Mexikos Pazifikküste: En el muelle de San Blas

Auf zum Strand! Die zweite Station auf unserem Roadtrip war Sayulita. Auf dem Weg dorthin schauten wir uns die Strände in San Blas und San Pancho an.

Mexikos Pazifikküste ist super und durfte daher auf unserer Rundreise nicht fehlen! Hier findet ihr alles: Kleine und ruhige Fischerdörfer, etwas weiter entwickelte Aussteiger- und Surferörtchen, sowie große Tourismus-Hotspots. Wir fuhren von Guadalajara über das sehr enttäuschende Tepic in Richtung Küste. Beim Hafen Matanchén (hier findet ihr wieder ein buntes Ortsschild) mündet der Highway in eine große Küstenstraße. Nach Norden geht es in Richtung San Blas, nach Süden in Richtung Puerto Vallarta. Unsere Übernachtung hatten wir in der wunderschönen Villa Los Corales* in Sayulita gebucht und da wir noch viel Zeit hatten, schauten wir uns San Blas und San Pancho auf dem Weg an.

Vergesst nicht bei den anderen Posts zu Mexiko reinzuschauen. Falls ihr noch Lektüre braucht, habe ich noch etwas für euch: Der Reiseführer für eure Mexiko-Reise*:


 

San Blas

Die Verrückte von San Blas

„En el muelle de San Blas“ ist eines der bekanntesten Lieder der populären Rockband Maná. Es handelt von Rebeca Mendez Jimenez, einer 1943 in Guadalajara geborenen Kauffrau, bekannt als die verrückte Frau vom Hafen von San Blas. Vier Tage vor ihrer Hochzeit, am 13.10.1971, verabschiedete sich Rebeca von ihrem Freund Manuel, einen örtlichen Fischer, der mit einem Boot auf Fischfang fuhr. In der Nacht des gleichen Tages ließ Hurrikan Priscilla das Boot kentern. Unter der Besatzung gab es keine Überlebenden. Seit diesem Ereignis verbrachte Rebeca jeden Nachmittag in ihrem Hochzeitkleid am Hafen und wartete auf ihren vermissten Freund.

Rebecca war nett und herzlich und arbeitete als Verkäuferin von Kleidung für Puppen und Süßigkeiten. Sie hatte Verwandte in Monterrey, die sie ab und zu besuchte. Im Mai 1997 verkaufte sie wieder Süßigkeiten in ihrem Hochzeitskleid am Hafen, als sich ein Kunde sich nach ihrem Outfit erkundigte. Sie erzählte ihre Geschichte, welche den Zuhörer sehr berührte. Dieser Kunde war Fernando Olvera, der Leadsinger von Maná. Er war so beeindruckt, dass er die Geschichte dem Schlagzeuger Alejandro González berichtete und in der Nacht komponierten sie zusammen das Lied „En el muelle de San Blas“.

Maná - En El Muelle De San Blás (Video Oficial)

Auf den Geschmack gekommen? Musik von Maná bekommt ihr hier*:


Am 16.09.2012 starb Rebeca im Alter von 69 Jahren. Ihre Asche wurde vom Hafen San Blas aus in das Meer gestreut. An dieser Stelle wurde später eine Statue eingeweiht.

Mittlerweile gibt es drei Statuen, die an Rebeca erinnern:

Geschichtlicher Abriss

San Blas wurde 1534 gegründet und war bis zum 19. Jahrhundert der erste und einer der wichtigsten spanischen Häfen am Pazifik. Die Spanier haben hier ein Fort errichtet um ihren Handel zu schützen. Der Priester Junípero Serra, der etwa 20 Jahren lang in Missionen in Mexiko-Stadt und der Sierra Gorda lehrte, begann hier 1768 seine Reise nach Baja California um die Leitung der dortigen jesuitischen Missionen zu übernehmen (die Jesuiten waren 1768 ausgewiesen worden). Im Laufe der Jahre zog er weiter nach Norden und gründete neue Missionsstandorte. Viele dieser Missionen entwickelten sich im Laufe der Zeit zu Städten und so gilt er als einer der Gründer von San Diego, Los Angeles, Santa Barbara und San Francisco.

 

Sehenswürdigkeiten

Im Gegensatz zu San Pancho und Sayulita ist der Tourismus in San Blas noch nicht wirklich angekommen. Rund um die Stadt gibt es einsame Strände mit kleinen lokalen Bars. Preise für Essen und Hotels sind günstig, es gibt Surfcamps und einige Anbieter für Bootstouren (meist zu Vogel- oder Krokodilbeobachtungen).

Vergesst euren Drybag nicht*:


 

Paradero Marismas

An der Straße zwischen Matanchén und San Blas findet ihr den Parkplatz Paradero Marismas. Auf den ersten Blick sieht es wie ein normaler Parkplatz mit einige Fressbuden aus. Vom Zaun aus in Richtung Lagune könnt ihr aber fast immer riesige Krokodile beobachten. Teilweise liegen die in der Sonne, nur wenige Zentimeter von der Absperrung entfernt.

 

La Tovara, Filmset „Cabeza de Vaca“ und Cocodrilario Kiekari

Noch ein Stopp  zwischen Matanchén und San Blas: Vom Embarcadero El Conchal (lange Tour) oder La Aguada (kürzere Tour) aus könnt ihr Bootstouren zum Süßwasserloch La Tovara unternehmen. Auf der Fahrt durch enge Kanäle zwischen den Mangroven könnt ihr Krokodile, Schildkröten, Ozelots, eine große Vielfalt an Vögeln und weitere Tiere beobachten.

Unterwegs kommt ihr am Filmset von „Cabeza de Vaca“ vorbei. „Die Abenteuer des Cebeza de Vaca“, so der deutsche Titel, berichten über das Leben des Konquistadors Álvar Núñez Cabeza de Vaca. Er war Mitglied einer Expedition, die im heutigen Tampa Bay eine vernichtende Niederlage gegen die Indianer Floridas erlebte. Er konnte mit einer kleinen Gruppen fliehen, in Galveston wurden sie jedoch erneut gefangen genommen. Er wurde versklavt und zum Medizinmann ausgebildet. Bei einem erneuten Fluchtversuch schlug er sich mit weiteren Überlebenden bis nach Culiacán an die Pazifikküste durch, so gesehen ein Road Movie, jedoch ohne Straßen.

Wenn euch der Film irgendwie spanisch vorkommt, dann könnt ihr auch auf das sehr interessante Buch zurückgreifen:*


Zurück zur Bootstour – das Ziel ist das kleine Süßwasserloch Tovara, in dem ihr baden könnt. Daneben befindet sich ein Restaurant, das Fisch- und Meeresfrüchte anbietet. Hier ein paar weitere Infos: Website, Embarcadero El Conchal (lange Tour) oder La Aguada (kürzere Tour), Öffnungszeiten: 09:00-17:00 Uhr; Eintritt: Tour von La Aguada kostet 200 Pesos pro Person (Fahrt mit Boot 1h, möglicher Aufenthalt am Wasserloch 1h)

Ihr könnt die Ausfahrt mit einem Besuch der Krokodilfarm Cocodrilario Kiekari verbinden, diese kann jedoch auch von der Straße aus erreicht werden. Infos: Website, Cocodrilario Kiekari Adresse, Öffnungszeiten: 08:00-17:00 Uhr, Eintritt: 30 Pesos (ohne Bootstour), 250 Pesos (mit Bootstour von La Aguada, Besuch La Tovara 1h und Besuch Krokodilfarm)

 

Strände von Nord nach Süd

Die schönsten Strände befinden sich südlich der Stadt an der Bahía de Matanchén, welche direkt neben der Küstenstraße liegt.

  • Playa del Rey: Lang gezogener, einsamer Strand westlich der Stadt. Nur mit dem Boot zu erreichen. Hier findet ihr keine Restaurants und nur wenige Menschen.
  • Playa el Borrego: Schließt sich direkt südwestlich an die Stadt an. Es gibt einige Restaurants/Bars und Parkplätze. Hier kann man gut Surfen lernen. Beim schwimmen solltet ihr auf die Strömung achten.
  • Playa Las Islitas: Den langgezogenen Playa Las Islitas findet ihr südlich von Matanchén. Durch die Bucht gibt es weniger Wellen, am Stand findet ihr einige Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten.
  • Playa Aticama: Schließt sich südlich an den Playa Las Islitas an und liegt direkt vor dem Pueblito Aticama.

Wenn ihr Angst um eure Sachen am Strand habt, dann empfehle ich euch einen PacSafe – den kann man wunderbar an einer Liege befestigen. Auch empfehlenswert, falls das Hotel mal keinen Safe hat:*

 

Übernachtung

Wir haben San Blas und San Pancho auf dem Weg besucht und haben in Sayulita im wunderschönen Villa Los Corales* übernachtet. Das Apartmenthaus hat eine tolle Ausstattung, einen Rooftop-Pool und bietet einen sensationellen Blick über die Stadt und die Bucht.

Blick über Sayulita

Von Bekannten habe ich die folgenden Empfehlungen für San Blas erhalten:

 

Restaurantempfehlungen

Restaurant El Delfín: Befindet sich im Hotel Garza Canela und bietet Gerichte mit französischem Einfluss und frischen Meeresfrüchten.

Restaurant La Isla: Die Dekoration und die Muscheln an den Wänden kündigen es bereits an: Hier gibt es frischen Fisch und Meeresfrüchte.

Frische Meeresfrüchte könnt ihr euch in den Strandbars finden – hier eine leckere Seafood Molcajete.

 

Fazit San Blas

Wenn ihr keine Lust auf Massentourismus oder bekiffte Surfer habt, dann solltet ihr euch San Blas genauer anschauen. Hier ist noch nicht wirklich viel los – die Strände müsst ihr euch nicht mit vielen Leuten teilen, Restaurants und Hotels sind noch halbwegs günstig. Viele Sehenswürdigkeiten und exklusive Restaurants könnt ihr aber nicht erwarten. Falls es euch zu langweilig wird, dann bucht einfach eine Bootstour, zum Beispiel nach La Tovara. Wenn es etwas mehr Tourismus sein soll, dann schaut einfach mal beim südlicher gelegenen San Pancho rein.

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