Nach dem Besuch des Pueblo Mágicos Papantla wollten wir etwas Strand und fuhren in Richtung Playa Chachalacas. Unterwegs stoppten wir an zwei Ausgrabungsstätten: Quiahuiztlan und Cempaola.
Unser Roadtrip durch Veracruz im Mai dauerte nur eine Woche. Von San Luis Potosí aus fuhren wir nach Tampico und am nächsten Tag weiter nach Tamiahua. Dort besuchten wir die traumhafte Isla de Lobos. Am darauffolgenden Tag besichtigten wir die beeindruckende Ausgrabungsstätte El Tajín und übernachteten im Pueblo Mágico Papantla. Da wir keine Lust auf Großstadt hatten und einige entspannte Tage am Strand verbringen wollten, entschieden wir uns für Playa Chachalacas als nächste Station unserer Reise. Auf dem Weg dahin hielten wir an zwei Ausgrabungsstätten.
Inhaltsverzeichnis

Vergesst nicht bei den anderen Posts zu Mexiko reinzuschauen. Falls ihr noch Lektüre braucht, habe ich noch etwas für euch: Der Reiseführer für eure Mexiko-Reise*.
Anreise
In den letzten Artikeln habe ich bereits über die Anreise bis Papantla geschrieben. Verlasst die Stadt auf der Bundesstraße 180 in Richtung Osten. Nach Totomoxtle fahrt ihr auf die 180D in Richtung Süden (Veracruz). Kurz vor dem Ort Laguna Verde vereinen sich 180 und 180D wieder. Folgt der Straße weitere 10 km und biegt dann nach rechts in Richtung der Ausgrabungsstätte Quiahuiztlan ab. Nach etwa 1,5 km Serpentinenstraße erreicht ihr das Ziel.
Auf keinen Fall vergessen:*
Übernachtung und Unterkunft
Wir haben nur die Ausgrabungsstätte besucht und nicht in der Gegend übernachtet. Wer das möchte, der findet aber 30 km nördlich von Quiahuiztlan direkt am Strand das gut bewertete Hotel Boca de Ovejas*. Wir sind weiter gefahren und haben am Playa Chachalacas im tollen Artisan Family Playa Esmeralda* übernachtet. Das Hotel direkt am Strand mit Pool und Beachbar ist so ziemlich das beste vor Ort und mit 50-60€ pro Nacht sehr günstig.


Weitere Hotels*:
Ausgrabungsstätte Quiahuiztlan
Geschichte
Die kleine Ausgrabungsstätte Quiahuiztlan befindet sich am Bernal Hügel, auch genannt Cerro de los Metates ca. 80 km nördlich der Hafenstadt Veracruz. Der Name Quiahuiztlan kommt aus dem Nahuatl und bedeutet “Ort des Regens” (Quiahui = Regen, tlan = Ort). Der Name des Berges Cerro de Metates wurde gewählt, weil man vor Ort viele Mahlsteine (Metate) gefunden hat. Die steilen Wände des Hügels werden oft von Kletterern genutzt.
Schon vor über 2.000 Jahren vor Christus gab es Siedler am zentralen Küstenstreifen des Golf von Mexiko. Aus ihnen entwickelte sich die Kultur der Totonaken, der Blütezeit im 6.-9. Jahrhundert nach Chr. lag und berühmte Städte, wie El Tajín und Las Higueras, hervorbrachte. Nach dieser Zeit wurden diese Gegenden aufgrund Präsenz von feindlichen Jäger- und Sammlergruppen verlassen. Die Bewohner suchten Schutz an geographisch geschützten Orten, wie tiefen Schluchten und Berghängen. In dieser Zeit entstand Quiahuiztlán.




Quiahuiztlan war zugleich Stadt (ca. 16.000 Einwohner), Friedhof und Festung zur Verteidigung, da man von der erhöhten Lage aus die Ausläufer des Berges gut einsehen konnte. Die Lage schützte jedoch nicht vor einer Invasion der Tolteken im 9. Jahrhundert und der Azteken (Mexicas) im 15. Jahrhundert. Die Azteken unterwarfen mehrere Städte in der Gegend und forderten Tributzahlungen.
Bei Ankunft der Spanier lebten etwa 15.000 Menschen im Gebiet der Stadt. Hernán Cortés gründete in unmittelbarer Nähe die erste spanische Siedlung in Mexiko, Villa Rica de la Vera Cruz. Da die Totonaken nicht gut mit den Azteken konnten, schloss man in Quiahuztlán ein Bündnis zwischen den Spaniern und 30 Totonakenvölkern. Was danach passierte, wisst ihr ja bereits.
Kein Safe im Hotel? Dann bringt doch einfach euren eigenen mit. Auch am Strand super praktisch: Pacsafe*
Sehenswürdigkeiten
Allzu viel zu sehen gibt es eigentlich nicht. Ihr findet auf dem Gelände drei Friedhöfe mit interessanten Gräbern in Form kleiner Tempel (einzigartig in Mexiko). Einen zentralen und einen östlichen Friedhof und einige Gräber im Süden. Weitere Bauwerke sind zwei Pyramiden, eine Struktur am Ende der Terrasse mit Blick Richtung Meer (vermutlich ein Aussichtspunkt) und ein Ballspielplatz.




Hier findet ihr geführte Touren, falls ihr nicht auf eigene Faust losziehen möchtet:*
Das Wichtigste in Kürze
- Öffnungszeiten: Mo-So 08:00-17:00 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)
- Eintritt: 75 Pesos
- Ihr solltet 30-60 Minuten für euren Besuch einplanen.
- Benötigt: Festes Schuhwerk*, Sonnenschutz*, Hut*, ausreichend Flüssigkeit.
- Hotelempfehlung: Artisan Family Playa Esmeralda* (weiter südlich, am Playa Chachalacas)
Fazit
Die Grabarchitektur mag zwar einzigartig in Mexiko sein, die Anlage selbst bietet aber nicht allzu viel Sehenswertes. Bei unserem Besuch gab es auch noch einige Buschbrände in der Nähe, sodass die Sicht auf Berg und Meer nicht allzu gut war. Wer ohnehin hier vorbeifährt kann gerne einen Stopp einlegen, aber kein Must-See.
In der Umgebung
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