Sicherheitstipps für Mexiko

Mexiko gehört leider zu den weniger sicheren Reiseländern der Welt. Bevor ihr euch in euer Abenteuer stürzt, solltet ihr daher einige Sicherheitstipps für Mexiko beachten.

Trotz meiner vielen tollen Reisen und Erlebnisse ist Mexiko für mich kein sicheres Reiseland. Gewalt und Korruption treten täglich in verschiedenen Teilen des Landes auf und sorgen bei dem ein oder anderen Reisenden für ein mulmiges Gefühl. Dabei sind Touristengegenden nicht ausgenommen, wie der Tod zweier Frauen in einer Pizzeria in Tulum Anfang November 2021 zeigte. Die beiden befanden sich leider zur falschen Zeit am falschen Ort, denn Ziel solcher Anschläge sind nie die Touristen sondern kriminelle Bandenmitglieder. Die Wahrscheinlichkeit in eine solche Situation zu geraten ist jedoch extrem gering. Korruption und Diebstahl können euch hingegen schon eher begegnen. Mit Aufmerksamkeit und der Einhaltung einfacher Tipps seid ihr aber gut unterwegs!

Der beste Reiseführer für eure Mexiko-Reise*:


 

Grundlegendes

  • Es gibt Bereiche in Mexiko, die ihr meiden solltet. Dies betrifft vor allem nördliche Grenzregionen, aber aktuell bspw. auch Teile von Chiapas aufgrund von Auseinandersetzungen mit indigenen Bevölkerungsgruppen oder Regionen in Michoacán. Informiert euch daher vorher über euer Reiseziel. Gute Anlaufstellen sind die Websites des US-amerikanischen oder des österreichischen Außenministeriums (nach Lesen des Texts des deutschen auswärtigen Amtes würde ich dagegen meinen Urlaub sofort stornieren…^^).
  • Ein paar Brocken Spanisch helfen: Viele Reiseführer haben eine Liste gebräuchlicher Begriffe und Sätze – steckt euch eine Kopie ein, falls ihr kein Spanisch sprecht. Der beste Reiseführer für Mexiko ist meiner Meinung nach der Lonely Planet*.
  • Mobilfunk: Eine Simkarte hilft euch Kontakt zu halten, euch vor Ort zurecht zu finden und wichtige Apps, wie Uber, zu nutzen. Informiert euch bereits vor der Reise über ein Angebot. Bei holafly* erhaltet ihr mit dem Code alltagraus sogar noch Rabatt!
  • Auf Bauchgefühl hören: Fühlt ihr euch unsicher, dann meidet die entsprechende Gegend. In der Regel gelten aber Touristenregionen mit hoher Polizeipräsenz als sicher.
Nicht alle Staaten in Mexiko sind gleichermaßen sicher. Informiert euch vorher über euer Reiseziel.

 

Dokumente

  • Wichtige Dokumente gehören in den Hotelsafe und eine Kopie solltet ihr dabei haben. Ebenfalls ist es sinnvoll vor dem Urlaub digitale Kopien anzufertigen und in einer Cloud abzulegen. Fahrt ihr mit einem Mietwagen muss der Führerschein natürlich mit.
  • Tipp: Bei längeren Auslandsaufenthalten könnt ihr euch über das Elefand-System des auswärtigen Amtes registrieren.
  • Tipp: Gibt es keinen Hotelsafe, lohnt sich ein sog. Pacsafe*. Diesen könnt ihr auch an eurer Liege befestigten, falls ihr euch einen Tag am Strand aufhaltet.
Ein Pacsafe schützt deine Wertgegenstände vor Diebstahl (auch praktisch im Hotel).

 

Geld

  • Mittlerweile könnt ihr fast überall in Mexiko mit Kreditkarte bezahlen und Geld abheben, daher braucht ihr keine Unsummen an Bargeld in der Brieftasche haben (das hilft auch bei korrupten Polizisten).
  • Geld abheben: Bitte hebt kein Geld an Automaten an der Straße ab (ich habe in Playa del Carmen schon einmal erlebt, wie ein Mexikaner am helllichten Tag ein Keypad aus seinem Rucksack auf das vorhandene am Automaten geklebt hat…). Sucht euch immer eine richtige Bankfiliale mit einem kameraüberwachten Raum, in dem der Geldautomat steht (oder hebt im Supermarkt an der Kasse beim Bezahlen ab, z.B. im Walmart). Schaut euch vorher um, ob vor der Bank irgendwelche Personen sitzen und den Betrieb beobachten (dann sucht ihr euch eine andere Bank).
  • Kartenlimits: Prüft vor der Reise die Limits eurer Kreditkarten und passt sie nach unten an. Überlegt euch, wie viel ihr maximal pro Tag/Woche abheben/zahlen wollt. Dies grenzt den Schaden bei Kartenverlust ein.
  • Kreditkarten abkleben und richtiges Portemonnaie verwenden: Es gab wenige Fälle, bei denen unter dem Kartenleser ein Handy die Zahlen der Kreditkarte abfilmte. Damit ihr kein böses Erwachen erlebt, könnt ihr die Sicherheitszahl abkleben. Weiterhin solltet ihr am besten ein Portemonnaie mit NFC-Schutz* nutzen.
  • Lasst euch auf keine Gespräche am Geldautomaten ein (einem Kollegen haben sie auf diese Art die Kreditkarte entwendet). Ihr wollt Nummer sicher? Denn geht zu zweit Geld abheben –  einer wartet und schaut, während der andere Geld abhebt.
  • Eine empfehlenswerte Kreditkarte bekommt ihr übrigens kostenlos zu einem Girokonto bei der DKB (habt ihr monatlich einen Zahlungseingang von mindestens 700€ auf eurer Konto, dann könnt ihr mit der Karte weltweit kostenlos Geld abheben, Fremdautomatengebühren ausgenommen). Leider wird die Bank ab kommendem Jahr nur noch Debitkarten ausstellen.

 

Unterwegs zu Fuß

  • Grundsätzlich solltet ihr nur tagsüber, am besten in einer Gruppe und in belebten Zonen (größere Straßen, keine kleinen Gassen) unterwegs sein. Nachts nutzt ihr bitte Uber.
  • Tragt keine auffällige Kleidung und stellt keinen Luxus zur Schau: Allein aufgrund eures europäischen Aussehens werdet ihr ohnehin auffallen (und mit blonden Haaren noch mehr). Ihr müsst diesen Effekt aber nicht noch durch kurze Hosen und Flip-Flops mit Socken verstärken^^. Wollt ihr in Städten mit der Masse schwimmen, dann tragt ihr ein unauffälliges T-Shirt, lange Hosen und geschlossene Schuhe, wie die meisten Mexikaner (passt euch eurer Umgebung an). Teure Uhren oder große Fotoapparate wecken Begehrlichkeiten, daher am besten im Hotelsafe lassen oder nicht öffentlich tragen (z.B. in der Tasche).
  • Taschendiebe: Auf belebten Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln wird es oft voll – ein Paradies für Taschendiebe! Damit diese kein leichtes Spiel haben solltet ihr Rucksäcke vor dem Körper tragen, Briefbörse und Handy in eine gemeinsame Hosentasche stecken und durch eure Hand schützen, mit der anderen könnt ihr euch festhalten (Alternativ gibt es auch Bauchtaschen* oder Brustbeutel*, die ihr unter eurem T-Shirt tragen könnt).
  • Trampen: Auch wenn es einige Blogger aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen toll finden: Lasst es einfach sein! Die meisten Leute sind zwar nett, aber ihr wisst nie, bei wem ihr ins Auto steigt. Express-Kidnapping ist keine Seltenheit in Mexiko.
  • Alkohol: In Mexiko ist es verboten öffentlich auf der Straße zu trinken. Nur in einigen Touristengegenden kann es Ausnahmen geben. Tipp: Alkoholkonsum auch beim Ausgehen in Maßen halten, da Alkohol die Risikobereitschaft erhöht und zu Leichtsinn führt.
  • Fotos: Touristen sind willkommen und ihr dürft von Sehenswürdigkeiten gerne so viele Fotos schießen, wie ihr wollt. Möchtet ihr aber Personen direkt fotografieren, solltet ihr vorher um Erlaubnis bitten. In einigen Gegenden oder Einrichten ist fotografieren verboten (bspw. in manchen Kirchen in Chamula).
Nicht selten sind die Fußgängerzonen in Mexiko-Stadt so überlaufen wie auf dem Foto. Achtet auf eure Wertsachen.

Öffentliche Verkehrsmittel

  • Taxis: Meine Empfehlung für Mexiko ist Uber, denn dort braucht ihr kein Bargeld und keine Kreditkarte (die ist online hinterlegt). Weiterhin könnt ihr eure Route an Freunde teilen und bekommt Namen, Kennzeichen und Bewertung zu eurem Fahrer. Wollt ihr dennoch ein Taxi nutzen, dann solltet ihr ein Taxi Autorizado von einem öffentlichen Taxistand nehmen, bei dem ihr bereits vor der Fahrt einen Festpreis bezahlt (diese gibt es auch an Flughäfen). Von der Nutzung rosa-weißer Taxis rate ich euch aufgrund des Unfallrisikos ab. Vor dem Einsteigen solltet ihr prüfen, ob das Kennzeichen mit dem auf der Karosse übereinstimmt und mit A oder B beginnt, weiterhin sollte der Fahrer eine carta de identificación (mit Foto) sichtbar hinter der Scheibe haben. Bei öffentlichen Taxis auf die Funktion des Taxameters achten. Wer sich unwohl fühlt, kann Route und Kennzeichen per WhatsApp an Freunde teilen.
  • Metro (Mexiko-Stadt): Ist in der Regel das schnellste Verkehrsmittel in Mexiko-City, da die Stadt jedoch extrem groß ist, erreicht man trotz 195 Stationen viele Gebiete nicht. Etwa 5 Mio. Menschen nutzen das 226 km lange Streckennetz der Metro täglich. Sie fährt an Wochentagen von 5-24 Uhr, an Wochenenden von 6-24 Uhr. Unter der Woche an Stoßzeiten wird es extrem voll – hier haben Taschendiebe leichtes Spiel und ihr müsst auf eure Wertsachen achten.  Der Nutzung der Metro ist sehr einfach: Alle Stationen haben eigene Symbole, jede Linie eine eigene Farbe. Schilder geben die Endstation an (z.B. Dirección Universidad) und Karten findet ihr an den Eingängen jeder Station. An Kassen (Taquilas) können Tickets gekauft werden (5 MXN pro Fahrt). Diese werden an Drehkreuzen in einen Schlitz gesteckt und entwertet. Umstiege sind mit Correspondencia gekennzeichnet. Ihr könnt ebenfalls wiederaufladbare Chipkarten zur Mehrfachnutzung kaufen (Metrocard). Auf bestimmten Linien und zu Stoßzeiten sind vordere Wagen Frauen und Kindern vorbehalten (Aufschrift Sólo Mujeres y Niños) – hier dürfen Männer nicht einsteigen.
  • Metrobus (Mexiko-Stadt): Der Metrobus hat meist eine eigene Straßenspur und verkehrt zwischen 5-24 Uhr (außer Linea 1, diese verkehrt rund um die Uhr). Er funktioniert ähnlich wie die Metro und hat große Stationen aller 3-4 Häuserblocks. Eine Fahrt kostet 6 MXN, Zutritt erhält man mit einer MB Smartcard (gibt es an Stationen und in Oxxos, Grundpreis 10 MXN). Für den Aeropuerto Bus zum Flughafen erfolgt ein Zuschlag von 30 MXN.
  • Busse (Mexiko-Stadt): Auf eurer Tour durch Mexiko-Stadt werdet ihr viele grün-graue Minibusse sehen (meist Volkswagen Volksbus – nie gehört in Europa^^). Diese werden von privaten Unternehmen angeboten, die Fahrtstrecke kann man auf Schildern hinter der Windschutzscheibe ablesen. Ihr könnt die Busse an der Straße meist einfach zu euch heran winken. Eine Fahrt kostet 4-5 MXN, zwischen 23-6 Uhr kommt ein Zuschlag von 20% darauf. Könnt ihr nicht direkt beim Fahrer zahlen, dann gebt ihr das Geld einfach durch (bei meiner ersten Fahrt war ich extrem überrascht, dass sogar das Wechselgeld durchgereicht wurde :D). Weiterhin gibt es noch Trolley- und orangefarbene „RTP“-Busse, diese halten nur an Haltestellen und kosten 2-4 MXN, egal, wie weit ihr fahrt.

Straßenverkehr

  • Das Straßennetz in Mexiko ist im Großen und Ganzen gut ausgebaut. Für große Entfernungen gibt es viel befahrene Highways, diese sind teilweise Mautpflichtig: Ihr zahlt an großen Stationen in Cash. Etwas Bargeld gehört daher bei längeren Autoreisen in die Tasche. Für die Huasteca sind es bspw. 10-20€.
  • Vorsicht vor Schlaglöchern: Ich hatte mehrfach kaputte Reifen an meinem Auto aufgrund plötzlich auftretender Schlaglöcher (Ersatzrad oder Runflat-Reifen sind Pflicht!). Am Straßenrand findet ihr häufig sog. vulcanizadores, welche eure Reifen bei kleinen Schäden reparieren können (haltet aber nicht an jeder x-beliebigen Werkstatt, sondern schaut, ob das Unternehmen sicher und vertrauenswürdig aussieht).
  • Einbruch / Diebstahl: An Ampeln empfiehlt es sich nicht in der ersten Reihe zu stehen, weiterhin solltet ihr euer Fahrzeug während der Fahrt verschließen.
  • Rote Ampeln: Rechtsabbiegen ist trotz roter Ampel erlaubt, prüft bitte vorher den Querverkehr.
  • Fahren bei Nacht: Nachts solltet ihr nicht Autofahren. Sollte es doch mal notwendig sein, dann bleibt auf großen und beleuchteten Straßen. Vermeidet unnötige Stopps (ich bin in einigen Gegenden sehr langsam an rote Ampeln gerollt und gefahren, wenn ich mir absolut sicher war, dass nichts kommt).
  • Rowdys und Drängler: Auf den Highways können euch Raser und Rowdys begegnen – fahrt zur Seite und lasst euch nicht auf deren Spiel ein. Schwere Unfälle gibt es häufig und auch Polizeikontrollen sind nicht selten. Auf großen Fernstraßen kontrollieren die Federales, diese sind in der Regel nicht korrupt und die Strafen für zu schnelles Fahren sind saftig (werden berechnet anhand des mexikanischen Mindestlohns pro Tag multipliziert mit einem Festwert: 200-300€ für Geschwindigkeitsüberschreitung sind keine Seltenheit).
  • Geschwindigkeit: Am besten schwimmt ihr mit dem Verkehr mit. Manche Geschwindigkeitsbegrenzungen erscheinen auf den ersten Blick komplett sinnfrei (bspw. 70 km/h auf einem gut ausgebauten 3-spurigen Highway), orientiert euch daher am Durchschnitt der anderen Verkehrsteilnehmer.
  • Verkehrschaos in den Städten: Ich bin mehrfach mit dem Auto durch Mexiko-Stadt gefahren, würde aber Fahranfängern dringend davon abraten. Oft werden Straßenkreuzungen verstopft, aus zwei Spuren werden plötzlich drei oder anders herum, Baustellen, Staus und Sperrungen treten häufig auf. Den Mietwagen daher am besten am Hotel stehen lassen und mit Uber oder Öffis fahren.
  • Parken: Beim Parken müsst ihr auf die Markierungen am Bordstein achten. Gibt es keine, dann könnt ihr euer Auto abstellen (natürlich nicht in Kreuzungen und auf Fußgängerüberwegen, etc.). Gelbe Markierungen lassen euch nur halten, bei roten (Feuerwehr) und blauen (Behinderte) dürft ihr ebenfalls nicht parken. Seid ihr euch nicht sicher, dann sucht am besten ein Parkhaus, überwachten Parkplatz oder eine Parkuhr.
  • Einweiser oder Autowäsche beim Parken: Die sog. viene, viene („komm, komm“) sind meist Menschen mit geringem oder keinem Einkommen, die euch beim Parken einweisen. Dafür wollen sie etwas Trinkgeld (5-20 Pesos), für die Unversehrtheit eures Autos kann bei Nichtzahlung natürlich nicht garantiert werden… . Von Autowäschen auf öffentlichen Parkplätzen würde ich euch abraten: Es kann vorkommen, dass im Nachhinein ein hoher Preis verlangt wird (vorher vereinbaren).

 

Tanken

  • In Mexiko werdet ihr an Tankstellen betankt. Außer Trucks gibt es eigentlich kaum noch Diesel PKW, daher wird auch euer Mietwagen mit Benzin fahren. Es gibt zwei verschiedene Wahlmöglichkeiten: Grün (Standard, 87 Oktan) oder rot (Premium, 92 Oktan). Grün reicht in der Regel aus (steht bei Mietwagen oft innen auf dem Tankdeckel). An Tankstellen werdet ihr häufig betrogen: Die Zapfsäulen sind nicht geeicht und ihr zahlt etwas zu viel (das fällt euch aber nicht auf).
  • Lasst euch beim Tanken in Touristenregionen nicht in ein Gespräch verwickeln und behaltet die Anzeige auf der Zapfsäule im Auge (am Ende sollten immer Betrag und Liter angezeigt werden). Alternativ könnt ihr für einen Festpreis (z.B. 500 Pesos) tanken. In Bacalar sollte ich einmal 1200 MXN für das Tanken meines VW Jetta Mietwagens bezahlen (das entsprach damals etwa 70 Liter – so viel passt gar nicht in den Tank). Nach langer Diskussion gab ich auf und zahlte. Plötzlich meinte der Tankwart, dass ich ihm 500 Pesos zu wenig gegeben hätte – erst nachdem ich ihn anbrüllte fand er den Schein plötzlich in seiner Tasche…).

 

Restaurants

  • In touristischen Regionen (vor allem Yucatán) solltet ihr vor dem Bezahlen im Restaurant die Rechnung prüfen. Ab und zu standen plötzlich zusätzliche Positionen darauf…

 

Polizei

  • Auf eurer Reise durch Mexiko werden euch verschiedene Polizeieinheiten begegnen. Es ist auch möglich, dass ihr in die ein oder andere Polizei- oder Militärkontrolle geratet (Militär ist mir bspw. häufig in Chiapas begegnet). Meist wird man als Tourist aber gar nicht angehalten. Falls doch, bleibt ihr ruhig und freundlich, zeigt euren Pass und es geht schon weiter.
  • Leider sind lokale und regionale Polizeieinheiten oft korrupt. Es kann bspw. passieren, dass ihr angehalten werdet, weil ihr angeblich nicht angeschnallt wart, obwohl ihr den Gurt angelegt habt. Man versucht euch dann Druck zu machen, will euch den Pass wegnehmen oder sagt, dass ihr mit zur Wache müsst, falls ihr nicht gleich bezahlt. Die geforderten Summen sind dabei meist hoch, jedoch geben sich die Polizisten zufrieden mit dem, was ihr in der Brieftasche habt. Daher solltet ihr nie Unsummen mit euch führen oder ein zweites Portemonnaie im Auto haben, bspw. mit 500-1000 MXN.
  • Federales und Militär dagegen sind meist nicht korrupt und berechnen euch die korrekte Strafe anhand eines Busgeldkataloges. Den Betrag könnt ihr dann online bezahlen. Schafft ihr das bereits innerhalb der nächsten Tage, gibt es einen Discount von bis zu 45%. In der Regel ist es aber am besten mit dem Verkehr mitzuschwimmen und Strafen zu vermeiden!

 

Und falls es doch zu Problemen kommt?

Ganz wichtig: Ruhe bewahren! Solltet ihr überfallen werden, ist der Täter meist genauso aufgeregt und beobachtet jede eurer Handlungen. Bleibt daher ruhig und spielt mit. Zeigt deutlich, was ihr vor habt und tut, was man euch sagt. Denkt immer daran: Euer Leben geht vor, Kreditkarten, Handys oder Mietwagen kann man ersetzen.

 

Meine eigenen Erfahrungen

Als Expat habe ich etwas mehr als zwei Jahre am Stück in Mexiko gelebt, aufgrund meiner familiären Situation bin ich aber seit 2012 mindestens einmal im Jahr vor Ort. Über die Jahre habe ich natürlich einiges erlebt und mitbekommen. Gleich vorweg: Mir persönlich ist nie etwas Schlimmes passiert, es gab aber schon Themen, die mich nachdenklich gemacht haben. Beispielsweise musste ich im Urlaub mit meinen Eltern auf Yucatán fast jede Restaurantrechnung prüfen lassen (meine Eltern sprechen kein Spanisch und sehen sehr europäisch aus), an einer Tankstelle in Bacalar wurden wir reingelegt (s. oben). Kollegen von mir wurden in La Condesa (Mexiko-Stadt) am helllichten Tag unter vorgehaltenem Messer ausgeraubt. Kurz vor Weihnachten kam es in der Stadt sporadisch zu sog. Restaurantüberfällen (die Täter fahren mit Motorrad vor und verlangen von den Gästen, dass sie ihre Taschen leeren – innerhalb von fünf Minuten sind sie wieder weg). Ein anderer Kollege wurde am Geldautomat angesprochen und dabei seine Kreditkarte entwendet (danach wurde mit >2.000€ eingekauft, da man teilweise nur Unterschrift und nicht PIN benötigt). Die meisten dieser Geschehnisse bedeuten keine Gefahr für Leib und Leben, können euch aber den Urlaub so richtig versauen. Befolgt ihr meine Sicherheitstipps für Mexiko könnt ihr Vorsorge treffen und trotzdem eine tolle Zeit in diesem faszinierenden Land verbringen.

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