Nachdem ich bereits zwei Inseln der Bahamas besucht hatte – Nassau und Eleuthera, nahm ich mir eine dritte Insel vor: Exuma. Dabei handelt es sich eigentlich nicht um eine Insel, sondern um nicht weniger als 365 Cays – eine Insel für jeden Tag. Exuma verdankt seine Bekanntheit schönen Stränden und einer versauten Touristenattraktion – Interesse geweckt?
Über Exuma
„Eine Insel für jeden Tag“, so lautet ein Sprichwort auf Exuma, welches sich auf die 365, teils unbewohnten Cays bezieht, die sich von Südosten nach Nordwesten aneinanderreihen. Der größte Teil der rund 7300 Einwohner lebt auf den beiden größten Inseln um Süden, welche durch eine Brücke miteinander verbunden sind: Great Exuma und Little Exuma. Viele der weiteren Inseln sind nur durch Boote erreichbar, einige befinden sich auch in Privatbesitz. Einige Stars haben Inseln gekauft, teilweise auch mit Landebahn für den schnellen Urlaub – u.a. hat David Copperfield angeblich 11 Inseln hier und Jack Sparrow alias Johnny Depp hat sich nach dem Dreh von zwei Fluch der Karibik* Filmen in den Exumas ebenfalls eine Insel zuglelegt.
Ähnlich wie Nassau wurden die Exumas zuerst von Lucayan Indianern bewohnt, welche im 15. Jahhundert versklavt und zum Arbeiten verschleppt wurden. Somit blieben die Inseln bis zum 18. Jahrhundert relativ unbewohnt, wurden aber häufig von Piraten als Versteck genutzt. 1783 errichtete Governeur William Walker eine große Baumwollpantage auf Crab Cay. Im 19. Jahrhundert kam es zur Abwanderung von Plantagenbesitzern durch Schädlingsbefall in den Feldern, Sklavenunruhen und die offizielle Befreiung aller Sklaven 1838. Die Plantagenzeit hatte den Boden auf den Inseln ausgebeutet, sodass weiterer Baumwollanbau unrentabel wurde. Viele ehemalige Sklaven gingen somit in die Eigenversorgung über. Übrigens haben viele Einwohner der Inseln den Nachnamen des größten Plantagenbesitzers John Rolle übernommen (sieht man heute auch noch in Ortnamen wie Rolleville).
Heutzutage ist Exuma vor allem für seine wunderschönen verlassenen Strände und die schwimmenden Schweine von Big Mayor Key bekannt, dazu aber später mehr. Insgesamt geht es auf den beiden Hauptinseln nur wenig touristischer zu als in Eleuthera. In der Regel werdet ihr nicht allzu vielen weiteren Urlaubern am Strand über den Weg laufen. Es gibt jedoch, im Vgl. zu Eleuthera, eine größere Auswahl an Hotelanlagen und Pensionen.
Super Reiseführer für die Bahamas*:
Anreise und Unterkunft
Wie bereits im letzten Artikel geschrieben, flog ich von Eleuthera wieder zurück nach Nassau. Dort hatte ich ein paar Stunden Aufenthalt, in denen ich mit einem Jittney Bus in die Stadt fuhr (zu Nassau später mehr). Am Abend ging es dann, wie immer verspätet, mit Bahamas Air nach Exuma.
Ich kam am kleinen Flughafen in George Town an, als es bereits Dunkel war. Über AirBnb hatte ich das Hotel Bay Inn in Rolleville, an einem Strand ganz im Norden der Insel Great Exuma gebucht. Von dort aus konnte man zu Fuß einige Minuten am Strand entlang zum berühmten Cocoplum Beach laufen. Mit Betty, der supernetten Eigentümerin, hatte ich bereits im Vorfeld Kontakt. Sie bot Abholung vom Flughafen gegen einen Aufpreis von 40 Dollar und einen Mietwagen für 60 Dollar pro Tag an, weiterhin konnte man am Hotel Kayaks ausleihen, um ein wenig durch die Gegend zu paddeln. Die Preise klangen erstmal wieder hoch, sind jedoch normal für die Bahamas.
Tipp #1: Falls ihr noch nicht bei AirBnb registriert seid, könnt ihr hier* bis zu 34€ Rabatt auf eure erste Buchung erhalten.
Tipp #2: Es gibt nicht allzu viele Hotels auf Exuma – früh buchen lohnt sich:
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Mein Hotelzimmer war sehr groß und sauber, es beinhaltete zwei Betten, Klimaanlage, eigenes Bad mit Dusche sowie eine kleine Kochecke und einen Balkon. Auf den Mietwagen verzichtete ich erstmal, da ich für den kommenden Tag eine große Tour gebucht hatte.
Super Schnorchelset für den nächsten Urlaub*:
Cocoplum Beach
Meinen ersten Tag auf Great Exuma verbrachte ich mit Faulenzen am Hotelstrand. Erst wollte ich mir ein Kayak buchen, jedoch waren mir 50 Dollar am Tag deutlich zu viel – außerdem ging mir langsam mein Bargeld aus (es gibt so ziemlich keine Geldautomaten auf den äußeren Inseln der Bahamas). Ich frühstückte wieder Nüsse mit Milch und ließ mich im Anschluss von Bettys Sohn zu einem kleinen Supermarkt fahren – es gibt hier wirklich wenig zu kaufen – kaum Obst, dafür Kekse, Brot, Milch, aber alles sehr teuer. Danach ging ich an den schönen Strand vorm Hotel und sonnte mich ein wenig, bevor ich zu Fuß etwa 15 Minuten nach Süden wanderte, um den berühmten Cocoplum Beach zu besichtigen.
Der Cocoplum Beach ist wirklich wunrderschön: Das Wasser ist sehr warm und klar; man kann über hundert Meter laufen, ohne dass es tiefer wird. Überall gibt es Sand Dollar. In Strandnähe versuchen sich einige Kitesurfer und es gibt Schaukeln :).
Sorry für die Qualität der folgenden vier Fotos – hab ich mit der Action-Cam gemacht (Gitup Git 2 – hat vor wenigen Tagen beim Schnorcheln mit Seelöwen in Nähe Espiritu Santo den Geist aufgegeben – Zeit für was Neues/Richtiges*).
Hier findet ihr den Strand. Wie immer gibt es keine sanitären Einrichtungen oder Restaurants in der Nähe – also was Einpacken, falls ihr länger bleiben möchtet.
Wasserschuhe im nächsten Urlaub nicht vergessen*:
Chat’n’Chill – Beach Bar und Stachelrochen
An meinem dritten Tag in Exuma (ihr merkt schon, ich hab einen Tag übersprungen – erkläre ich später), habe ich dann doch noch das Auto von Betty gemietet und bin nach Süden, Richtung George Town gefahren. Da an diesem Tag auch mein Rückflug nach Nassau anstand, wollte ich gleich zwei Dinge miteinander verbinden – ein Besuch des Chat’n’Chill und meine Anreise zum Flughafen (konnte das Auto dort stehen lassen – Schlüssel natürlich wieder drin.
Das Chat’n’Chill ist eine legendäre Beach Bar auf Stocking Island vor der Ostküste George Towns. Für die Anreise fahrt ihr in die Stadt zum kleinen Hafen und nutzt den extrem schlecht bewerteten Elvis‘ Water Taxi Service. Die Mitarbeiter fahren euch für 10 Dollar mit einem kleinen Boot nach Stockton Island und holen euch zu einem späteren Zeitpunkt wieder ab. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten und nachdem ihr auf der Insel angekommen seid, müsst ihr nur noch kurz Richtung Süden laufen und schon seid ihr beim Chat’n’Chill. Ich besuchte die Beach Bar an einem Donnerstag, zusammen mit einem Pärchen aus Deutschland, dass ich am Tag zuvor kennengelernt hatte. Empfohlen ist eigentlich ein Besuch am Sonntag, denn dann findet immer der Sunday Pig Roast statt (gegrilltes Schwein), dieses Event soll wohl auch viele Einheimische aus der Umgebung anziehen.
Die Anlage besteht aus zwei Häusern und einer Art „Biergarten“ – Bänke, Tische und Hängematten* unter Bäumen am Strand. Ein Haus beinhaltet einen Shop für Kleidung, ein Weiteres die eigentlich Bar. In der Bar werden euch gleich die unzähligen unterschriebenen T-Shirts an der Decke auffallen, außerdem haben sich Besucher auch überall auf Tischen und Stühlen verewigt – fragt einfach nach Stiften, wenn ihr auch etwas hinterlassen wollt. Am Tag meines Besuches war die Kellnerin unfassbar schlecht gelaunt und furchtbar – dies habe ich in einem Spruch hinterlassen – falls ihr etwas in der Art lest, könnt es von mir sein (es sei denn, die ist immer so schlecht drauf…).
Nachdem ihr euch gesättigt habt (mein Essen, Besteck und Ketchup konnte ich an der Bar holen – die Kellnerin war zu faul es zu bringen), wird es Zeit für ein Nickerchen in einer der Hängematten draußen am Strand. Dabei werden euch schnelle Schatten im Wasser auffallen. Bei genauerem Hinsehen werdet ihr etliche Stachelrochen vor der Anlage schwimmen sehen. Diese werden dort gefüttert, sind zahm und an Touristen gewöhnt. Also ab ins Wasser und Rochen streicheln :).
Ich hab noch einige Videos gemacht – sollte ich irgendwann mal dazu kommen, werde ich euch noch etwas zusammenschneiden.
Exuma Restaurant-Tipps
Wie ihr gelesen habt, war ich nur 3 Tage auf Exuma. Am Montagabend bin ich angereist – da Bahamas Air wie immer zu spät war, aß ich bereits etwas am Flughafen in Nassau. Dienstagabend begab ich mich auf die Suche nach Restaurants in der Umgebung des Hotels – und es gibt so ziemlich nichts. Die einzigen zwei Restaurants in Reichweite waren das gut bewertete und leckere Shoreline (hatte am Dienstag leider zu) und ein Jugendtreff in Rolleville, das Essen dort war leider nicht wirklich zu empfehlen. Ohne Auto müsst ihr hier entweder selbst kochen oder immer ins Shoreline gehen (sofern es geöffnet hat).
Wie geht es weiter und wann wird es versaut?
Ihr habt bemerkt, dass ich meinen zweiten Tag auf Great Exuma* in diesem Bericht nicht erwähnt habe. Das war meine Absicht – an diesem Tag hatte ich eine große Tour gebucht, die mich unter anderem zu den schwimmenden Schweinen von Big Mayor Cay brachte. Diesem Ausflug möchte ich einen eigenen Artikel widmen. Ihr dürft euch also auf den nächsten Bericht freuen, dann wird es auch versaut ;).
Hotelangebote:*
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