Man man man… trotz schlechten Wetters bin ich in den letzten Wochen einfach nicht zum Schreiben gekommen. Die Vorbereitungen für Mexiko laufen und fressen viel Zeit. Hier nun der nächste Teil vom Malaysia Reisebericht: Kuala Lumpur, Batu Caves, Jalan Ator und Regalia Residences.
Anreise – vom Flughafen zur Unterkunft
Nach unserer seltsamen Anreise mit Saudia kamen wir Montagmorgen in Kuala Lumpur an. Vom Flughafen aus fährt man am schnellsten mit dem KLIA Express in die Stadt. Die Fahrt dauert nur 28 Minuten, kostet aber um die 10€ pro Person zum Hauptbahnhof (KL Sentral). Wem das zu viel Geld ist, der kann auch einen Bus nehmen – Fahrtzeit ca. 1h, Kosten um die 2€ pro Person – man kommt aber meist nicht am Sentral sondern am Bandar Tasik Selatan an, einem großen Busbahnhof im Süden der Stadt.
Endlich entspannt fliegen:*
Aufgrund vieler Empfehlungen aus Blogs hatten wir für die ersten drei Übernachtungen ein Apartment in den Regalia Residences gebucht. Dabei handelt es sich um einen bekannten Wohn-Hochhauskomplex in der Nähe der Putra Station. Regalia Residences ist vor allem aufgrund des Infinity-Pools auf der 37. Etage mit Blick auf die Petronas Towers beliebt.
Booking.com (Werbung)
Vom KL Sentral nahmen wir den KMUTER Zug zur Putra-Station um zu unserer Unterkunft zu kommen. Dummerweise wurde gerade eine der beiden Fahrtrichtungen gebaut sodass Züge abwechselnd auf einem Gleis fuhren. Dies führte zu so langen Wartezeiten, dass wir entschließen den Zug nicht mehr für unsere Sightseeing-Tour zu nutzen. Zum Glück gibt es unweit von Regalia auch noch die Station PWTC für eine andere Art Zug durch die Stadt, was mich zu meinem nächsten Punkt bringt:
Fortbewegung in Kuala Lumpur
In Kuala Lumpur gibt es ein relativ gut ausgebautes Nahverkehrsnetz. „Relativ“ weil zwar alles gut funktioniert, aber die vielen Züge untereinander völlig inkompatibel sind. Man hat das Gefühl, dass aller fünf Jahre ein neuer Stadtplaner einen anderen Typ Zug haben wollte. So gibt es unter anderem: KTM KMUTER (Comuter Rail System), LRT (Light Rail Transit), KL Monorail (Schwebebahn), BRT (Bus Rapid Transit) und weitere. Diese haben alle verschiedene Stationen und nur selten gibt es Stationen an denen zwei verschiedene Arten von Zügen halten – dafür sind naheliegende Stationen mit langen Fußgängerbrücken miteinander verbunden – sehr kurios^^. Für die Fahrt mit einem der Züge muss man in der entsprechenden Station ein Ticket kaufen (je nach Fahrtstrecke variieren die Preise – wir haben jedoch meist nicht mehr als 1€ bezahlt). Mit dem Ticket kann man Fußgängertore öffnen und zum Bahnsteig gelangen. Es gibt auch Touristen- bzw. Zeitkarten zu günstigen Preisen zu kaufen.
Eine Alternative zum öffentlichen Nahverkehr ist Taxi, Uber bzw. Grab (die asiatische Uber-Alternative). Das Land ist relativ sicher und man braucht keine Angst vor einer Taxifahrt haben. Jedoch sollte man genau darauf achten, dass das Taxometer eingeschaltet ist bzw. vorher einen Preis festlegen. Die bessere und normalerweise ähnlich günstige Variante ist Uber bzw. Grab (funktioniert in Malaysia deutlich besser). Einfach App runterladen und Fahrzeug buchen (z.B. via Wifi in der Unterkunft).
Egal welche Fortbewegungsart man wählt – man ist extrem günstig unterwegs. Die Preise sind vergleichbar mit China bzw. Mexiko (z.B. Fahrt vom Busbahnhof zu unserer Unterkunft ca. 15km = 7€).
Regalia Residences
Unser Apartment bestand nur aus einem Zimmer – aber es war vollkommen ausreichend für die Zeit vor Ort. Es lag in der 26. Etage und vom Balkon aus konnte man nach unten zum zweiten Pool schauen – nichts für Menschen mit Höhenangst. Allgemein scheinen die Leute hier gerne weit oben zu wohnen: Überall in der Stadt sieht man extrem hohe Wohnblöcke. Dreißig und mehr Etagen scheint normal zu sein. Im Gegensatz zu China stehen aber meist nur 3-5 Wohnblöcke nebeneinander, die nächste Siedlung folgt erst in einiger Entfernung, dazwischen ist es grün. Hier noch ein paar Bilder von unserem Apartment und vom Balkon:
Gebucht haben wir übrigens wieder über Booking.com*. Einfach nach Regalia suchen.
Batu Caves
Nachdem wir unser Apartment in Empfang genommen hatten, nahmen wir ein Taxi zu den Batu Caves. Die Kalksteinhöhlen sind eine der Top-Attraktionen von Kuala Lumpur. Sie befinden sich etwa 13km nördlich der Stadt. Normalerweise kann man den Zug von der Putra Station neben den Regalia Suites nehmen – aufgrund der Bauarbeiten war das aber derzeit nicht möglich. Deswegen griffen wir zum Taxi. Für die Fahrt durch den Berufsverkehr benötigten wir ca. 30 Minuten.
Eine Woche vor unserem Besuch fand das Thaipusam-Festival in den Batu Caves statt. Dabei handelt es sich um ein hinduistisches Festival zu Ehren des Gottes Subramanian. Die Festlichkeiten finden zwischen Januar und Februar statt, wobei sich das eigentliche Festival auf drei Tage konzentriert. Während der gesamten Zeit besuchen mehr als 1 Mio. Gläubige die Kalksteinhöhlen (mehr Infos hier).
Wir waren gespannt auf die Höhlen – im Internet hatten wir bereits gelesen dass man einen Besuch entweder früh zeitig oder abends aufgrund der vielen Leute und den hohen Temperaturen planen sollte. Wir kamen abends sechs Uhr an (die Höhlen sind von 06:00-21:00 Uhr geöffnet). Um zum Eingang zu gelangen muss man 272 steile Treppenstufen hinaufsteigen (vorbei an der gigantischen 43m hohen Statue des Gottes Murugan). Viele Reiseführer warnen vor den vielen Javaneraffen auf der Treppe – man sollte auf seine Habseligkeiten achten. Bei unserem Besuch war es aber total okay, wahrscheinlich weil gerade kaum Touris da waren. Am Treppenaufgang wurde wir noch gebeten etwas Baumaterial mit hochzunehmen – hab ich natürlich glatt gemacht :).
Die Haupthöhle (Tempel- bzw. Kathedralenhöhle) ist 100m hoch und beherbergt mehrere Hindu-Schreine. Weiter im Inneren liegt ein über 2km langes, relativ unberührtes Höhlensystem, welches man nur mit einer geführten Tour besuchen darf („Dark Cave“).
Leider ist die Haupthöhle nicht allzu sauber – in vielen Ecken liegen Essenreste, es riecht teilweise streng, Hühner laufen herum und die bauchfreien Mönche laufen barfuß durch die Suppe – lecker… . Allzu viel zu sehen gab es auch nicht – einer der Schreine befand sich gerade im Bau. Immerhin waren nicht viele Leute da und wir konnten alles ohne Stress anschauen – dennoch verließen wir die Höhle nach 20 Minuten schon wieder aufgrund der Hygiene und des Geruchs (für einen Besuch sollte man max. 1h einplanen).
In der Nähe des Treppenaufgang befand sich noch ein kleiner Markt. Hier genossen wir eine Kokosnuss bevor wir uns von unserem Taxifahrer zur Jalan Ator Streetfood Straße fuhren ließen (für die Fahrt zu den Höhlen, 45 Minuten Wartezeit und die darauffolgende Fahrt ins Zentrum zahlten wir ca. 12€).
Jalan Ator Streetfood Straße
Im Zentrum von Kuala Lumpur befindet sich die Jalan Ator Streetfood Straße. Hier gibt es alles, was der Bauch begehrt – chinesisch (auch wieder tausend verschiedene Arten von Spießen), indisch, malaiisch, pakistanisch, … . Zu moderaten (schon ein wenig touristischen) Preisen kann man die verrücktesten Dinge essen und den Abend ausklingen lassen.
Bei uns gab es verschiedene Spieße, Bier und ein Stück Kuchen. Im Anschluss sind wir in eins der Massagestudios gleich am Eingang der Straße gegangen. Für 16€ kann man sich hier etwas mehr als eine Stunde durchkneten lassen – genau das richtige nach einem anstrengenden Tag. Im Anschluss nutzten wir das verrückte Nahverkehrssystem um wieder zu unserem Apartment zu kommen.
Am nächsten Tag besichtigten wir die Petronas Towers und unternahmen eine Stadtrundfahrt. Ich hoffe, ich bekomme den nächsten Bericht schneller fertig :).