Shenyang – Wuai-Markt, Karaoke, Zeremonie im Beiling Park

Shenyang Wuai Market

Bevor unsere Zeit in Shenyang zu Ende geht, haben wir uns nochmal vorgenommen einige Märkte anzuschauen und kleine Dinge für Freunde und Familie zu kaufen.

Unter einem chinesischen Markt hatte ich mir eigentlich immer so eine Art Basar vorgestellt. Die Leute haben kleine Stände, überall gibt es allerlei Kram und es ist voll und laut. Damit sollte ich jedoch falsch liegen… .

 

Wuai-Markt

In der Stadt gibt es verschiedenste Märkte – z.B. einen großen Elektronikmarkt, einen Teemarkt, einen Brillenmarkt (ein großes Kaufhaus voller Brillenläden), einen Werkzeugmarkt, aber auch einen Markt für Mischwaren, den Wuai-Markt – diesen besuchten wir zuerst. Er ist nicht allzu weit vom Hotel entfernt und riesig groß. Er besteht aus einem Gebäudekomplex – man kann sich das so vorstellen als hätte man einfach 5 Galeria Kaufhof nebeneinander gestellt. Es gibt eine Übersichtskarte und Schilder, was man in welchem Gebäude kaufen kann. Drinnen geht es dann recht entspannt zu – es gibt unzählige kleine Verkaufsstände und Läden, die alle Ähnliches anbieten. Manche Verkäufer waren ein wenig penetrant, aber die meisten kamen nur, wenn man sie ansprach (bei Weitem nicht so schlimm wie in der Türkei). Seltsamerweise gab es nicht mal lautes Geschrei oder viel Gedrängel zwischen den Ständen.

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Zuerst haben wir ein paar Uhrenläden angeschaut. Natürlich war alles Fake, wenn man aber ein bisschen mehr Geld investierte, bekam man exakte Kopien aus guten Material (man sieht da keinen Unterschied). Also wenn ihr mal eine Omega oder Tag Heuer braucht, müsst ihr da mal schauen^^. Danach ging es zu Souvenirläden, wo man sehr schöne Teesets kaufen konnte und später schauten wir uns noch Lederwaren an. Elektronik gibt es dort auch zu kaufen, u.a. unzählige LED-Taschenlampen und Laserpointer, die so stark sind, dass man damit Dinge anbrennen kann :D.

 

Elektronikmarkt San Hao Street

Später sind wir dann noch zum richtigen Elektronikmarkt in der San Hao Straße gefahren. Dieser Markt besteht aus einem großen Gebäude in dem es erneut zig Verkaufsstände gibt. Zu Kaufen gab es allerlei Elektroniksachen – Laptops, Tablets, Kameras, Laustsprecher, Drohnen, Spielzeug, aber auch Elektronikbauteile, Löt-/Messtechnik, Kabel, … . Auch kann man sein Handy oder Laptop dort reparieren lassen – in vielen Ständen sitzen Leute am Mikroskop und Löten an den Geräten herum. In diesem Markt gibt es neben Originalware (vor allem chinesische Marken) auch viele nachgemachte Dinge. Die Qualität dieser nachgemachten Waren ist teilweise sehr hoch und da Verpackung, Design und Kennzeichnung dem Original entsprechen, entdeckt man den Unterschied nur am Preis.

Gekauft habe ich unter anderem ein Teeset, einen Lautsprecher für unterwegs (toll für den Sommer, 120 RMB = 16 €), ein Bluetooth-Headset (super Klang, 100 RMB = 13,50 €) und ein Feuerzeug, dass über USB aufgeladen werden kann (70 RMB = 9,50€).

Feuerzeug

Am Sonntag waren meine Kollegen dann noch auf einem Tee-Markt. Dort gibt es unzählige Teesorten zu kaufen, die man vorher bei einer klassischen chinesischen Teezeremonie kosten kann.

Insgesamt fand ich die Märkte super und ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Wenn man ein wenig sucht, findet man alles, was man braucht. Beim Preis muss man natürlich handeln. Da Touris gerne abgezogen werden, sollte man entweder jemand mitnehmen, der sich auskennt, oder sich vorher informieren (es gibt auch Apps, die typische Preise auflisten).

 

Karaoke

Am Samstagabend haben wir jetzt endlich unsere chinesischen Kollegen zum Essen eingeladen. Es ging in ein typisch chinesisches Restaurant, dass für seine Teigtaschen bekannt ist. Gegessen haben wir in einem eigenen kleinen Raum (das macht man hier so bei vielen Personen). Wir waren 12 Leute und haben uns für umgerechnet 135€ die Bäuche vollgeschlagen (Getränke inbegriffen). Dieses Mal habe ich auch einen Hühnerfuß gegessen – ist aber nicht so meins.

Danach ging es zu einem KTV, einer Karaoke-Bar. Dort kauft man ein Paket (Raum, Getränke, Essen) und darf dann den ganzen Abend trinken und singen. Leider haben die Chinesen hier wieder bezahlt, bevor wir es bemerkt haben :/. Gesungen wurden allerlei englische und chinesische Songs, wobei ich einiges sehr schlecht und schief gesungen habe…

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Was noch so war…

Montag hatten wir ja frei und ich hatte mir vorgenommen, zum Friseur zu gehen. Da ein Haarschnitt im Hotel unverschämt teuer ist (200 RMB), bin ich einfach mal in der Nebenstraße auf die Suche nach einem anderen Friseur gegangen. Nachdem ich einige Probleme beim Finden des richtigen Ladens hatte, habe ich einfach einen Chinesen gefragt. Er hat mich dann zu einem etwas teureren Friseur geschickt. Es gab verschiedene Pakete zur Auswahl (da ich kein Chinesisch und die Angestellten kein Englisch sprachen, weiß ich nicht, was im jeweiligen Paket inbegriffen war) – ich nahm das günstigste für 99 RMB (=13,50 €). Los ging es mit einer zweifachen Haarwäsche, danach Kopf- und Nackenmassage, dann wurden die Haare geschnitten (habe ihm mit Händen erklärt, wie er zu Schneiden hatte) und im Anschluss ging es erneut zum Waschen. Die gesamte Prozedur dauert ca. 1h und das Ergebnis war super (hatte vorher schon Angst aufgrund der Sprache).

Am Montagnachmittag war ich mit meinem Bekannten nochmal im Beiling Park, wo wir zufällig eine Zeremonie bei der Grabstätte mit ansehen konnten (und anhören – es lief die ganze Zeit extrem laute Musik wie aus einem Kung-Fu-Film). Außerdem haben wir uns dieses Mal noch die Grabbeigaben angeschaut. Dabei gab es neben jedem Gegenstand auf einer Tafel eine Beschreibung – höchstwahrscheinlich wurde der Text dort mit dem Googletranslator übersetzt, denn da steht allerhand Blödsinn drauf (hab euch mal zwei Bilder mit beigefügt).

 

Montagnacht und Dienstag gab es einen sehr starken Sturm hier. Viele Züge fielen aus oder hatten Verspätung (deswegen kam mein Bekannter erst 5h verspätet in Shanghai an). Es gab viele Unfälle und auf der Straße stand das Wasser. Am Mittwoch auf der Fahrt zur Arbeit wurden die Schäden dann ersichtlich – etliche Bäume am Straßenrand wurden umgeknickt und blockierten die Straßen, Baustellen wurden verwüstet und Dächer von kleinen Bauhütten wurden abgerissen.

Die restlichen Tage der Woche haben wir es ruhig angehen lassen und ein wenig entspannt (das war auch mal nötig). Mein Kollege hat sich noch eine zweistündige Massage gegönnt – neben dem Hotel gibt es Massagesalons und dort zahlt ca. 200 RMB (=27 €) um sich zwei Stunden lang durchkneten zu lassen.

Am Mittwoch war hier übrigens Young Peoples Day – da dürfen die Leute unter 28 ab Mittag nach Hause gehen (gleiches passiert hier am Frauentag). Da man in vielen Jobs 7 Tage die Woche arbeitet war das sicher schön für viele.

Karte:

 

Und jetzt?

Morgen beginnt unsere letzte Woche in Shenyang. Wir wollen Dienstag nochmal zu Caseys (kanadisches Burgerrestaurant), Mittwoch gibt es nochmal ein Teamevent und an den anderen Abenden werden wir unsere Allowance noch aufbrauchen (in unserer Hotelrate ist ein bestimmter Betrag enthalten, den man täglich für Waschen oder Essen nutzen kann). Freitagnachmittag fahren wir dann mit dem Zug nach Peking und am Wochenende kann ich euch dann vielleicht schon den ersten Bericht aus der Hauptstadt Chinas senden. Ich freu mich schon :).

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