Ausgrabungsstätte Monte Albán in Oaxaca

Die beeindruckende Ausgrabungsstätte Monte Albán war das nächste Ziel auf unserer Tour durch Oaxaca. Sie war das religiöse Zentrum der Zapoteken und später der Mixteken und gehört natürlich ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe.

Die Gegend um Oaxaca de Juárez eignet sich super für ein verlängertes Wochenende. Hier findet ihr viele Sehenswürdigkeiten nah zusammen, sodass ihr alles in kurzer Zeit besichtigen könnt. Unsere Tour begann mit den „gefrorenen“ Wasserfällen in Hierve El Agua, danach folgte die Ausgrabungsstätte Mitla und der dickste Baum der Welt, der Árbol de Tule. Wir reisten nur für ein verlängertes Wochenende, hatten einen Flug* ohne Aufgabegepäck und nur für einen Tag einen Mietwagen*. Die restliche Zeit verbrachten wir in der tollen Hauptstadt Oaxaca de Juárez.

This article is also available in English.

Vergesst nicht bei den anderen Posts zu Mexiko reinzuschauen. Falls ihr noch Lektüre braucht, habe ich noch etwas für euch: Der Reiseführer für eure Mexiko-Reise*:


 

Anreise

Von San Luis Potosí aus

Es gibt keine Direktflüge ab San Luis Potosí. Ihr habt entweder die Option ab Guadalajara direkt oder ab San Luis Potosí mit Umstieg in Mexiko-Stadt zu fliegen. Wir entschieden uns für die zweite Option. Es gibt jeden Tag über 10 Flüge* von SLP nach MEX sowie von MEX nach OAX, angeboten von Aeromexico, Interjet, Aeromar, Volaris und Viva Aerobus.

Von anderen Flughäfen aus

Oaxaca besitzt einen gut ausgebauten Flughafen mit zwölf Direktverbindungen (Chicago, Dallas, Los Angeles, Houston, Cancun, Mexico-City, Guadalajara, Monterrey, Tijuana, Huatulco, Merida und Tuxtla Gutiérrez; Flightsfrom.com). Günstige Flugangebote findet ihr auf Opodo*.


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Nach Monte Albán

Monte Albán befindet sich im Westen der Stadt Oaxaca de Juárez und ist gut ausgeschildert. Vom Flughafen aus sind es nur etwa 15 km, die ihr mit einem Taxi für 150 Peso zurücklegen könnt (Uber gibt es hier leider nicht). Von der Innenstadt aus fahren halbstündlich mehrere Busunternehmen die Ausgrabungsstätte auf dem Berg an, für 55 Peso kommt ihr hin und zurück (z.B. Autobuses Túristicos).

Falls ihr weitere Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt sehen möchtet, empfehle ich euch einen eigenen Mietwagen*.


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Übernachtung

Wie bereits mehrfach erwähnt, haben wir im schicken Hostal Chocolate* übernachtet. Die top bewertete Unterkunft bietet Doppel-, Dreibett- und Vierbettzimmer mit eigenem Bad; Übernachtung in einem Schlafsaal ist auch möglich. Es ist gut gelegen für eine Besichtigung Oaxacas zu Fuß und vor dem Hostal findet ihr immer einen Platz für euren Mietwagen*.

Hostal Chocolate

Falls es noch ein wenig nobler und direkt im Zentrum sein soll, dann ist das Hotel Casona Oaxaca* mein absoluter Tipp für euch. Es beinhaltet eine tolle Bar und das Frühstück ist super.

Alternative: AirBnb’s gibt es ebenfalls wie Sand am Meer in Oaxaca (falls ihr noch nicht bei AirBnb registriert seid, könnt ihr hier* bis zu 34€ Rabatt auf eure erste Buchung erhalten).

Weitere Hotels:*



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Ausgrabungsstätte Monte Albán

Die Ausgrabungsstätte Monte Albán („weißer Berg“) befindet sich westlich von Oaxaca de Juárez auf einem Hügel über der Stadt. Aufgrund ihrer Ausmaße, Tempel und Paläste ist es die bekannteste Ausgrabungsstätte Oaxacas und eine der spektakulärsten Mexikos, zumal der Hügel einen tollen Blick über die Stadt und die Gegend bietet. Seit 1987 gehört Monte Albán zum UNESCO Weltkulturerbe.

Geschichte

Erste Siedler, Olmeken, gab es im Gebiet um Monte Albán bereits 800-300 v. Chr.. Diese wanderten im Laufe der Zeit weiter in das Tal und um etwa 200 v. Chr. kam es erneut zu einer Besiedelung des Hügels durch Zapoteken. Zu dieser Zeit wohnten bereits mehr als 10.000 Menschen am Fuße des Berges. Die neuen Siedler planierten den Gipfel und errichteten erste Tempel und Paläste. Es gibt Hieroglyphen, die darauf hinweisen, dass hier zum ersten Mal ein schriftlicher Kalender in Mexiko verwendet wurde.

Die Blüte erreichte Monte Albán etwa 250-700 n. Chr.. In dieser Zeit bewohnten bis zu 25.000 Menschen die Gegend und rund um den Fuß des Hügels wurden Wohnhäuser gebaut. Die Stadt herrschte über die umliegenden Täler mit etwa 200 weiteren Siedlungen. Nach dieser Phase wurde Monte Albán aufgegeben und verlassen. Etwa um 1250 bis 1450 siedelten Mixteken in der Gegend, danach eroberten die Azteken unter Moctezuma I. die Region. 1521 kamen wieder die Spanier.

 

Aufbau der Ausgrabungsstätte Monte Albán

Museum

Direkt am Eingang befindet sich ein gutes Museum über die Ausgrabungsstätte. Leider sind die Beschreibungen mal weider nur auf Spanisch. Hier findet ihr auch ein kleines Kiosk und einen Buchladen. Ihr solltet euch auf jeden Fall mit genügend Wasser eindecken – die Anlage ist groß und es kann ziemlich heiß werden.

 

Der große Platz – Gran Plaza

Der zentrale Platz der Anlage ist 300 m lang und 200 m breit. Die wichtigsten Bauten befinden sich in seinem direkten Umfeld.

Gran Plaza Monte Albán

 

Der Ballspielplatz – Juego de Pelota

Der Ballspielplatz am Osteingang der Gran Plaza wurde in der Blütezeit der Stadt errichtet. Seine steilen Wände gehörten zum Spielfeld und dienten nicht für Zuschauer.

Juego de Pelota Monta Albán

Die südliche Plattform, Plataforma Sur

Habt ihr die steile Treppe der südlichen Plattform erklommen, so bietet sich euch ein genialer Blick über die Gran Plaza mit ihren beeindruckenden Gebäuden.

Auf eurer Tour durch Monte Albán braucht ihr auf jeden Fall einen Hut und Sonnencreme, hier gibt es kaum Schatten:*

 

Edificio J

Das pfeilförmige Gebäude J befindet sich gleich nördlich der südlichen Plattform. Es ist sticht aus dem Konzept heraus, denn es steht im 45 Grad Winkel zu den anderen Gebäuden. In seine Wände wurden über 40 große Platten eingelassen, die Ortsnamen beinhalten und militärische Siege Monte Albáns dokumentieren. Das Gebäude wurde um ca. 100 v. Chr. erbaut und diente als Observatorium. Astronomische Beobachtungen erlaubten den Menschen damals Zyklen für die Landwirtschaft vorauszusagen.

Monte Alban Plataforma Sur
Blick von der südlichen Plattform, im Hintergrund seht ihr Gebäude J

 

 

Edifico de los Danzantes, Edificio L

In Monte Albán begegnet man einer Vielzahl an bearbeiteten Steinen. Die meisten von ihnen wurden um das Gebäude L herum gefunden. Sie heißen Los Danzantes („Tanzende“) und zeigen nackte Männer in krummen Posen. Erst dachte man, dass sie Tänzer darstellen, aber aufgrund der teilweise gezeigten Genitalverstümmelungen und dem dargestellten Blut, änderte man diese Annahme – sie stellen Opfer rivalisierender Nachbarstädte dar. Über 300 solcher Steine wurden bereits gefunden. Das Edificio L befindet sich auf der Ostseite der Gran Plaza.

 

Die nördliche Plattform, Plataforma Norte

Die nördliche Plattform beinhaltete einen überdachten Zeremonialtempel, die Säulen erinnern noch daran. Er entstand erst sehr spät, man schätzt auf 500-800 n. Chr.. Die Plattform ist fast so groß wie die Gran Plaza.

 

Weitere Gebäude

Natürlich gibt es noch etliche weitere Gebäude mit extrem einfallsreichen Namen, wie Sistema M, Tumba 118, etc.. Hier nur ein paar Fotos.

 

Artefakte

Viele Artefakte der Ausgrabungsstätte Monte Albán können im Regionalmuseum von Oacaxa (im Ex-Convento Santo Domingo – siehe Bericht Oaxaca de Juárez) und im Museo Nacional de Antropología in Mexiko-Stadt besichtigt werden.

 

Eure Drohne* sollte bei einem Aufenthalt in Mexiko nicht fehlen. Auch wenn man bei Ausgrabungsstätten in der Regel nicht fliegen darf, so könnt ihr geniale Aufnahmen von tollen Stränden oder bspw. von den Wässerfällen in der Huasteca oder Sierra Gorda machen. Meine aktuelle Lieblingsdrohne ist die Mavic Air 2, sie wird meine Mavic Air ablösen:*

 

Das wichtigste im Überblick

  • Adresse: Karte
  • Öffnungszeiten: Mo-So; 08:00-17:00 Uhr
  • Eintritt: 80 Peso; Guides gibt es ab 250 Peso auf Spanisch, andere Sprachen teurer (versucht zu handeln)
  • Wie lange dauert ein Besuch?: 2-3 h solltet ihr auf jeden Fall einplanen, die Anlage ist sehr groß
  • Was müsst ihr mitbringen?: Hut*Sonnencreme*, Wanderschuhe*, ausreichend Flüssigkeit

Ideal für unterwegs und auf Reisen ohne großes Gepäck:*

 

In der Nähe

Oaxaca de Juárez – die Hauptstadt

Die Hauptstadt Oaxacas ist berühmt für ihre indigene Kultur, ihr koloniales Zentrum, das leckere Essen und die tollen Märkte. Schaut mal vorbei – hier gibt’s den Bericht.

Ausgrabungsstätte Mitla

Die Ausgrabungsstätte Mitla gehört ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie ist für ihre extrem gut erhaltenen Steinmosaiken bekannt. Ihr findet sie 55 km südöstlich von Monte Albán. Reisebericht.

 

Árbol de Tule

Der dickste Baum der Welt befindet sich zwischen der Ausgrabungsstätte Mitla und Oaxaca de Juárez. Hier geht’s zum Bericht.

 

Hierve El Agua – „gefrorene“ Wasserfälle

Eine Mineralquelle hat über Jahrtausende spektakuläre Skulpturen geformt. Unweit von Mitla und extrem sehenswert! Hier der Bericht.

 

Dominikanerkloster Ex-Convento de Cuilapan de Guerrero

Ein großes unvollendetes Kloster mit doppeltem Kreuzgang und einer Kapelle ohne Dach. Sehenswert und nur wenige km südlich von Oaxaca de Juárez. Bericht.

 

Diese Kopfhörer sollten auf keiner Flugreise fehlen. Durch das Noise Cancelling könnt ihr endlich vernünftig Filme schauen ohne den Flugzeuglärm im Hintergrund. Ich lasse die mittlerweile sogar zum schlafen auf im Flugzeug – ist viel erholsamer:*

 

Fazit Ausgrabungsstätte Monte Albán

Schon wieder Steine…Monte Albán reiht sich in die unzähligen Ausgrabungsstätten ein, die ich in Mexiko bereits gesehen habe (z.B. Chichén Itzá, Palenque, Yaxchilán, Teotihuacán, Ek Balam, Cholula, Tepoztlán, Mitla, Tula, Arroyo Seco, El Cóporo, Tancama, usw.). Ich könnte sagen, dass das irgendwann langweilig wird, aber Monte Albán ist ein tolles Gegenbeispiel. Die Anlage ist sehr groß, gepflegt und einfach toll zum durchschlendern. Auf einen Guide habe ich verzichtet und auch die vielen Tafeln habe ich nicht gelesen, da ich dieses Wissen ohnehin innerhalb weniger Stunden wieder vergesse. Stattdessen bin ich über die großen Plätze gelaufen und habe mir das Leben in der damaligen Zeit vorgestellt. Mit dem Blick auf Oaxaca de Juárez ist die Ausgrabungsstätte Monte Albán etwas besonderes und ganz und gar nicht langweilig. Ein Besuch lohnt sich, zumal es sich um die wichtigste Stätte Oaxacas handelt.


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