5°C, tagsüber 20°C) auf Sommer umgestellt (nachts 15-17°C, tagsüber 25-30°C). Den ersten Sonnenbrand diesen Jahres habe ich mir bereits geholt und mächtig braun bin ich auch geworden. Bald muss ich mal für ein Training nach Deutschland – ich werde mir einen Ast abfrieren… . Aber mal ganz im Ernst – die Sonne hier ist schon etwas Tolles: Man kann sich zu 99% darauf verlassen, dass der kommendes Tag gut wird und die Sonne scheint und man muss nicht immer gleich alles stehen und liegen lassen, nur wenn ein paar Sonnenstrahlen durch das Fenster scheinen. Wenn ich nach Deutschland zurückkehre, werde ich die Sonne definitiv vermissen.

Ansonsten bin ich zu einem Fan von Maná mutiert. Ihr solltet unbedingt mal reinhören! Ich hatte schon vorher ab und zu einige spanischsprachige Bands gehört, vor allem Héroes del Silencio, Mägo de Oz, Caifances. Nur selten übersetze ich die Songs oder bemühe mich etwas zu verstehen, aber mein Spanisch wird langsam besser und wenn man sich konzentriert kann man auch in der Musik so einiges verstehen.

Weiterhin habe ich mir eine neue Actionkamera gekauft – meine alte hat leider bei den Robben bei Espiritu Santo (Bericht kommt auch noch…) den Geist aufgegeben. Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich eine GoPro kaufe – aber ihr kennt mich, nach etlichen Vergleichsvideos und stundenlangem Lesen von Bewertungen habe ich mich schließlich für eine Kamera von Akaso* und einen neuen Selfie-Stick* entschieden. Die Kamera selbst ist zwar nicht wasserdicht, wie die GoPro, ihr braucht ein Gehäuse, aber das ist neben etlichen weiteren Dingen bereits beigelegt (und das zu einem viel günstigeren Preis). Werde ich zusammen mit der Drohne* in den nächsten Touren mal ein wenig ausprobieren und meine Erfahrungen teilen.

Jetzt muss ich aber erstmal schlafen gehen, sonst komme ich morgen nicht raus… . Also dann gute Nacht und bis zum nächsten Update!

#011: 20.01.2019 – Kurzes Update

Seit dem letzten Eintrag sind schon fast wieder drei Wochen vergangen. Ich hoffe, ihr habt die ersten Tages des neuen Jahres genauso genossen, wie ich. Ich habe mir vorgenommen, mehr Sport zu machen – und bis jetzt halte ich noch durch! Die ersten drei Tage im Job waren ein wenig zäh, geistig war ich irgendwie noch im Urlaub in Baja California Sur. Am Wochenende vom 5.-6.1. feierte ein mexikanischer Kollege seinen Abschied, er verließ die Firma. Freitag waren wir daher mal wieder im Biergarten in Pozos, gefolgt vom Rockabilly in der Innenstadt. Samstag konnte er sich dann immer noch nicht von San Luis Potosi trennen, sodass wir nochmal einen Tag zusammen feierten (waren u.a. nochmal gut essen im Gran Central). Am darauffolgenden Wochenende fuhr ich mit einem weiteren Kollegen nach Huasteca Potosina. Es war mein mittlerweile drittes Mal vor Ort und dieses Mal nahm ich mir die Sotano de los Golondrinas, Castillo de la Salud und Cascadas de Micos vor. Teil des Ausfluges war eine Tour, in der wir von sieben Wasserfällen verschiedener Höhe gesprungen sind. Dieses Wochenende war dann wieder ruhig – ich habe mir aber dieses Jahr wieder einiges vorgenommen, u.a.: Guadalajara (mit Tequila Express), Feria Aguascalientes, Monarchfalter in Morelia, Puerta Vallarta, Leon, … . Berichte folgen, wenn ich Zeit finde^^.

01.01.2019 – Feliz año nuevo!

Ich wünsche euch allen einen super Start in das Neue Jahr 2019, viel Glück, Gesundheit, Erfolg im Job und natürlich tolle Reisen! Ich hoffe, ihr seid alle gut reingekommen?

Die Silvesternacht habe ich im Bett verbracht – ich war am gleichen Tag aus Mexiko City zurückgekommen und ziemlich kaputt, hatte die Weihnachtstage in Baja California Sur verbracht. Aber ich hatte zumindest den Wecker auf 24 Uhr gestellt, um ein paar WhatsApp Nachrichten zu lesen und zu schreiben. Vielleicht wäre ich auch so aufgewacht – obwohl Feuerwerk in Mexiko verboten ist, krachte und knallte es überall in der Stadt. An Heiligabend war ich in Mexiko-Stadt und habe typisch mexikanisch zu Abend gegessen (an diesem Tag gibt es traditionelle Gerichte wie Kabeljau, Romeritos – Rosmarinkartoffeln in Mole, Schwein in Pflaumensoße, etc. zu trinken gab es Fruchtpunch). Gleich am 25.12. ging es nach San Jose del Cabo und dem Mietwagen zwei Tage nach La Paz und drei Tage nach Cabo San Lucas. Neben einer Tour Isla Espiritu Santo und einer Walbeobachtung hatte ich auch einen Ritt auf dem FlyBoard gebucht. Außerdem habe ich  meine ersten Versuche mit der neuen Drohne unternommen. Der Kurzurlaub war eine super Idee für die Feiertage – Bericht folgt.

FlyBoard Cabo San Lucas

#010: 20.12.2018 – Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Hallo zusammen,

da ich mich so langsam in den Weihnachtsurlaub verabschiede und nicht wirklich weiß, ob ich neben dem vielen Essen, Trinken und Geschenkeauspacken noch zum Schreiben komme, möchte ich mich hiermit herzlich bei euch für das Lesen meiner Artikel und Folgen meines Blogs bedanken. Das Jahr verging wie im Flug und war dennoch gefüllt von etlichen Reisen – angefangen bei Irland, Malaysia, Fuerte Ventura, Miami, Key West, Bahamas, Cancun bis hin zu  etlichen Wochenendtrips, u.a. nach Amsterdam, Guanajuato, San Miguel de Allende, Queretaro, Zacatecas, Huasteca Potosina, Mexiko-Stadt uvm.. Ich bin mit dem Schreiben gar nicht hinterher gekommen – aber das hole ich bald auf!

Ich wünsche euch allen schöne Feiertage und viel Spaß bei allem, was ihr so vor habt – sei es der Besuch der Familie oder Freunden oder eine Reise über Silvester. Wir lesen uns dann spätestens im neuen Jahr wieder mit vielen weiteren tollen Reiseberichten!

Bis bald!

Robert

#009: 16.12.2018 – Bald ist Weihnachten – ab an den Strand!

Wieder drei Wochen vergangen seit dem letzten Eintrag – die Zeit rennt hier aber auch… . Die Arbeit hat vom Stressfakter nochmal ganz schön zugelegt (hatte gedacht, dass das eigentlich schon gar nicht mehr möglich sei) und an Feiertagen und Samstagen wurde zum Teil auch wieder gearbeitet. Aber: Bald ist erstmal Schluss – wir haben uns alle eine Pause verdient – und so gehen die meisten in der kommenden Woche in Urlaub. Das Wetter hat sich auch ein wenig geändert – es ist Winter in San Luis Potosi, d.h. tagsüber erreicht man immer noch um die 20 Grad Celsius, jedoch wird es nachts sehr kalt – teilweise sogar um die Null Grad. Das wäre prinzipiell kein Problem – aber wie ich euch schon berichtet habe, haben die Häuser hier keine Heizung (d.h. Elektrolüfter kaufen, etc.). Zusätzlich haben die Häuser absolut keine Dämmung und meist Fließenfußböden – daher ist es derzeit zu Hause ar…kalt. Es ist sogar in der Wohnung immer deutlich kälter als draußen – dafür kann man auf der Terrasse noch ein wenig Sonne tanken (Dunkelheit, Schnee und bibbernde Kälte vermisse ich nicht von Deutschland^^).

Was habe ich in den letzten Wochenenden so gemacht? Eigentlich gar nicht so viel – ein Wochenende war ich mit zwei Kollegen in Puebla, einer Stadt ca. 5-6h von hier entfernt. In Puebla war ich 2012 schon einmal – dort gibt es die größte Pyramide der Welt (vom Volumen her). Auch ist Puebla eine extrem weit entwickelte Stadt mit tollen Parks, Restaurants und Shops – da möchte man gar nicht mehr nach SLP zurück. Die beiden weiteren Wochenenden habe ich ausgeruht und entspannt bzw. an Weihnachtsfeiern teilgenommen. Mittlerweile ist die dritte Weihnachtsfeier vorbei – einmal mit Hauptabteilung, einmal mit Abteilung und einmal für die ganze Firma. Teilgenommen habe ich nur an der Feier der Abteilung, welche leider draußen stattfand in einer sehr kalten Nacht (sodass alle sehr zeitig nach Hause gingen). Gestern haben wir es dann zum Jahresausklang nochmal richtig krachen lassen und auf meiner Terrasse gegrillt. Der Versuch, die Reste der Weihnachtsfeier aufzubrauchen, scheiterte zwar, jedoch war es dennoch eine der schönsten Parties dieses Jahres. Die Sonne schien und es war relativ lange warm.

Ab Donnerstag habe ich dann auch frei und werde versuchen, weitere Artikel von den letzten Reisen zu schreiben – ich glaube, ich werde nie fertig :D. Ein Strandbesuch ist für die Weihnachtszeit auch angedacht – aber lasst euch überraschen. Ansonsten habe ich mir eine Drohne gekauft und werde dann vielleicht den ein oder anderen Bericht in Zukunft mit tollen Videos aufhübschen können. Ich hatte den Kauf schon lange vor, jedoch konnte ich mich einfach nicht zwischen zwei verschiedenen Modellen entscheiden (Mavic Air* und Mavic Pro Zoom*). Schlussendlich ist es die Air geworden, da mir Zoom, ein wenig besseres Bild (sieht man bei Youtube eh nicht) und etwas längere Flugzeit keine 700€ mehr wert waren. Übrigens ist Elektronik in Mexiko sehr teuer – Alternativen sind in den USA zu kaufen (Amazon verschickt von dort nach Mexiko – jedoch kommen Zollgebühren drauf); jemand fragen, der an der Grenze wohnt (kostet aber auch extra) oder in Deutschland bestellen und von einem der nächsten Kollegen mitbringen lassen.

#008: 25.11.2018 – Playa del Carmen, Mexiko-City, San Miguel de Allende (Dia de los Muertos)

Puh, fast einen Monat kein Update geschrieben…na dann wird es Zeit: Die letzten Wochen waren wie immer stressig, aber auch gefüllt von tollen neuen Reisen und Abenteuern. In der Woche des Dia de los muertos (Tag der Toten) lud mich mein Spanischlehrer zu einer Tour durch die Stadt ein. Wir schauten gemeinsam mit anderen Schülern einige bunte Altare an, waren im Museo de la Mascara (Maskenmuseum im Zentrum von San Luis Potosí) und im Anschluss ein Bier trinken in der Piqueria Mezcaleria.

Am darauffolgenden Freitagabend wollte ich nach der Arbeit eigentlich direkt nach San Miguel de Allende zum Umzug (dort waren wohl auch viele Menschen ganz toll geschminkt) – ich musste aber Samstag arbeiten und fuhr daher erst am Samstagabend in die Stadt. Es regnete und es fanden keine Events zum Dia de los muertos mehr statt – schade… . Immerhin konnte ich nochmal ein schönes Bild der Kathedrale machen:

San Miguel Allende

Vom 09.-11.11. war ich mit einem Kollegen in Mexiko-Stadt. Er kannte die Stadt noch nicht und so machten wir eine Sightseeing Tour durch die Innenstadt, vorbei am Palacio de bellas artes über den Zocalo zur größten Kathedrale Lateinamerikas, schauten in bei den schwimmenden Gärten von Xochimilco vorbei und besuchten das wunderschöne Viertel Coyoacan. Am Sonntag waren wir noch beim einzigen europäischen Schloss Lateinamerikas, dem Castillo im Bosque Chapultepec. Diese Stadt ist einfach toll – ich war nun mittlerweile schon über zehn Mal dort und entdecke immer noch überall neue Dinge. Einen großen Artikel werde ich euch bei Gelegenheit noch schreiben.

Am 19.11. war endlich mal ein Feiertag und so nutzte ich das lange Wochenende (nahm auch noch Freitag frei) und reiste mit Kollegen nach Playa del Carmen. Da war ich zwar schon Mal, aber es gibt so viel zu entdecken, dass ich auch in Zukunft immer mal wieder vorbeischauen werde. Umso besser, dass es jetzt Direktflüge von San Luis Potosí aus gibt. In diesem Kurzurlaub war ich erneut in Tulum und Playa del Carmen. Neu dazukommen ist jedoch ein Besuch von Chichen Itza (sehr beeindruckend) und Isla Mujeres (ein wenig überlaufen). Bericht werde ich schreiben, wenn ich dazu komme. Einen Vorgeschmack kann ich euch hier aber schon mal geben (es fehlen auch noch die weiteren Berichte zu den Bahamas, Real de Catorce und Mexiko-Stadt…).

Ansonsten vergeht die Zeit wie im Flug. Vor kurzem war es mal richtig kalt über Nacht – das Auto vom Kollegen zeigte -2°C an. Ich hatte an dem Tag Home Office und fror mir den A… ab. Die Häuser hier haben ja keine Heizung – sicherheitshalber habe ich mir einen kleinen Elektrolüfter gekauft. Sollte es wieder kalt werden, werde ich auch ins viel kleinere Gästezimmer ziehen. Aber derzeit hat es sich wieder ein wenig erholt und die Temperaturen betragen um die 25 Grad tagsüber und 12-16 Grad Nachts.

Story: Besser zeitig Bescheid sagen, wenn das Gas dem Ende zu geht

Freitag vor zwei Wochen prüfte ich den Füllstand meines Gastanks (wird in Mexiko meist auf dem Dach installiert, die nehmen hier Gas zum Kochen, für den Trockner und zum Wasser heizen) – er  zeigte nur noch 5% Inhalt an. Ich rief sofort meinen Hausmeister an, er solle die Firma zum Befüllen vorbeischicken. Er wolle sich kümmern, sagte er, und natürlich hörte ich bis Montag nichts von ihm. Also sagte ich ihm erneut Bescheid. Dieses Mal kümmerte er sich wirklich und die Kollegen wollten Mittwoch 19 Uhr hier sein. Wie zu erwarten, war 19 Uhr niemand da. Also wartete ich noch eine Weile und ließ meinen Hausmeister nochmal anrufen. Die Jungs mit dem Gas-Truck wären noch bei weiteren Leuten und würden spätestens 21 Uhr vorbeikommen. Auch 21 Uhr kam niemand. Also fragte ich erneut beim Hausmeister nach – er fand es sehr seltsam, dass er die Firma nicht mehr erreichen konnte (die waren in Feierabend gegangen). Zum Glück kam der Truck dann aber zwei Tage später (die Anzeige stand bereits kurz vor 0% – notfalls wäre ich dann ins Fitnessstudio zum Duschen gefahren^^).

Story: Arbeiten geht auch ohne Laptop

Ebenfalls vor etwa zwei Wochen besuchte ich 10 Uhr einen mexikanischen Kollegen in der Arbeit an seinem Platz. Ich wollte, dass er mir einen Einkaufswagen im System öffnet (wir hatten etwas bestellt). Er meinte nur, dass er das nicht kann. Ich fragte nach, warum nicht, und erzählte mir, dass er Probleme mit seinen Laptops (er hat drei für die Arbeit) hatte und alle drei gleichzeitig der IT zur Verbesserung gegeben hatte. Auf meine Frage, was er seit 7 Uhr in der Arbeit gemacht hat, konnte er mir keine richtige Antwort geben.

#007: 28.10.2018 – Real de Catorce, nochmal Queretaro und mexikanisches Zeitgefühl

Moin moin, schon wieder zwei Wochen vergangen seit dem letzten Eintrag. Was ist in Zwischenzeit geschehen? Vergangenes Wochenende war ich zum 50. Geburtstag des Vaters von einem Arbeitskollegen in Queretaro eingeladen. Die Feier fand auf einer großen Hacienda statt, eingeladen waren über 100 Personen. Es gab Live-Musik, gutes Essen und gute Getränke – so eine große Hacienda sollte sich jeder mal anschauen, wenn er in Mexiko ist, schon beeindruckend. Im Anschluss waren wir erneut im tollen Restaurant Tikua Sur Este und danach im Club Margarita Blue in Juriquilla, etwas außerhalb Queretaros. In der gleichen Woche war ich am Mittwoch mit Kollegen im baskischen Restaurant Lauburu. Das Essen war gut und der Hauswein super, jedoch bin ich kein allzu großer Fan von den sehr kleinen Portionen, von denen man sich dann etliche bestellen muss (ähnlich Tapas).

Dieses Wochenende war ich mit einem Arbeitskollegen in Real de Catorce – einer sehr berühmten Geisterstadt im Norden von San Luis Potosí. Man erreicht die Stadt nur durch einen Tunnel (oder mit Jeep über eine schlechte Straße). Es gibt nicht allzu viel zu sehen, jedoch ist die Landschaft sehr toll. Wir haben einen Ausflug zu Pferd unternommen. Ein ausführlicher Bericht kommt noch.

Kommende Woche findet Dia de los Muertos statt (Tag der Toten). Die Mexikaner gedenken bei diesen bunten Feierlichtkeiten der Verstorbenen. Die Vorbereitungen für das Festival laufen schon seit Mitte Oktober. Am besten feiert man in Morelia oder Xilitla (hier heißt das Festival Xantopo). Aber prinzipiell finden in fast allen Städten Feierlichkeiten statt, da Dia de los Muertos extrem wichtig für die Mexikaner ist. Am Mittwoch werde ich mir einige Altare anschauen euch dann Bilder hochladen.

Story: Mexikaner – Verbindlichkeiten und Zeitgefühl

Verbindlichkeiten gibt es für die meisten Mexikaner nicht, man lebt ein wenig in den Tag hinein. Am besten kann man das auf der Arbeit beobachten: In Deutschland bittet man einen Kollegen, etwas zu tun. Antwortet dieser mit Ja, kann man eigentlich davon ausgehen, dass die Sache erledigt wird. Falls er es derzeit nicht schafft, sagt er in der Regel, wann er dazu kommen wird. In Mexiko bekommt man meist die Antwort „ahorita“ (gleich) oder „mañana“ (morgen), was bedeutet, dass es wahrscheinlich nicht gemacht wird (wobei es bei „ahorita“ noch Chancen gibt, bei „mañana“ wird es definitiv nicht gemacht). Die Arbeit macht das nicht wirklich einfacher – regelmäßig, fast täglich, muss ich Mitarbeiter an Dinge erinnern, die sie noch machen sollten (dabei reicht E-Mail, Anruf oder Skype nicht, relativ häufig muss man an den Platz des Kollegen gehen und bestenfalls dabei zusehen, wie er die Aufgabe anfängt, was noch nicht heißt, dass er sie auch beendet). Ein weiteres Beispiel sind Reservierungen – mittlerweile haben wir zweimal ein Restaurant und einmal ein Hotel telefonisch reserviert (mit Bestätigung), nur um dann vor Ort festzustellen, dass keiner die Reservierung eingetragen hat. Auch hier gilt: Besser einen Tag vorher nochmal anrufen und nachfragen.

Am Wochenende hatte ich eine tolle Erfahrung mit dem mexikanischen Zeitgefühl: Ich war mit einem Arbeitskollegen in Real de Catorce und wir haben eine Tour zu Pferd für 350 Peso pro Person organisiert. Nachdem wir ca. eine Stunde mit einem Guide auf einen Berg geritten sind, meinte dieser, dass er uns für etwas mehr Geld eine noch viel tollere Tour bieten kann. Er wollte pro Person weitere 1000 Peso, was wir natürlich sofort auf ein Gesamtpreis von 1500 Peso für zwei Personen (inklusive der bereits geleisteten 350 Peso pro Person) runtergehandelt haben. Die erweiterte Tour sollte ca. 1,5h gehen. Nach einer weiteren Stunde, nach der ich bereits nicht mehr sitzen konnte, weil der Sattel für mich zu klein und die Steigbügel zu kurz waren, fragte mein Kollege, wie weit es noch sei. Der Guide sagte ihm, dass es noch sehr weit ist. Nach einer weiteren Stunde wurden wir ungeduldig, da wir am gleichen Abend noch zurückfahren wollten und fragten erneut. Es half nichts – aus 1,5h wurden am Ende 3,5h – wenn der Guide sagte, dass es noch eine halbe Stunde wäre, dann war es noch mindestens eine Stunde. Schlussendlich saßen wir als Ungeübte mehr als vier Stunden auf den Pferden – heute kann ich nicht mehr sitzen und habe Schmerzen am ganzen Körper… vielen Dank.

 

#006: 13.10.2018 – Zacatecas, Sportclub, gutes Wetter und wieder ein Oktoberfest

So, da bin ich wieder, etwas verkatert vom letzten Abend – wir waren erst im Mercadito in der Innenstadt (tolle Bar, open air, gute Musik) und dann im Rockabilly (ebenfalls in der Innenstadt, endlich wieder geöffnet, Club mit mehreren Floors, live Rock Musik). Vergangenes Wochenende war ich mit zwei Kollegen in Zacatecas, einer tollen kleinen Stadt etwa 2h nordwestlich von hier. Dort gibt es unter anderem eine Seilbahn, tolle Museen und einen Club in einer alten Mine. Der Reisebericht folgt, sobald ich Zeit habe.

Am Montag habe ich mich endlich in einem der großen Fitnessclubs angemeldet (so langsam werden die Folgen des guten mexikanischen Essen sichbar^^) – ich habe den La Loma Sports Club gewählt, da haben wir ein wenig Rabatt. Diese Clubs sind nicht mit Einrichtungen in Deutschland zu vergleichen – für ca. 80-100€ im Monat bekommt man Zugang zu Indoor- und Outdoor-Pools, Tartanbahn, Fußball-, Volleyball-, Tennisplätzen, Boxring, Teakwondohallen, Squashfeldern, Tanzkursen, Sauna, Dampfbad, Fitnessstudio uvm.. Die Anlage ist einfach gigantisch, zeig ich euch mal, wenn ihr mich besucht. Da Zeit aber wie immer der begrenzende Faktor ist, war ich diese Woche nur zweimal da (wobei ich beim zweiten Mal im Pool war und mich dann in die Sonne gelegt habe^^). Apropos Wetter – wir haben Oktober und immer noch bis zu 30 Grad Celsius tagsüber. Nachts kühlt es jetzt aber manchmal auf 12-14 Grad herunter. Wenn es jetzt immer noch so warm ist, freue ich mich schon auf den Winter – endlich nicht mehr frieren, wie in Deutschland :D.

Am Mittwoch waren wir mit der Abteilung Bowlen, in der Shopping-Mall Citadella gibt es ein Freizeitcenter (Alboa) mit Billard, Tischtennis, Bowling uvm.. Es hat viel Spaß gemacht – war quasi ein Event zum Abschluss der Qualifikation unserer mexikanischen Mitarbeiter. Im Anschluss war ich noch kurz bei meinem Lieblings-Tacorestaurant Taqueria los arandenses. Freitag haben wir dann mal wieder ein neues Restaurant an der Venustiano Carranza ausprobiert – Casablanca. Auswahl und Essen war preislich etwas über dem Durchschnitt, aber nicht so teuer wie z.B. Gran Central. Geschmacklich war es gut, aber ich habe schon besser gegessen (es gab Escamoles, Enchiladas Potosinas, Guacamole und Steak (Spargel als Beilage war super)). Das Ambiente des Restaurantes ist toll – Live Musik, Tanzsaal (da wurde später auch getanzt). Leider ist Live Musik in mexikanischen Restaurants immer so laut, dass man sich nicht unterhalten kann… .

Dieses Wochenende findet mal wieder ein Oktoberfest statt, genau wie an den letzten beiden Wochenenden und am ersten Wochenende im November – weiß nicht, ob das schon so war, bevor die ganzen Deutschen hier aufgetaucht sind.

Story: Mindestlohn und Versicherung

Liest man Reiseberichte über Mexiko klingt immer vieles nach Abenteuer und fröhlichen, kontaktfreudigen Menschen. Es scheint, dass die Leute hier glücklicher sind, als in anderen Ländern der Erde und einige Abenteurer verlieben sich in das Land und wandern gleich hierhin aus. Dennoch gibt es gigantische Probleme in Mexiko, allen voran die Armut. Ein Beispiel für das Leben hier möchte ich euch aus meinem direkten Umfeld berichten. Der mexikanische Mindestlohn liegt bei etwa 4,10€ – wohlgemerkt pro Tag, nicht pro Stunde! In der Produktion von Fabriken in der Umgebung verdient ein einfacher Bandarbeiter etwa 50-80€ pro Woche, die Arbeitszeit liegt bei ca. 48-50h (gesetzlich vorgeschrieben sind derzeit 48h pro Woche). Damit kommt er im besten Fall auf 320€ Verdienst pro Monat. In der Stadt kann man mit diesem Geld kaum leben, daher wohnen viele Arbeiter in den Siedlungen außerhalb der Stadt. Im Supermarkt sind die Preise für Lebensmittel mit Deutschland vergleichbar (kein Scherz), nur Obst ist i.d.R. etwas günstiger, da es von hier kommt. Der Liter Benzin kostet derzeit etwa 1€ (teurer als in den USA). Da könnt ihr mal überlegen, wie weit man mit 320€ pro Monat kommt. Aus diesem Grund fahren die Leute in der Regel alte und kaputte Autos, haben keine Versicherung und keine Altersvorsorge, können kein Geld zurücklegen und sind dankbar, dass der Lohn aller zwei Wochen ausgezahlt wird. Passiert mal etwas, z.B. ein Unfall, wird realtiv häufig Fahrerflucht begangen oder der Zusammenhalt in der Familie benötigt, um die Not zu beheben. Dennoch hat man das Gefühl, dass die Menschen hier glücklicher sind – das hängt meiner Meinung nach mit der Lebenseinstellung zusammen. Man macht sich einfach weniger aus den Widrigkeiten des Alltags, da man sie ohnehin nicht ändern kann. Man nimmt das meiste mit Humor und Gelassenheit und wurstelt sich irgendwie durch.

#005: 30.09.2018 – Oktoberfest und Geschichten von der Bank

Die letzten zwei Wochen vergingen mal wieder wie im Flug. Ich war ein wenig krank, hatte eine Erkältung, und habe daher an den Wochenenden nicht allzu viel unternommen. Immerhin habe ich für die Berichte zu Dolores Hidalgo und Querétaro Zeit gefunden. Außerdem habe ich einige exzellente Restaurants (von exzellent bis sehr gut: El México de Frida (mexikanisches Essen), Gran Central (Steak und Fisch), TrasHumante (mexikanisch/ausgefallen), einen Biergarten in Pozos (da gibt es deutsches Bier und deutsche Speisen) und einen relativ neuen Club (Rua in der Attus Plaza) besucht. Gestern fand das Global Beer Festival (Edition Oktoberfest) statt. Dieses Festival wird jedes Jahr im tollen La Loma Sport Club veranstaltet. Es gab Live-Musik, Unterhaltung, viele verschiedene Stände mit Essen und sehr viele verschiedene Sorten von lokal gebrautem Bier. Aufgrund der vielen deutschen in der Stadt findet man mittlerweile sehr viel Tracht auf dem Festival. Viele haben ihre Lederhosen und Dirndl rausgeholt – den Mexikanern scheint es zu gefallen. Für das kommende Wochenende habe ich mir Zacatecas vorgenommen, eine weitere sagenumwobene Silverstadt Mexikos und ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe, ihr dürft also auf den Bericht gespannt sein. Weiterhin möchte ich in den nächsten Wochen die Berichte vom Sommerurlaub in den wunderschönen Bahamas anfangen, es wird wieder viel zu lesen geben.

Story: Die Sache mit der Bank Teil 1

Da ich einen Teil meines Gehaltes in Mexiko bekomme, brauchte ich natürlich ein Konto bei einer mexikanischen Bank. Bei der Eröffnung half mir eine nette Dame von Expat Point, einer Firma, die Expats u.a. bei der Wohnungssuche und weiteren Dingen unterstützt. Die Bank der Wahl war Santander Mexiko und so eröffnete ich dort ein Konto. Da ich jeden Monat die Miete meiner Wohnung bezahlen muss, fragte ich gleich nach der Einrichtung eines Dauerauftrages. Der Mitarbeiter der Bank (offizielle Berufsbezeichnung: Expat Banker) versprach sofort Hilfe und wollte mir den Auftrag einrichten. Als ich nach der Dauer fragte, sagte er, dass maximal zwei Monate möglich sind, da viele Mexikaner von der Hand in den Mund leben und dann oft vergessen, dass automatisch Zahlungen abgebucht werden. Wozu zur Hölle gibt heißt es dann Dauerauftrag? Ich entschied mich also dazu meine Miete selbst zu überweisen. Hier erledigt man übrigens alles per Handy – Überweisungen, Kontostand abfragen, etc.. Dabei ist die App nicht wirklich übersichtlich gestaltet und bietet einige bescheuerte Beschränkungen (u.a. bekommt man E-Mail jedes Mal, wenn man etwas teures kauft oder Geld abhebt – am Wochenende wird jedoch der Kontostand nicht aktualisiert, sondern erst am Montag; auch kann man nur die letzten 20 Einträge in der App abrufen). Ende Juni wollte ich also zum ersten Mal das Geld für meine Miete überweisen und fand heraus, dass man außerhalb der Öffnungszeiten der Bank (Mo-Fr 8-18 Uhr) maximal 8000 Peso (400€) überweisen kann, sehr kurios. Weiterhin muss man, bevor man etwas überweise kann, das Konto es Empfängers erst registrieren. D.h. man gibt die Daten des Empfängers ein und wartet dann maximal einen Tag, bis man überweisen kann. Kurios, oder?

#004: 15.09.2018 – Die letzten Wochen und die Sache mit dem Klempner

Ende August bin ich nach vierwöchigem Aufenthalt in München und zwei Wochen Bahamas (Bericht kommt noch) nach San Luis Potosí zurückgekehrt. Im Vergleich zu Juni hat sich das Wetter ein wenig verändert – es ist nicht mehr ganz so heiß (tagsüber um die 25 Grad Celsius, nachts 12-18 Grad Celsius) und regnet am Abend und in der Nacht häufig. Der Regen sorgt schnell für überflutete Straßen und da der Asphalt hier ohnehin sehr glatt ist, muss man beim Fahren extrem aufpassen. Vorsicht auch bei tiefen Pfützen, sonst geht es euch wie einigen Kollegen, die mit ihren Autos liegengeblieben sind.

Letzte Woche war ich mit einem Kollegen in Dolores Hidalgo und Guanajuato. Dolores Hidalgo war neu für mich, wobei es dort nicht allzu viel zu sehen gibt (ein halber Tag reicht locker). Guanajuato kannte ich schon, jedoch zieht mich diese wunderschöne Stadt immer wieder in ihren Bann. Einen kleinen Reisebericht werde ich noch verfassen.

Dolores Hidalgo
Dolores Hidalgo – die Stadt bereitet sich auf die Feier zur Unabhängigkeit vor

Das aktuelle Wochenende steht ganz im Zeichen der mexikanischen Unabhängigkeit: Am 16.09.1810 markierte der Grito de Dolores (Schrei von Dolores) den Beginn des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges. Seit 1808 plante bereits ein Geheimbund um Ignacio Allende und Juan Aldama die Unabhängigkeit Mexikos. Miguel Hidalgo trat diesem Bund bei und man schmiedete einen Plan. Ihr merkt schon, die Städte hier in der Gegend haben alle etwas mit der mexikanischen Unabhängigkeit zu tun, die erst 1821 in Kraft trat: San Miguel de Allende, Dolores Hidalgo, Guanajuato, etc.. In meinen Reiseberichten zu den einzelnen Städten werde ich euch mehr zu diesem Thema berichten. Die Mexikaner sind sehr stolz auf ihr Land und diese Geschichte, daher wird am 15./16.09. ordentlich gefeiert. In jeder Stadt finden Events statt und wer Zeit hat, pilgert nach Dolores Hidalgo, der Schmiede der Unabhängigkeit. Da mich leider eine Erkältung erwischt hat, werde ich mir nur kurz das Treiben im Zentrum von San Luis Potosí anschauen, ein paar Fotos gibt es dann später.

Chiles en nogada
Chiles en nogada – süßes Nationalgericht in den Farben der mexikanischen Flagge – darf zur Unabhängigkeitsfeier nicht fehlen

Übrigens hab ich mir einen neuen Reiseführer für Mexiko gekauft. Es ist mal wieder ein Buch von Lonely Planet geworden – kaum Bilder, dafür umso mehr Text (und auf 973 Seiten kann man viel Text unterbringen). Die Restaurantempfehlungen haben sich schon ausgezahlt. Hier der Link*:

Story: Die Sache mit dem Klempner

Als ich in meine Wohnung hier einzog, gab es hier und da noch kleine Dinge zu reparieren. Unter anderem gab es einen schlechten Geruch im zweiten Badezimmer. Auch nachdem ich alles saubergemacht, den Waschbeckenabfluss gewechselt und einen Geruchsverschluss in die Dusche eingebaut hatte, verschwand der Geruch nicht. Also schrieb ich meinem Hausverwalter über WhatsApp. Er solle bitte einen Klempner schicken, der sich die Sache mal anschaut. Er antwortete mir, dass er da jemanden kenne und den gleich anrufe.

Leider bekam ich in den nächsten Tagen keine Antwort mehr von meinem Hausverwalter, also versuchte ich es drei Tage später noch einmal. Auch dieses Mal sagte er mir, dass er den Klempner anrufen wird und mir Bescheid gibt. Bis zum Wochenende kam erneut keine Rückmeldung. Langsam wurde ich ungeduldig. Also erneut angefragt – wann kommt der Klempner denn nun endlich? Und siehe da, ich bekam eine Antwort: Am Mittwoch um 17 Uhr wird der Klempner vorbeikommen.

Am Mittwoch verließ ich die Arbeit etwas eher und war 17 Uhr zu Hause. Ich wartete bis 17:30 Uhr, und niemand kam. Erneut rief ich den Hausverwalter an – wo bleibt der Klempner? Er sagte, dass der noch einen anderen Termin hätte und dass es dort länger dauert. Er kommt aber 19 Uhr auf jeden Fall. Ich ging also erstmal joggen… .

Natürlich war 19 Uhr wieder niemand da. Ich machte mir etwas zu essen und rief 20 Uhr erbost erneut an. Der Klempner wäre 19 Uhr da gewesen und hat geklingelt – keiner hätte geöffnet. Ich fragte ihn, ob er mich verarschen will, da ich zur Zeit zu Hause war und keiner geklingelt hat. Also fragte er nach – der Klempner ist etwas zu essen gefahren, er kommt in 15 Minuten vorbei.

20:30 Uhr klingelte es dann endlich. Zwei Typen um die 25 standen vor meiner Tür und wollten das Bad reparieren. Ich war mir ein wenig unsicher, da die beiden nicht wie Klempner aussahen (und auch kein Werkzeug dabei hatten), aber sie kannten den Namen meines Hausverwalters, er hätte sie angefordert und sie hatten von ihm auch einen Hausschlüssel bekommen (einige Reparaturen später stellte sich auch heraus, dass sie so ziemlich alles hier um Haus reparieren und auch die anderen Mietparteien die beiden kennen).

Ich ließ die beiden rein und sie meinten, dass der Spalt um die Toilette mit Silikon abgedichtet werden muss. Natürlich hatten sie kein Silikon dabei (warum sollte man als Klempner auch Werkzeug und Silikon mit sich rumtragen?). Sie wollten gleich noch zum Baumarkt fahren und welches holen. Ich fragte noch, wie lange der Baumarkt geöffnet hat, und sie meinten bis 22 Uhr (viva México:). Also ließ ich sie fahren, in der Hoffnung, dass die beiden in 15 Minuten zurückkommen.

Ich wartete bis 22:15 Uhr und keiner kam… . Schließlich rief ich den Hausverwalter wieder an und berichtete ihm erbost. Er wollte sich sogleich bei den beiden erkundigen. Nachdem er die beiden angerufen hatte, rief er mich zurück und meinte, dass sie nach Hause gefahren sind, da der Baumarkt geschlossen war… .

Am Wochenende kaufte ich eine Tube Silikon für 44 Peso (2€) und erledigte die Arbeit selbst.

Buchempfehlung* – falls ihr noch mehr faszinierende, aber auch schockierende Berichte aus Mexiko lesen möchtet:

#003: 09.07.2018 Querétaro

Wie schnell die Zeit vergeht…gerade angekommen, geht es schon wieder für vier Wochen in die Heimat nach Deutschland. Die letzten Wochen vergingen wie im Flug – einrichten der Wohnung, zurechtfinden und nebenbei arbeiten war ganz schön anstregend. Dennoch gab es Zeit für einen Wochenendtrip nach Querétaro, der Hauptstadt des gleichnamigen Staates. Die koloniale Altstadt wurde 1996 UNESCO Weltkulturerbe. Querétaro ist nur ca. 2h von San Luis Potosí entfernt, ähnlich groß und bietet eine ganze Menge an Sehenswürdigkeiten. Im Bericht erfahrt ihr mehr.

Queretaro
Queretaro – UNESCO Weltkulturerbe

#002: 18.06.2018 Wohnungssuche und die ersten Wochen in San Luis Potosí

Im Juni bin ich in meine Wohnung in San Luis Potosí gezogen. Die Wahl der Wohnung im April war alles andere als einfach, da ich mir selbst nicht so richtig sicher war, wohin ich denn eigentlich wollte. Da ich alleine wohnen würde, wollte ich etwas Leben in der Nähe haben, d.h. Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, … . Vielleicht sogar etwas in Laufnähe (wobei es sich mit dem Laufen hier ähnlich verhält wie in den USA – je weniger, desto besser). Ich habe mir 25 Wohnungen zeigen lassen, bevor ich drei in die Endauswahl nahm. Schlussendlich entschied ich mich für eine Wohnung in einem normalen Mietshaus im Stadtviertel Lomas 1. Dieses Viertel liegt in der Nähe eines kleinen Stadtparks (Parque Morales) und der Carranza Straße, die direkt zum Zentrum der Stadt führt. Das Viertel ist sehr beliebt, da es hier unzählige Restaurants und Bars gibt. Da ich alleine wohne, genau das richtige. Auf der Dachterrase des Hauses stellte ich gleich meine Hängematte auf, in der ich am Wochenende gelegentlich ein Buch lese.

Wohnung mit Blick über die Stadt in der Nähe von Miraville

Falls ihr auch nach San Luis Potosí wollt, dann hier eine Auswahl der besten Wohngegeneden:

Lomas 1 & Lomas 2: Zwischen Anillo Periferico und Parque Morales gelegen; durchsetzt von vielen Restaurants und Bars; beliebtes Viertel; gute Internetanbindung (hier gibt es Glasfaser); Häuser teilweise schon älter; hier kann man vieles zu Fuß erledigen

Lomas 3 & Lomas 4: Rund um die Calle Himalaya herum; etwas ruhiger als Lomas 1 & 2; auch hier gibt es viele Restaurants, die Plaza Covalia mit ihren Hotels und Restaurants lädt zum Zeitvertreib ein; gute Internetanbindung (je näher man an der Stadt ist, desto eher gibt es Glasfaser); Häuser teilweise schon älter; hier kann man vieles zu Fuß erledigen

Lomas del Tec: ruhigere Wohngegend auf dem Berg (leider viele Baustellen); die Wohnungen hier sind luxuriöser und neuer (bodentiefe Fenster, eigene Dacherrasse, etc.), weniger Restaurans und Bars (vor allem nicht in Laufnähe); um die Ecke befindet sich das große Einkaufszentrum Plaza San Luis; Internetverbindung deutlich langsamer hier (je weiter man auf den Berg kommt)

La Loma Residencial: Wohnen im Golfclub; abgeschlossene Wohnanalage; sehr ruhig; große Häuser (ideal für Familien), jedoch teuer (zumal man noch die Mitgliedschaft zahlen muss); keine Restaurants/Bars in Laufnähe, viele Sportmöglichkeiten; Internetverbindung langsam

Alpes (Miraville, etc.): ruhige und sichere Wohnanlagen; schöne Häuser, teilweise neu gebaut; hier kann man entweder im eigenen Haus oder in einem der Hochhäuser wohnen; Internetverbindung mittelmägßig, keine Restaurants/Bars in Laufnähe

Privadas de Pedregal (und weitere am Berg): Entlang Avenida Parque Chapultepec den Berg hinauf gibt es viele abgeschlossene Anlagen; die Anlagen weiter oben auf dem Berg sind neu (teilweie noch im Bau); ruhig, sichere Wohngegend, für Familien geeignet, keine Restaurants/Bars in Laufnähe; Internetverbindung mittelmäßig bis schlecht; in der Regel hat man ein eigenes Haus (es gibt auch ein paar Mehrfamilienhäuser)

Colinas del Parque: Wohnanlagen entlang Westseite Tangamanga Park; eigenes Haus oder Apartment möglich; sicher; Häuser teilweise schon älter, Bars und Nachtclubs in der Nähe (kann nachts etwas lauter sein); Einkaufsmöglichkeiten (z.B. Walmart, Sams Club) in der Nähe; gute Internetverbindung

Tangamanga: Stadtviertel nördlich Tangamanga Park, i.d.R. normale Mehrfamilienhäuser, aber auch einzelne abgeschlossene Anlagen; Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten in Laufnähe (z.B. Citadella, Walmart), Park um die Ecke; gute Internetverbindung; Häuser schon älter

Viertel um die Avenida Venustiano Carranza (Del Valle, Tequisquaipan, Fundadoren, Polanco, etc.): i.d.R. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern; viele Restaurants und Bars in der Nähe der Carranza, gute Internetverbindung (Glasfaser), viel Verkehr, weniger ruhig; Häuser schon älter

Villa Magna, Horizontes: Weiter von der Stadt entfernt; abgeschlossene Wohnanlagen, schlechte Internetanbindung; längerer Arbeitsweg; günstige Preise für komplette Häuser

Pozos: günstig, in der Nähe von BMW, GM und weiteren Firmen (kurzer Arbeitsweg); einige Wohnanlagen; in der Regel mietet man Häuser; wenig Restaurants/Bars, keine Schulen/Kindergärten

Ein paar Hinweise zur Wohnungssuche:

  • Die schöneren und sichereren Stadtviertel befinden sich im Südwesten der Stadt (leider auch die teureren). Das Zentrum würde ich euch aufgrund Verkehr, Lärm und zu alten Häusern nicht empfehlen. Alles nördlich des Boulevards Rio Santiago solltet ihr meiden aufgrund der Sicherheitslage. Auch die Gegenden östlich und südöstlich vom Zentrum, die noch zur Stadt gehören (Pozos ist bereits außerhalb der Stadt).
  • Neu heißt nicht immer gut: Neue Häuser sehen meist gut aus, leiden aber an Kinderkrankheiten (z.B. Undichtigkeiten, Probleme mit Wasseranbindung, langsames Internet, Schimmelbildung, etc.). Es kann besser sein ein Haus oder ein Apartment in einem Haus zu mieten, das es schon eine Weile gibt (dann weiß man, dass alles funktioniert).
  • Für Familien empfehle ich eine geschlossene Wohnanlage – hier gibt es meist Grünflächen und mehr Freilauf (z.B. zum Fahrradfahren oder Joggen) und man kann die Kinder auch mal unbeaufsichtigt im Garten spielen lassen.
  • Für Paare oder Singles empfehle ich ein Apartment näher an der Stadt (z.B. Lomas 1-4) – hier gibt es einfach mehr zu erleben und zu tun.
  • Wohnanalagen fühlen sich sicherer an, sind aber kein Garant für Sicherheit: Vor allem im teuren Golfclub gab es in der Vergangenheit wiederholt Einbrüche.
  • Schaut euch bei der Besichtigung alles genau an: Fragt nach der Geschwindigkeit des Internets (falls möglich, lasst euch einen Speedtest zeigen), testet die Warmwasserversorgung (stimmt der Druck; wie lange braucht das Wasser, um warm zu werden).
  • Lasst euch nichts einreden: Vor allem in Lomas del Tec gibt es viele Baustellen. Bei der Besichtigung wollte man mir einreden, dass die Bauarbeiter 17 Uhr fertig sind – ich war 20 Uhr mit dem Auto nochmal da – sie waren immer noch nicht fertig.
  • Stellt Forderungen: Die Mieten sind in der Regel deutlich überhöht (ihr kommt ja aus dem reichen Ausland) – stellt daher Forderungen (z.B. Installation einer Klimaanlage, etc.), diese können mit der Miete abgegolten werden.
  • Was wird zusätzlich geboten?: In einigen Wohnanlagen gibt es Fitnesstudios, Pools, Tennisplätze, etc.. Einfach nachfragen, war dazu gehört.

#001: 01.06.2018 Warum Mexiko?

„Mexiko? Ist das nicht gefährlich? Das ist doch das Land mit dem Drogenkrieg, der Korruption und Gewalt – warum willst du denn da hin?“, fragten einige Kollegen, als ich mich entschloss für eine Weile hier zu wohnen. Irgendwie erinnerte mich das an meine kurze Zeit in China: Vorher sagten mir so viele Kollegen, dass China schmutzig wäre und die Luft mich umbringt usw., am Ende war es dann aber alles viel besser als erwartet. Ähnlich verhält es sich mit Mexiko: Die meisten Leute kennen das Land nur aus den Medien, und dort verkaufen sich Drogenkrieg und Korruption nunmal besser. Aber viele Dinge über eine Kultur oder ein Land lernt man erst, nachdem man sich längere Zeit dort aufgehalten hat. Da reicht kein Blick in eine deutsche Tageszeitung, aber auch kein Blogeintrag über einen Backpacking Trip von Mexiko Stadt nach Puebla ohne ein Wort Spanisch zu sprechen (wie naiv kann man sein…). Aus meinen vielen Trips nach Mexiko wusste ich bereits, dass das Land viel mehr zu bieten hat als man in Zeitungen lesen kann – die netten Menschen, die wunderschönen Strände und Naturwunder, die Pyramiden und archäologischen Stätten, das gute Essen, die tollen Fiestas, die vielen Farben… . Dennoch ist es hier deutlich gefährlicher als in Deutschland und man muss seinen Lebenstil anpassen und Vorsorge treffen (dazu später mehr). Aber mal ganz ehrlich, die USA stehen in Sachen Gewalt nicht viel besser da und ihr würdet dort doch auch ohne Frage Urlaub machen, oder?

Bunter gehts nicht – Trajineras in Xochimilco (Mexiko-Stadt)

Als ich mich entschied, für eine Weile in Mexiko zu wohnen, wusste ich aber auch, dass nicht alles glatt laufen wird. Der Umzug in ein anderes Land ist immer mit viel Aufwand und Anstrengung verbunden. Nicht alles läuft so wie in Deutschland, vieles dauert in Mexiko länger, benötigt mehr Papierkram (ja, wirklich) oder ist einfach ganz anders als zu Hause. Das heißt aber nicht, dass es schlecht ist, es heißt nur, dass man sich darauf einrichten und vor allem darauf einlassen muss – denn neben einigen kleinen Widrigkeiten des Alltags kann man so viel Neues und Interessantes entdecken und auch hier sehr glücklich sein.

Teotihuacan - Sonnenpyramide
Teotihuacan – Blick von der Sonnenpyramide nach Süden

In diesem Mexiko Tagebuch möchte ich euch einige lustige und kuriose Geschichten aus meiner Zeit in Mexiko berichten. Über vieles werdet ihr Schmunzeln, einiges wird euch aber sicher zum Nachdenken anregen. Falls euch das noch nicht genug ist und ihr auch überlegt, eine Weile nach Mexiko zu gehen, dann kann ich euch das Buch „Mexiko – Ein Länderporträt“* von Jürgen Neubauer empfehlen. Ich habe das Buch erst sehr spät gelesen, nachdem ich schon etliche Male in Mexiko war. Viele Dinge und Verhaltensweisen, die im Buch beschrieben werden, kamen mir schon bekannt vor, jedoch wusste ich den Hintergrund nicht. Jürgen Neubauer wohnt seit über zehn Jahren in Mexiko und erklärt viel über die Hintergründe, warum das Land so ist, wie es ist. Habt ihr etwa gewusst, dass einer der reichsten und dass der dickste Mensch der Welt aus Mexiko kommen? Oder warum die Coca Cola in Mexiko anders schmeckt, als in Deutschland oder der USA? Ihr werdet nach dem Lesen des Buches sicher ein wenig geschockt sein, so wie ich.

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