Bei meinem letzten Aufenthalt in San Luis Potosi habe ich einen Halbtagesausflug zur Geisterstadt Cerro de San Pedro unternommen.
Geschichte
Cerro de San Pedro liegt nur 25km nordöstlich von San Luis Potosi und eignet sich hervorragend für einen Halbtagesausflug. Die bergige Gegend um die Stadt war früher die Heimat der indigenen Völker Guachichil und Chichimeca. 1592 nahmen spanische Siedler Kontakt zu den Guachichil im Dorf Mesquitique auf. Dabei stellten sie fest, dass diese goldene Farbe bei ihrer Gesichtsbemalung verwendeten. Auf Nachfrage erzählten die Guachichil, dass es noch mehr dieses goldenen Pulvers in der Nähe gibt. Nachdem die Existenz von Gold und Silber festgestellt wurde, nahmen die spanischen Besatzer das Gebiet in Besitz und nannten es San Pedro del Potosí in Anlehnung und Ehrung der berühmten Potosí-Minen in Peru. Die Stadt Cerro de San Pedro (benannt nach dem Berg neben der Stadt) wurde 1592 als spanische Minenkolonie gegründet. Im Laufe der Zeit wurden bis zu 20 Minen im Umland gegründet. Diese haben den Reichtum der Gegend für Jahrzehnte gesichtert.
Im 20. Jahrhundert wurden die Minen stärker industrialisiert und wechselten öfters den Besitzer. Heutzutage gehören sie zur Firma Minera San Xavier, welche zu Canadian New Gold gehört. 1999 wurde die Mine in Cerro San Pedro wieder eröffnet, sie wird jedoch jetzt als Tagebau betrieben. 2003 begannen die Arbeiten in der Mine, nach heftigem Widerstand, da die Gegend ein Naturschutzgebiet beinhaltet. 2004 erlaubten die Behörden Sprengungen im Tagebau. Kurz darauf klagte das National Institute of Anthropology and History (INAH) gegen MSX, da bei Sprengungen wichtige historische Monumente Schaden genommen haben. Daraufhin wurde die Mine im Jahr 2005 geschlossen. 2006 erlaubte der Präsident Vincente Fox erneut den Betrieb der Mine jedoch erklärte der oberste Gerichtshof diese erneute Erlaubnis später als hinfällig, sodass die Mine 2010 erneut geschlossen wurde. Jedoch bekam MSX Ende 2010 erneut eine Betriebserlaubnis entgegen starker Opposition und die Arbeiten in der Mine begannen erneut. Durch Sprenungen verschwand schon der namensgebende Berg Cerro San Pedro neben der Stadt.
Mehr Interessantes zur Geschichte der Stadt kann man hier nachlesen.
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Sightseeing
Heutzutage leben noch 95 Menschen in Cerro de San Pedro, die Stadt gleicht einer Geisterstadt. Es gibt einen Platz im Zentrum, an dem sich mehrere Bars und Restaurants befinden. Weiterhin gibt es zwei kleine Kirchen, ein Museum zur Geschichte der Stadt, eine kleine Brauerei und ein Hotel. Einige lokale Produkte werden von den Einwohnern verkauft, es gibt Ketten und Schmuck, selbstgebrautes Bier, Liköre, Marmelade usw.. Ein Spaziergang durch die kleine Stadt mit ihren alten leeren Steinhäusern und kleinen Gassen ist sehr zu empfehlen.
Im Norden des Dorfes könnt ihr einige Treppen hinaufsteigen und einen Blick in über die abgetragene Landschaft werfen. Ab und zu kassiert jemand 20 Peso Eintritt und ein Mexikaner erzählt einiges zur Mine und zum Abbau. Gleich um die Ecke befindet sich die Bar El Gambusino mit einem wunderschönen Ausblick.
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