Eleuthera – Tag 2 – Queens Baths, Harbour Island, Gaulding Cay Beach, Reifenschaden im Dunkeln

Eleuthera Queens Baths

Grüße aus dem Paradies! An meinem zweiten Tag in Eleuthera habe ich königlich gebadet und die kleine Insel Harbour Island besucht. Außerdem bin ich mitten im Dunkeln mit kaputtem Reifen liegengeblieben – na toll… .

War das ein Urlaub – angefangen in Miami, über die Everglades nach Key West, weiter nach Nassau und Eleuthera. Im letzten Artikel habe ich euch schon berichtet, dass ich mich in dieses Paradies verliebt habe (trotz Ohrenentzündung und einigen Schwierigkeiten Ärzte und Apotheken zu finden). An meinem zweiten Tag auf Eleuthera stand ich zeitig auf und genoss ein Frühstück, bestehend aus Nüssen (die hatte ich von den USA aus im Koffer mitgebracht), Milch und Obst (hab ich vor Ort gekauft – leider sehr teuer, 1l Milch für 3€). Danach stieg ich ins Auto und machte mich auf den Weg nach Harbour Island.

Harbour Island

Harbour Island ist eine kleine Insel nordöstlich von Eleuthera. Nachdem ich mich erst verfahren hatte, fand ich die Anlegestelle der Fähre zur Insel beim zweiten Anlauf (hier findet ihr die Fähre). Die Überfahrt dauerte nur wenige Minuten und kostete günstige 5 Dollar. Harbour Island hat ca. 2000 Einwohner. Die Stadt Dumore Town ist die einzige Stadt auf der Insel und war früher die Hauptstadt der Bahamas (1900 war sie die zweitgrößte Stadt neben Nassau – kaum noch vorstellbar heute). Genau wie in Spanish Wells sind Golfkarts die einzigen Fortbewegungsmittel vor Ort – daher solltet ihr euch gleich nach der Ankunft auf der Insel solch ein Gefährt mieten. Die Preise schwanken zwischen 10-15 Dollar pro Stunde bzw. 50-60 Dollar für einen ganzen Tag. Ihr müsst nicht großartig nach einem Verleih suchen, da ihr gleich nach Verlassen der Fähre von einigen Inselbewohnern angesprochen werdet.

Harbour Island Eleuthera
Gleich nach Ankunft Golfkart mieten

Harbour Island ist berühmt für seinen fast 5km langen pinkfarbenen Strand auf der Ostseite der Insel (ähnlich wie bei Las Coloradas war ich jedoch enttäuscht – entweder habe ich etwas mit den Augen oder der Strand ist einfach nicht mehr pink, die Google Bildersuche zeigt aber ein paar tolle Fotos, wie es mal war oder evtl. zu bestimmten Jahreszeiten ist). Die Farbe des Strandes kommt von Foraminiferen, kleinen Organismen mit pinken Schalen (vielleicht waren die im August gerade alle im Urlaub…).

Harbour Island Eleuthera
Man muss sich anstrengen, um pink zu sehen

Weitere Sehenswürdigkeiten auf der Insel sind der sog. Lone Tree, ein Stück Treibholz, dass bei Ebbe aus dem Sand ragt und schöne Fotos erlaubt, sowie einige tolle Kolonialstilhäuser (u.a. die anglikanische Kirche der Bahamas – St. John´s, erbaut 1768). Da bei meinem Besuch gerade Flut herrschte, konnte ich den Lone Tree nicht wirklich genießen (dafür hier die Google Bildersuche – toll, was mache Leute aus ihren Fotos machen; der Baum befindet sich übrigens hier). Dafür hab ich mir jedoch an einem Hotelstrand in der Sonne am (nicht-) pinken Strand einen Cocktail gegönnt.

Harbour Island Eleuthera
Lone Tree bei Flut

Für die Besichtigung der Insel braucht ihr nicht mehr als 2-3h einplanen. Viel zu sehen gibt es nicht, dafür sind die Strände mal wieder toll (leider gibt es hier Seegras) und die Leute recht entspannt (wie eigentlich überall hier). Ähnlich wie in Spanish Wells leben auf der Insel meist reiche, hellhäutige Menschen und die Arbeit wird zum großen Teil von schwarzen Einwohnern gemacht, welche mit der Fähre früh am Morgen auf die Insel übesetzen. Mir persönlich hat Spanish Wells ein wenig besser gefallen, aber das ist Geschmackssache.

 

Queens Baths – die königlichen Bäder

Bei den Queens Baths handelt es sich um Naturpools, die durch die Flut gefüllt und durch die Nachmittagssonne aufgeheizt werden. Ich musste sie mehrfach besuchen, da ich beim ersten Mal nicht verstanden hatte, wo ich hingehen muss. Von der Ferienwohnung aus fahrt ihr wieder Richtung Norden, vorbei an Gregory Town und kurz vor der Glass Window Bridge findet ihr auf der rechten Seite eine unscheinbare Einfahrt mit einem kleinen Schild „Queens Baths“. Hier lasst ihr das Auto stehen und lauft geradeaus zu den Felsen am Atlantik. Dann müsst ihr die Felsen links hinuntersteigen, um die Pools zu finden (bitte unbedingt festes Schuhwerk anziehen – die Steine sind scharfkantig). Natürlich solltet ihr euch vorher informieren, wann Ebbe und Flut ist. Bei Flut werden die Pools gefüllt, bei Ebbe könnt ihr im warmen Wasser entspannen (Vorsicht: Die kleinen Fische knabbern gern^^.).

Unterwasserkamera für den nächsten Urlaub benötigt?*

Gaulding Cay Beach

Für den Rest des zweiten Tages habe ich mir nochmal ein ganz besonderes Schmankerl herausgesucht – den Gaulding Cay Beach. Dieser Strand befindet sich unweit von Daddy Joe´s, wo ich am zweiten Tag auch wieder zu Abend gegessen habe. Ihr müsst nur auf der gegenüberliegenden Straßenseite dem Feldweg folgen, einmal rechts abbiegen und kommt dann zu einer Lichtung am Strand. Das Beste: Dieser Weg ist auch mit einem normalen Fahrzeug befahrbar.

The Beach Book – alle 135 Strände Eleutheras*

Gaulding Cay Beach

Der Gaulding Cay Beach ist meiner Meinung nach einer der schönsten Strände Eleutheras. Das Wasser ist wie immer glasklar und man kann fast bis zur kleinen Insel Gauldings Cay laufen, ohne schwimmen zu müssen. Hier und da gibt es zwar Steine im Wasser, aber man findet entweder immer einen Weg dazwischen durch oder läuft mit Wasserschuhen einfach drüber. Übrigens – haltet die Augen offen, man findet sehr einfach Sand Dollar und kleine rote Seesterne (wenn etwas im Wasser rot leuchtet, ist es höchstwahrscheinlich ein Seestern – ganz in Ufernähe).

Sea Star Eleuthera
…liegen hier so rum

 

Und ab jetzt einfach in einer Autoreifenschaukel den Sonneruntergang am Strand genießen und danach gleich um die Ecke bei Daddy Joe´s lecker zu Abend essen.

 

Gaulding Cay Beach

 

Vorsicht vor Schlaglöchern auf dem Queens Highway – kaputter Reifen mitten im Dunkeln…

Aufgrund der Länge der Insel lädt der relativ gut ausgebaute Queens Highway ab und zu zum schnellen Fahren ein. Ihr solltet aber Vorsicht walten lassen – hier und da tauchen aus dem Nichts plötzlich ziemlich tiefe Schlaglöcher auf. Tagsüber kann man diesen ganz gut ausweichen, aber nachts, im Funzellicht meiner Schrottlaube, habe ich dies einmal nicht geschafft. Ich hörte einen Knall, ein schnelles Zischen und da war die Luft auch schon raus aus dem rechten Vorderrad. Ich hielt am linken Straßenrand (denkt dran: Linksverkehr) und ließ die Lichter des Autos an, um den weiteren Verkehr zu warnen. Da ich nicht komplett in den Graben rollen wollte, stand mein Fahrzeug noch halb auf der Straße. Dies hatte zur Folge, dass ein LKW voller Einheimischer fast in mich hineingecrasht wäre – die fahren nämlich ziemlich schnell, da sie den Schlaglöchern im Schlaf ausweichen können. Der Truck konnte geradeso noch ausweichen und ich wurde wüst beschimpft, was mir einfällt, dort stehenzubleiben.

Zum Glück hatte die Schrottlaube ein Reserverad im Kofferraum und ich machte mich an den Wechsel – wohlgemerkt mitten im Dunkeln (es war schon deutlich nach 22 Uhr und ein wenig gruselig – hier ist einfach keiner in der Nähe und Straßenlaternen gibt es auch nicht; meine mexikanische Sim-Karte funktionierte auf den Bahamas auch nicht, sodass ich maximal noch 911 hätte rufen können). Als ich den Wagenheber ansetze und hochdrehte, fiel mir auf, dass dieser jedes Mal, nachdem ich ihn etwas hochgedreht hatte, wieder zusammenfiel (das Gewinde war kaputt). Ja, schöner Mist – so stand ich mitten im Dunkeln und konnte mein Rad nicht wechseln. Ich versuchte also die wenigen Autofahrer, die vorbeifuhren, anzuhalten. Der erste war ein Gringo und dem war die Sache nicht geheuer – er blieb im Wagen und beobachtete mich von Weitem. Dann sagte er, dass er mir nicht helfen könne und fuhr weiter (Amis…). Danach kam ein Local. Er hielt an und fragte, was los ist. Ich erklärte ihm meine blöde Situation und er willigte sofort ein, mir zu helfen. Als er ausstieg, wurde es mir aber mulmig – er war gefühlt doppelt so groß und dreimal so muskulös, wie ich (das ist nicht schwer…); noch dazu konnte man ihn im Dunkeln kaum sehen. Er holte seinen eigenen, zum Glück funktionierenden Wagenheber, und wechselte das Rad innerhalb von fünf Minuten (ganz so kräftig war er dann doch nicht – er hat auch einen Schlüssel gebraucht, um die Schrauben fest zu drehen^^). Ich bedankte mich tausend Mal und wollte ihm am nächsten Tag etwas in der Arbeit vorbeibringen. Da er den nächsten Tag nicht arbeitete, entschied ich mich etwas dort zu lassen. Leider vergaß ich es, nachdem ich am nächsten Tag fast mit leerem Tank liegen blieb (jaja, in ner Autofirma arbeiten und trotzdem zu blöd ein Auto richtig zu benutzen…). Falls er diesen Text hier irgendwann liest oder von jemandem übersetzt bekommt: Vielen, vielen Dank für die Hilfe! Ich werde eines Tages wiederkommen und mich bei ein paar Bier bedanken!

Am nächsten Tag ließ ich mir in Gregory Town für fünfzig Dollar einen neuen Reifen aufziehen – ein fairer Preis. Übrigens hatten wie immer gefühlt alle Leute im Ort eine Fahne. Vor allem im Workshop war eigentlich jeder angetrunken – aber was soll man auch machen auf der Insel.

Was könnt ihr daraus lernen:

  • Vorsicht vor den Schlaglöchern, vor allem nachts.
  • Checkt das Equipment im Auto, bevor ihr los fahrt.
  • Auf der Insel gibt es extrem wenig Leute – ihr seid also fast immer allein unterwegs. Speichert Notfallnummern vorher in das Handy und trefft Vorsorge (z.B. Verbandskasten einpacken).

 

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