Exuma – Von zahmen Haien, schwimmenden Schweinen und James Bond Grotten

Swimming Pigs Exuma

Heute schreibe ich über die tollste Tour meines Sommerurlaubs – ach was sag ich, des ganzen Jahres 2018! Mit dem Boot ging es zu den unfassbar schönen Cays und Sandbänken von den Exumas. Im Nachhinein erscheint mir alles unreal – oft schaue ich meine Bilder an und komme ins Schwärmen. Aber neben Inseln und Stränden hatte diese Tour noch viel mehr zu bieten: Planschen mit Haien, Schnorcheln bei James Bond, Schwimmen mit Schweinen und komische Leguane. Aber lest selbst…

Dieser Artikel ist eine Fortsetzung des Berichts über meinen Sommerurlaub 2018. Hier findet ihr den Einstieg/Überblick und hier den vorherigen Artikel über Exuma.

Kennt ihr das: Ihr seid gerade frisch in eine wunderschöne Frau verliebt und geht nur kurz über Straße, da läuft euch eine noch viel schönere Frau über den Weg? Nun, so ging es mir mit Eleuthera und Exuma. Ja, ich hatte mich in Eleuthera verliebt, aber da hatte ich die Cays der Exumas noch nicht gesehen. Nach der folgenden Tour war es wirklich schwierig zu sagen, welche der beiden Inseln (bzw. Inselgruppen) die schönere ist – Eleuthera hat eine wunderbare Ruhe und Gelassenheit und einsame Strände, Exuma hat absolut unwirklich erscheinende Sandbänke und ein kristallklares Wasser, wie ich es noch nie gesehen habe. Entscheidet selbst – oder macht es wie ich und verbringt euren Urlaub auf beiden Inselgruppen.

Für den heutigen Tag hatte ich eine Tagestour gebucht mit Coastline Adventures. Sie beinhaltete verschiedene Attraktionen und kostete 224 US-Dollar. Das klingt erstmal viel, war es aber im Nachhinein vollkommen wert – so einen Tag vergisst man nie. Übrigens könnt ihr auch mit einem Flugzeug direkt nach Staniel Cay fliegen, falls ihr nur die Tour machen wollt und keine Zeit auf Great Exuma verbringen wollt (Flamingo Air). Dies kann auch eine Alternative sein, falls die wenigen Hotels* und Airbnbs* bereits ausgebucht sind.



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Auf dem Weg zu den unzähligen Cays

Um kurz nach 8 Uhr wurde ich von meinem Hotel abgeholt und mit einem Bus zu einer Bootsanlegestelle etwas südlicher auf Great Exuma gefahren. Dort warteten schon einige andere Touristen – insgesamt waren wir nicht mehr als 12 Personen. Nach einer kurzen Einleitung ging es auch schon los – wir stiegen in ein Boot und machten uns auf den Weg Richtung Norden, genau zwischen die unzähligen Exuma Cays.

Exuma Bahamas

Erster Stopp sollte die Thunderball Grotte sein. Auf dem Weg dorthin kamen wir an vielen verschiedenen Cays vorbei – viele davon gehören Stars und die Reiseleiter hatten die ein oder andere Geschichte dazu auf Lager. Außerdem gab es so einiges aus dem nur 2-3m tiefen Wasser:

Das Wasser ist so klar, dass ihr schon vom Boot aus die Seesterne sehen könnt. Einer der Guides sprang hinein und holte dieses tolle Exemplar für ein paar Fotos, natürlich wurde es wieder ins Wasser gesetzt (im Gegensatz zu der Muschel, dazu später mehr).

 

Thunderball Grotto

Die Thunderball Grotte ist Teil eines Höhlensystems und befindet sich westlich von Staniel Cay. Sie war Kulisse für zwei James Bond Filme Feuerball* und Sag niemals nie*, außerdem für den Film Splash* mit Tom Hanks und Into the Blue* mit Jessica Alba. Die Grotte selbst sieht von außen unscheinbar aus, innen ist sie aber wunderschön – durch viele Löcher fallen Lichtstrahlen ein und beleuchten Teile des Unterwasserlebens. Das Wasser ist wie überall in den Bahamas sehr warm und extrem klar. Einer unserer Guides nahm ein wenig Fischfutter mit und in kürzester Zeit füllte sich die Höhle mit unzähligen bunten Fischen – ein wunderschönes Meer an Farben.

 

Schwimmende Schweine

Ein paar Minuten später erreichten wir mit dem Boot eine Haupattraktion der Bahamas, die Menschen aus aller Welt anzieht: Die schwimmenden Schweine von Big Major Cay. Es gibt verschiedene Theorien, wie die Schweine dorthin gekommen sind – so richtig weiß es aber keiner. Eine der Theorien besagt, dass die Schweine Schiffbrüchige sind und sich auf die Insel retten konnten, eine andere besagt, dass die kleine Insel früher bewohnt war und die Einwohner die Schweine zurückgelassen haben.  Im Grund ist es auch egal, wie die Schweine dorthin gekommen sind, Fakt ist, dass sie sich zu einer großen Touristenattraktion entwickelt haben. Leider bringen viele Touristen Futter in verschiedensten Formen mit, was den Schweinen zusetzt.

Übrigens ein Tipp vom Skipper: Das Kuriose ist ja, dass die Schweine schwimmen. Ihr solltet also nicht an Land oder dorthin, wo das Wasser flach ist – laufende Schweine könnt ihr auch in Deutschland sehen. Ein wenig vorsichtig solltet ihr auch sein – die Tiere sind so verfressen, dass sie euch leicht umrammen, um an etwas Futter zu kommen.

 

Super Reiseführer für die Bahamas*:

Sandbank und Conch Salat

Der nächste Stopp der Tour sollte eine Sandbank sein, hier wollten die beiden Guides aus der großen Muschel (siehe Bild weiter oben) einen Conch-Salat zubereiten. Übrigens handelt es sich dabei nicht um irgendeine Muschel, sondern um eine karibische Meeresschnecke (eine der größten ihrer Art, steht jedoch unter Artenschutz). Das weiße, zähe Fleisch wird mit einem Messer aus dem Gehäuse geschnitten und zubereitet. Man kann es roh, aber auch frittiert (Conch Fritter) oder gekocht essen. In den Bahamas wird es meist roh in einem super leckeren Salat gegessen.

Exuma Sandbank

Während die Guides mit der Zubereitung des Salats beschäftigt waren, sah ich mich ein wenig um und es haute mich fast von den Socken! Ich stand auf der weißesten und weichsten Sandbank, die ich je gesehen habe. Rundherum gab es das klarste und schönste hellblaue Wasser. Wenn es das Paradies wirklich gibt, dann liegt es wahrscheinlich genau hier. Von der Sandbank geht es flach in das warme, durchsichtige Wasser – glaubt mir, die Superlative weiter oben sind absolut berechtigt – ihr werdet das hier so genießen! Als ich da so planschte, schaute auch mal wieder ein kleiner Hai vorbei – der ist es wahrscheinlich gewohnt, dass Touris hier halten.

 

Schwimmen mit Haien am Compass Cay

Ich hatte mich so auf die schwimmenden Schweine gefreut und danach die Sandbank genossen, dass ich das nächste Highlight der Tour total vergessen hatte. Wir nahmen Kurs auf Compass Cay und kurz bevor wir ankamen, erklärte der Skipper, was man beim Schwimmen mit den Haien beachten muss (übrigens müsst ihr hier nochmal 10$ bezahlen, wenn ihr an Land gehen und mit den Haien schwimmen wollt). Haie?! Als ich die großen Ammenhaie vom Holzsteg aus sah, hatte ich schon ein wenig Bammel. Der Skipper hatte mir versichtert, dass die Fische wenig Wert darauf legen, mich zu fressen – ich sollte aber darauf aufpassen, die Nasenbarteln nicht anzufassen. Na dann mal ab ins Wasser. Zuerst ließ ich die Haie vorbeischwimmen, bevor ich mich traute, sie mit meiner Hand auf dem Rücken zu streicheln.

Ein Ammenhai (Nurse Shark) kann übrigens bis zu 4,30m lang werden! Die Exemplare hier waren aber ein wenig kleiner, ich würde auf etwa 1.5-2m Länge mit Schwanzflosse schätzen. Normalerweise lebt er in flacheren Gewässern zwischen Mangroven und Korallenriffen und ernährt sich von kleinen wirbellosen Tieren. Die Haie am Compass Cay sind gut an die Touristen gewöhnt (wobei sie mir bei den Touristenmassen schon leid tun). Sie können sich frei bewegen, bleiben aber meist in der Nähe der Holzstege, da sie dort gefüttert werden.

 

Super Schnorchelset für den nächsten Urlaub*:

Schwimmen mit Schildkröte

Die Tour ging weiter und wir kamen an einem alten Flugzeugwrack vorbei – das Flugzeug wurde in den 1970er Jahren zum Drogenschmuggel genutzt und war kurz nach dem Start auf Staniel Cay ins Wasser gestürzt.

Beim nächsten Stopp konnten wir mit einer großen Wasserschildkröte schwimmen – sehr toll. Ein Local lockte die Schildkröte mit Klopflauten an und fütterte sie dann mit kleinen Fischen an einer Art Angel – die Schildkröte schwamm dem Futter hinterher und umkreiste somit die Touristengruppe. Im Gegensatz zu den Haien stand dieser Besuch nicht im Programm und scheint auch sonst bei kaum einer Tour dabei zu sein, da wir die einzige Reisegruppe vor Ort waren (zum Glück – die Haie taten mir bei den vielen Touris ja auch schon leid). Ich finde das faszinierend – bei Schildkröten sieht es immer so aus, als würden sie durch das Wasser fliegen.

 

Leguan-Insel

Der letzte Stopp der Tour mit Coastline Adventures war die Leguan-Insel (Iguana Island). Diese spezielle Leguan-Art steht auf der Liste der gefährdeten Tiere – es gibt nur noch ca. 1300 von ihnen. Ihr könnt die Tiere mit Salat oder Gemüse von den Guides füttern und einige tolle Fotos schießen, bevor das Boot euch zurück nach Great Exuma bringt.

Wasserschuhe im nächsten Urlaub nicht vergessen*:

Fazit:

Diese Tour war der absolute Wahnsinn und das Highlight meines Sommerurlaubes! Sicher, 224 US Dollar sind eine Menge Knete, dafür habt ihr aber einen Tag, den ihr so schnell nicht wieder vergessen werdet. Ihr solltet auf jeden Fall eure Wasserkamera/Action Cam für tolle Fotos und Videos unter Wasser dabei haben. Zum Bearbeiten meiner Videos bin ich leider noch nicht gekommen – aber wenn es soweit ist, sag ich Bescheid. Für die Tour braucht ihr Badehose, Sonnencreme, Handtuch, Kamera und falls ihr wollt, könnt ihr etwas Essen für die Schweine mitbringen (z.B. Toastbrot). Auf der Website von Coastline Adventures findet ihr viele weitere Informationen. Schnorchelequipment und Getränke waren bei der Tour inklusive, auch der super leckere Conch Salat.

Für das Mittagessen hielten wir auf einer kleinen Insel und gingen in ein Restaurant mit Buffet – dort war ich so im Gespräch mit den anderen aus der Reisegruppe, dass ich vergessen hatte, Fotos zu machen.

Die Tour wird bei sehr vielen Anbietern angeboten, Ablauf und Inhalt sind aber fast immer gleich. Hier noch eine kleine Auswahl:

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8 Comments

  1. Hallo Robert, da hattest du ja ein volles Programm und was du dort alles gesehen hast, der Wahnsinn. Die schwimmenden Schweine, die Haie oder auch Schildkröten sind alles Tiere die ich gern sehen und auch vielleicht berühren würde. Der Reisebericht hat echt Spaß gemacht, hat sich gelesen wie ein kleines Buch. Danke dafür, ich werde dich gleich mal in meinem Reiseblog verlinken. Alles Gute für dich und bleib gesund, Grüße Marcel aus Berlin von https://meine-reisen.net/

  2. says: Robert

    Hallo Marcel,

    vielen Dank für das tolle Feedback und für die Erwähnung auf deinem Blog :). Ich habe mir gerade deine Sri Lanka Impressionen angeschaut – genial! Da möchte ich auch mal hin :). Eine Liste spannender Blogs ist eine gute Idee – ich werde am Wochenende mal eine neue Seite einfügen und eine Auflistung beginnen.

    Viele Grüße aus Mexiko
    Robert

  3. says: Karl-Heinz

    Sehr informativ und interessant! Die schwimmenden Schweine habe mich schon immer fasziniert. Mal schauen, wann Fernreisen wieder wie in Vor-Corona-Zeiten möglich sein werden.

    1. says: Robert

      Vielen Dank :). Ja, die Schweine sind schon eine Kuriosität, aber die ganze Tour ist es wirklich wert! Wir hatten eine super Zeit!
      Ich hoffe, dass die Corona-Krise vorübergehen wird und Fernreisen wieder möglich sind. Ganz wie früher wird es wohl lange nicht werden, aber solange sich die Einschränkungen in Grenzen halten, kann man sich sicher irgendwie arrangieren. Drücken wir die Daumen!

      Beste Grüße
      Robert

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