07.07.2012 | Texas – Trip nach San Antonio, Austin, Houston Space Center, Galveston, Houston

Everything is bigger in Texas, vor allem die Menschen :). Da hier gerade Urlaubszeit ist, waren wir einige Tage in Texas. Dort haben wir viele dicke Menschen und einige interessante Städte gesehen.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus meinem ersten Blog über die Zeit als Praktikant in Spartanburg, USA. Damals habe ich für Freunde und Familie zu Hause von meinen Erlebnissen berichtet, jedoch noch keinen konkreten Reiseblog geführt. Hier geht es zum vorherigen Artikel, zum Anfang der Serie und hier zur finalen Zusammenfassung.

Diese Woche war Independence Day (Juli 4th) und bei BMW ist momentan Shutdown-Zeit, d.h. die Bänder stehen für bis zu 3 Wochen für Umbauarbeiten still. Die meisten Leute befinden sich im Urlaub. Auch viele Praktikanten haben sich Urlaub genommen. So gab es verschiedene Gruppen von Praktikanten auf Reisen: 2 Gruppen flogen unabhängig voneinander an die Westküste (Vegas, LA und Co.), eine Gruppen machte eine Kreuzfahrt auf die Bahamas, eine Gruppe einen Roadtrip nach Texas, eine Gruppe einen längeren Trip nach Washington. Felix und ich nahmen uns bloß Montag und Dienstag frei und waren somit in der Zeit von vorletztem Freitag bis letztem Mittwoch in Texas.
Freitag nach der Arbeit fuhren wir nach Atlanta, denn von dort aus ging unser Flug. War ein wenig blöd, dass wir erst noch 2,5h hinfahren mussten, aber der Flug von Greenville hätte das doppelte gekostet. Parkplatz haben wir diesmal Online gebucht, damit war es nur noch halb so teuer :). Am Abend ging dann der Flug nach San Antonio – einer Stadt, die vom Namen her den meisten unbekannt sein wird. Seltsamerweise gehört San Antonio in vielen Touristenempfehlungen für die USA zu den Top-Sehenswürdigkeiten.

[amazon box=“3899446321″]
(Anzeige)

 

San Antonio – Alamo, Riverwalk, Buckhorn Museum

In der Nacht zu Samstag sind wir angekommen und mussten erstmal ein teures Taxi in die Stadt nehmen, da der Flughafen so ziemlich keine Anbindung an den ÖPNV hat. Übernachtet haben wir im Menger Hotel*, dem ältesten Hotel der Südstaaten (1859), welches wir über eine Priceline Auktion gebucht haben (San Antonio ist recht teuer von den Hotels her). Bei Priceline schlägt man übrigens dem Hotel einen Preis vor und wenn die den nicht annehmen, kann man eine Stunde später nochmal versuchen – in der Regel geben sie irgendwann nach und man kommt gut weg.

Nach Einchecken im alten Hotel (welches übrigens auch von der Einrichtung her alt belassen war, hat mir gut gefallen^^), liefen wir gleich zur Hauptsehenswürdigkeit San Antonios, dem Riverwalk. Der Riverwalk ist ein mehrere Kilometer langer Weg am Flussufer des San Antonio River (in der Stadt mit weiteren künstlichen Kanälen). Im Stadtzentrum befinden sich unzählige Restaurants, Bars, kleine Läden und auch ein paar Clubs entlang dieses Weges. Außerhalb der Stadt kann man entlang des Flussufers zu den spanischen Missionen laufen. Da wir erst spät da waren, gingen wir nur noch kurz in einen Club, in dem absolut nix los war.
Am nächsten Morgen sind wir nach dem Aufstehen gleich in das Alamo gegangen. San Antonio besitzt 5 spanische Missionen, eine Mitten in der Stadt (Alamo) und 4 außerhalb der Stadt. Diese Missionen wurden bei Besiedelung der Spanier angelegt um den christlichen Glauben zu verbreiten. Zu Zeiten Texanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Mission Alamo als Fort genutzt, welches von den Mexikanern mehr oder weniger überrannt wurde. Der Großteil des Forts ist nicht mehr vorhanden und das Gebiet wurde vom Stadtzentrum eingenommen. Dennoch gab ein ein bisschen was zu sehen und zu lesen.

San Antonio - Alamo

 

Danach mieteten wir Fahrräder und machten eine Tour durch die Stadt, wir besichtigten unter anderem: La Villita (ein alt belassenes Künstlerviertel mit kleinen Geschäften), den Hemisphere Park, den mexikanischen Markt (welcher übrigens der größte in ganz USA ist und viele kleine Geschäfte beinhaltet – hat mich gleich an Mexico City erinnert :)), King Williams Historic District (einem District mit lauter alten Villen), den Riverwalk. Außerdem machten wir eine interessante Bootstour über den San Antonio River entlang des Riverwalks (dort wurde unter anderem erklärt, wie das Wasser für die Teile des Rivers in der Innenstadt im Februar gereinigt wird – falls ihr mal nach San Antonio wollt, geht nicht im Februar :D). Am Abend haben wir dann mal richtig texanisch essen, d.h.: Fleisch, Fleisch, Fleisch – Felix hatte drei Baby Rips und ich hatte so allerlei (Chicken, Schwein, …). Es war dermaßen viel, dass wir nicht in der Lage waren aufzuessen und erstmal 30 Minuten warten mussten, bevor wir wieder laufen konnten. Danach waren wir wieder in einem Club, dieses Mal war ein wenig mehr los, aber immer noch nicht richtig viel – wahrscheinlich haben die anderen Leute auch alle zu viel gegessen :D.

 

Sonntag waren wir dann im Buckhorn-Museum, einem sehr großen texanischen Jagdmuseum mit mehreren Ausstellungen (u.a. viele Jagdtrophäen, Bildern mit Klapperschlangenschwänzen, einer Ausstellung über Fischerei, einer Ausstellung über verrückte fehlgebildete Tiere mit zwei Köpfen usw., einer Ausstellung über optische Täuschungen, einer Ausstellung über interessante Kriminalfälle, etc. …). Insgesamt hat sich das Museum sehr gelohnt.

Danach sind wir mit dem Hop-On/Hop-Off Bus zur Mission San Jose gefahren. Diese Mission war riesig groß und sehr beeindruckend. Die alten Gebäude und der völlig andere Baustil in Texas haben ein ganz spezielles Flair. Dann haben wir es verpasst bei der nächsten Mission auszusteigen und sind somit noch eine Runde gefahren (welche die letzte war – im Anschluss mussten wir also heim laufen). Die nächste Mission war die Mission Conception, welche eher klein und weniger sehenswert war. Danach sind wir zurück gelaufen und bei starkem Regen auf den Tower of the Americas gegangen, dem höchsten Turm der Stadt, dort gab es auch noch ein 4D Kino über Texas (was nicht so gut war). Am Abend waren wir noch in einem britischen Pub mit sehr guter Livemusik.

[amazon box=“B07ZSC3H31″]
(Anzeige)

 

Austin – Fledermäuse und Capitol

Am Montagfrüh ging es dann mit dem Greyhound-Bus nach Austin, der Hauptstadt von Texas, nur ca. 80 Meilen von San Antonio entfernt. Der Bus setze uns etwas außerhalb in einer ekligen Gegend der Stadt ab (allg. ist dort außerhalb des Zentrums alles recht heruntergekommen). Übernachtet haben wir dieses mal in einem billigen Motel (Super 8 Austin), was jedoch seinen Zweck gut erfüllte. Nach dem einchecken machten wir uns erneut sofort auf Sightseeing-Tour. Wir starteten mit dem Capitol, dort wo die texanische Regierung tagt. Wir haben an einer interessanten, kostenlosen Führung teilgenommen (in der viel zu viel die Bilder an den Wänden besprochen wurden). Das Capitol ist übrigens sehr groß, die Freiheitsstatue könnte man locker in die Kuppel stellen. Danach sind wir ein wenig durch die Stadt gelaufen und wollten den Barton Pool besichtigen (ein altes natürliches Quellbad). Leider war das überhaupt nicht sehenswert, da es nur ein betoniertes Becken zum Baden war. Also sind wir halt so noch durch die Gegend gelaufen, jedoch gibt es in Austin nicht wirklich viel zu sehen. Am Abend machten wir uns dann auf den Weg zur Congress Avenue Bridge. Dort sollen nachts Millionen von Fledermäusen ihre Jagd starten und den Himmel verdunkeln. Wir warteten 2h und haben nur ein paar Fledermäuse gesehen, die von Touristenbooten mit Rotlichtlampen unter der Brücke aufgeschreckt wurden. Nach der Aktion haben wir erfahren, dass man sich das Ganze im Oktober anschauen soll, dann sollen wirklich 1,5 Millionen Bats da sein.

 

Houston Space Center

Schon auf dem Hinweg nach Austin haben wir aufgrund der wenigen Sehenswürdigkeiten entschieden, uns am Dienstag einen Wagen zu mieten, um durch die Gegend zu fahren. So starteten wir Dienstag früh Richtung Houston. Erste Station war das Houston Space Center, dort kann man den ganzen Tag mit Tours / Vorträgen / Ausstellungen verbringen. Wir haben eine Tram-Tour gemacht, auf welcher wir mehrere Raketen (u.a. eine riesige Saturn 5) und das Control Center anschauen konnten, waren bei einem Vortrag über den Mars und haben uns eine Raumschiff-Ausstellung angeschaut. Das Spaceshuttle habe ich euch natürlich auch fotografiert :).

 

Galveston, Battleship Texas, San Jacinto Monument

Danach fuhren wir weiter Richtung Galveston, einer Stadt auf einer Insel an der Küste vom Golf von Mexiko. Felix hat seine Füße mal ins Wasser gehalten und wir haben ein paar schicke Villen angeschaut (Städte an der Küste sind aufgrund der früheren Besiedelung meist eher europäischer gehalten und sehen sehr schick aus). Danach sind wir zum Battleship Texas weiter gefahren, welches gleich neben dem Unabhängigkeitsmonument von Texas steht. Leider waren die Wärter gerade dabei die Parks zu schließen, sodass wir das Schiff nicht mehr anschauen konnten (es handelt sich um ein Kriegsschiff, welches beide Weltkriege mitgemacht hat und somit schon sehr alt ist). Das Unabhängigkeitsmonument ähnelt übrigens dem Washington Monument, also einem Obelisken, nur mit dem Unterschied, dass das Denkmal in Texas riesig groß ist (San Jacinto Monument, 173m hoch). Haben ein paar Bilder dort gemacht und sind weiter nach Houston gefahren. Auf dem Weg sieht man dann auch, warum Texas der reichste Staat der USA ist. Kilometerweit gliedern sich Raffinerien und riesige Öltanks aneinander – wir haben ein paar Bilder gemacht, aber das kann man kaum beschreiben. Überall nur Schwerindustrie, soweit das Auge reicht.

 

Houston

In Houston gab es dann wieder nicht soviel zu sehen, sodass wir nur kurz durchgelaufen sind und ein paar kleine Dinge besichtigt haben – nur soviel: Entgegen vieler Aussagen gibt es Bürgersteige in Houston und es war absolut nichts los in der Stadt. Danach haben wir uns auf den Rückweg gemacht und das Auto am Flughafen in Austin wieder abgegeben. Leider war es schon wieder zu spät für den Bus, sodass wir ein Shuttle in die Stadt nehmen mussten, welches uns direkt am Partyzentrum rausgelassen hat. Austin ist bekannt für seine Partymeile (6th Street) und nennt sich selbst die Stadt mit der höchsten Dichte an Livemusik-Bars – was leider nicht stimmt, da es im Vgl. zu New Orleans oder Nashville nicht mal halb so viele Livemusikbars gab. Die Partymeile war trotzdem richtig gut, jedoch hatten wir nur noch eine Stunde Zeit bis 2 Uhr (2 Uhr ist in den meisten US-Städten, mit wenigen Ausnahmen, wie z.B. New Orleans, Schluss mit Party).

Mittwoch sind wir dann heim geflogen – dummerweise habe ich am Flughafen beim Ausdrucken meine Tickets meine Mappe auf dem Automaten liegen lassen (war z.B. der Pass drin), das Flughafenpersonal hats jedoch geschafft mir meine Unterlagen direkt zum Check-In am Flugzeug zu bringen – dafür gibts nen Daumen :).
Nach Ankunft in Atlanta mussten wir dann wieder nervige 2,5h nach Hause fahren und waren so geschafft, dass wir das Feuerwerk vom Independence Day (welcher hier meist groß gefeiert wird) nicht mehr mitbekommen haben.

 

Was haben wir auf diesem Trip gelernt

  • everything is bigger in Texas – vor allem die Menschen, ich habe noch nie so viele übergewichtige Menschen gesehen wie dort (ist auch der Staat mit den meisten in den USA)
  • ein bekannter Name macht eine Stadt noch nicht interessant – San Antonio kenn sicher nicht jeder, aber es ist eine wunderschöne Stadt mit vielen Dingen zu sehen und zu erleben; Houston und Austin sind vom Namen her bekannt, haben jedoch kaum etwas zu bieten
  • von den Hotels her fand ich das Menger-Hotel* in San Antonio sehr gut, das Super 8* in Austin eher zweckmäßig
  • es gibt noch einen Flughafen, auf dem das Personal nett ist – in Austin 🙂
  • Fledermäuse kann man mit Rotlicht aufwecken, hehe

So, mal sehen, wer es bis hierhin schafft mit lesen :). Letztes Wochenende habe ich mal ruhig angehen lassen, da ich auch mal wieder sparen muss. Hab auch alleine gewohnt, da meine Mitbewohner in San Francisco bzw. Miami waren bis Sonntag.
Die nächsten Wochenenden werde ich nur kleinere Trips unternehmen, da ich für meinen Roadtrip an der Westküste ein wenig Geld sparen muss. Übrigens bin ich seit gestern ein wenig krank – was aber den Vorteil hat, dass ich endlich zu meinem Bericht gekommen bin :).
Ach ja, versuche momentan auch schon mein Auto zu verkaufen (an die nächsten Praktikanten) – drückt mir die Daumen, dass es klappt. ;).

Nächster Artikel der Serie: 27.07.2012 | Columbia, Asheville, Chimney Rock, krank in Amerika

Join the Conversation

4 Comments

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert