Baños: Entlang der Route der Wasserfälle

Welcome to the Jungle! Baños gilt als Tor zum Amazonasbecken und entpuppt sich als touristisches Nest voller Tourenanbieter umgeben von Wasserfällen, gigantischen Bergen, Thermalquellen und richtig viel Grün. Wir begeben uns auf die Route der Wasserfälle von Baños nach Puyo.

Kurzer Rückblick zum Ecuador-Urlaub im Juni 2022: Alles begann mit Routenplanung und Reisevorbereitungen. Über Guayaquil gelangten wir zu den Galápagosinseln. Die Insel San Cristóbal war unser erster richtiger Stopp, dann ging es auf die Isla Santa Cruz. Im Anschluss flogen wir nach Quito zur Stadtbesichtigung. Dort holten wir unseren Mietwagen und fuhren nach Norden zur Laguna de Cuicocha. Nach einer tollen Wanderung und einer Übernachtung bei einer indigenen Familie ging es zum beeindruckenden Vulkan Cotopaxi wo wir zu einer Schutzhütte auf 4864 m Höhe wanderten. Eine vorgezogene Abreise brachte uns am folgenden Tag zur wunderschönen Laguna Quilotoa.

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Über Baños

Baños de Agua Santa („Bäder des heiligen Wassers“) ist eine Kleinstadt mit etwa 20.000 Einwohnern auf 1820 m Höhe am Fuße des aktiven Vulkans Tungurahua (5016 m hoch). Das ganzjährig angenehme Klima mit Tageshöchsttemperaturen von bis zu 25°C und zahlreiche schwefelhaltige heiße Quellen machen es zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte Ecuadors. Baños wird auch Tor zum Amazonas genannt, da es die letzte Stadt in der bergigen Region vor dem Dschungel und den Städten im Amazonasbecken ist. Rund um den Ort findet ihr über 60 Wasserfälle (auch den berühmten 61 m hohen El Pailón del Diablo) und zahlreiche Aktivitäten, u.a. wandern, kayaking, rafting, canyoning, bungee jumping uvm..

Gefährlich: 1999 wurde die Stadt aufgrund eines bevorstehenden Ausbruchs des Tungurahua für Wochen komplett evakuiert. Der Ausbruch verschonte den Ort jedoch und hinterließ nur eine dicke Ascheschicht. Die Bewohner kehrten nach Aufständen gegen den Widerstand der Behörden in die Stadt zurück, bei den Unruhen kam ein Mensch ums Leben.

 

Die Ruta de las Cascadas

Die 61 km lange Ruta de las Cascadas (Route der Wasserfälle) führt von Baños auf 1820 m Höhe nach Puyo auf 950 m Höhe entlang des Río Pastaza. Auf der Route gibt es etliche tolle Sehenswürdigkeiten und Wasserfälle, die meisten Touristen legen aber nur die ersten 15 km von Baños nach Rio Verde zurück. Bereits auf diesem kurzen Stück kommt ihr an sieben Wasserfällen, tollen Aussichtspunkten, Wanderwegen, Zip Lines und Gondeln über den Fluss vorbei. Trotz des teilweise hohen Verkehrsaufkommens legen viele Traveller die Strecke mit Mountainbikes zurück. Die Räder könnt ihr bei Anbietern und Hotels in Baños günstig mieten – bitte achtet auf Helm, gut funktionierende Bremsen, gute Reifen und ein sicheres Schloss. Da es von Baños aus kontinuierlich bergab geht (ca. 400 Höhenmeter bis Rio Verde) ist die Fahrt wenig anstrengend. Hier und da kommt ihr sogar an Tunneln speziell für Fahrräder vorbei. Für den Rückweg fragt ihr einfach nach einem Pickup (Kosten ca. 2 USD, das haben wir ja auf den Galapagosinseln schon mal gemacht).

Da ich mir Sorgen aufgrund der angekündigten Demonstrationen in Ecuador machte, hatte ich die vorherige Nacht trotz der tollen Unterkunft (Casa de Campo El Descanso*) sehr schlecht geschlafen. Am Morgen entschieden wir uns daher für unseren Mietwagen anstatt von Fahrrädern, dies gab uns auch mehr Flexibilität für den Rest des Tages. Unser erster Stopp war eine Überfahrt mit einer Gondel zum Cascada Manto de la Novia (Karte). Es gibt mehrere Gondeln, aber nur eine fährt direkt über den Wasserfall – ihr solltet bei der Auswahl also aufpassen. Wir buchten nur ein Ticket für die Hinfahrt und wanderten über eine Brücke zurück.

Danach fuhren wir zum Pailón del Diablo und weiter bis nach Shell. Die kleine und wenig sehenswerte Industriestadt entstand, nachdem die Mineralölfirma Shell 1937 die Erlaubnis für die Erschließung der Erdölvorkommen in der Region erhielt. 1939 entstand der Flugplatz Río Amazonas und 1945 wurde die Straße nach Baños fertiggestellt. Der Flughafen ist übrigens heute noch in Betrieb und kann für Reisen in das Amazonasgebiet genutzt werden. Eigentlich wollten wir dann weiter nach Puyo, jedoch versperrten Steine auf der Straße den Weg. Wir waren uns zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst, dass das ebenfalls eine Straßensperre durch die Indigenen war und drehten um, da wir nicht weiter konnten.

 

El Pailón del Diablo

Der Pailón del Diablo (Teufelskessel) ist ein Must-See in Río Verde. Vom kleinen Ort aus gehen zwei Trails über Treppen und Hängebrücken zu dem beeindruckenden Wasserfall. Für die Tour solltet ihr mindestens eine Stunde einplanen, festes Schuhwerk anziehen, genügend Wasser und eine Regenjacke einpacken. Website, Karte, Eintritt: 2,50 USD p.P., Öffnungszeiten: Mo-Do 9-22:30 Uhr; Fr-So 8-23 Uhr

 

Weitere Aktivitäten in und um Baños

Heiliges Wasser: Die Termas de la Virgen bieten zehn unterschiedlich warme Pools und gehören zu den größten Thermalbädern Südamerikas (Badekappen sind Pflicht, kann man aber dort kaufen; Karte; Eintritt 6 USD, Mi-Fr 14-20:30 Uhr; Sa-So 10-20:30 Uhr). Ein bisschen außerhalb der Stadt findet ihr das Balneario El Salado mit unterschiedlich heißen Becken (auch hier Badekappenpflicht; Karte; Eintritt 3 USD, Mo-So 5-16 Uhr, 18-20 Uhr). Auch Spas und Dampfbäder gibt es an jeder Ecke in Baños mit verschiedenen Angeboten.

Rund um Baños findet ihr unzählige weitere mögliche Aktivitäten, u.a. Wanderungen, Reiten, Rafting, Quadtouren, Paragliding uvm.. In der Stadt reiht sich ein Tourenanbieter an den nächsten und es lohnt sich Angebote zu vergleichen. Ich frage immer gerne im Hotel oder der Unterkunft nach, die haben meist gute und sichere Kontakte. Wer auf eigene Faust mit dem Mietwagen loszieht wird in den Bergen rund um die Stadt viele seltsame Abenteuerparks, Zoos, Schaukeln über dem Abhang und bunt beleuchtete Fotostopps mit kitschigen Statuen/Szenen (z.B. Engelsflügel, Herzen, Liebestunnel, …) finden. Wir haben noch das berühmte Casa del Arbol mit seinen Schaukeln über dem Abgrund besucht, dazu aber mehr im nächsten Artikel.

 

Übernachtung

Über unsere Übernachtung mit traumhaften Ausblick im tollen Casa de Campo El Descanso* habe ich euch schon im vorherigen Artikel berichtet.

 

Gegessen haben wir dieses Mal im Amarelo Restaurante. Das Essen war gut, nur das Artesanales war so schlecht, dass ich es stehen lassen musste.

 

Kosten (für zwei Personen):

  • Bisher (vorheriger Artikel): ca. 4190,46€
  • Flussüberquerung mit Gondel: 4 USD (2 USD p.P.)
  • Eintritt Cascada El Pailón del Diablo: 4 USD (2 USD p.P.)
  • Frisch gepresster Saft Cascada El Pailón del Diablo: 4,25 USD (2 Personen)
  • Lebensmittel (Hotel, unterwegs): 11,75 USD
  • Eintritt Casa de Arbol: 2 USD (2 Personen)
  • Abendessen in Baños: 37 USD (2 Personen)
  • Übernachtung Baños Casa de Campo El Descanso*: 66 USD (pro Nacht für 2 Personen)

Gesamt: ca. 4328,49€ (angenommener Kurs 1 € = 1,07 USD)

 

Hotels in Baños:*



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Wie geht es weiter?

Im folgenden Artikel möchte ich euch noch über das berühmte Casa del Arbol berichten. Danach wird es um unsere gefährliche und unschöne Rückreise gehen. Aufgrund der Demonstrationen reisten wir zeitiger ab, sind dann aber dennoch mitten im Land stecken geblieben. Dazu aber später mehr.

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