Erster Trip nach San Luis Potosi

Cathedral San Luis Potosi

Vor kurzem war ich zum ersten Mal in San Luis Potosí in Mexiko. Da ich in Zukunft sehr viel Zeit in dieser Stadt verbringen werde, möchte ich sie euch hier kurz vorstellen.

Update 04.05.20: Achtung, dieser Artikel ist schon etwas älter (16.03.2017) und muss überarbeitet werden.

San Luis Potosí ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates und hat ca. 1 Million Einwohner. Die Stadt liegt auf 1858 m Höhe. Die höchste Erhebung in der Gegend, der Hausberg von San Luis Potosí, ist der südwestlich gelegene Cerro el Potosí mit 2670 m Höhe. Die Stadt wurde 1592 gegründet, ist eine der Silberstädte Mexikos und hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Standort der Stahl- und Automobilindustrie entwickelt. Vom Namen her kommt euch die Stadt bestimmt bekannt vor, da sie in letzter Zeit ab und zu mal in den Medien aufgetaucht ist. GM betreibt hier ein Automobilwerk, BMW baut eins und Ford wollte eins bauen, hat sich dann aber aufgrund der Drohungen von Donald Trump vom Standort zurückgezogen. Mehr Infos zur Stadt kann man in Wikipedia nachlesen.

 

Klima

Vom Klima her ist es hier sehr trocken (und staubig), die Umgebung ist wüstenartig und überall wachsen Kakteen. Die Temperatur schwankt von teilweise unter 10 Grad in der Nacht bis 30 Grad tagsüber (Sonnencreme nicht vergessen). Der wärmste Monat ist Mai und den meisten Niederschlag gibt es im Juni und Juli. Da der Straßenbelag hier sehr rutschig ist und die Abflüsse nicht allzu gut funktionieren, stellt Regen immer ein großes Problem für den Straßenverkehr dar. Dieser ist aber auch ohne Regen sehr chaotisch und die Stadt wird höchstwahrscheinlich viel in Infrastruktur investieren müssen, wenn sich immer mehr Firmen hier ansiedeln, denn man steht jetzt schon dauernd im Stau. Außerdem gibt es, wie überall in Mexiko, auf vielen Straßen Bremsschwellen (sog. Sleeping policeman) und zu hohe Bordsteine – irgendwie scheint es keine Normung dafür zu geben, denn diese sind teilweise so hoch, dass man hart aufsetzt (ein Pickup oder Jeep wäre da gut).

 

Anreise

Es gibt keinen Direktflug* von Deutschland nach San Luis Potosí, aber man kann über Mexiko-Stadt oder Dallas die Stadt anfliegen. Optionen sind beispielsweise: München – Paris – Mexiko-Stadt – Slp oder München – Frankfurt – Dallas – Slp. Es gibt auch Direktflüge mit Lufthansa von München oder Frankfurt nach Mexiko-Stadt, diese sind aber sehr teuer. Unsere Anreise dauerte ca. 20 Stunden, geflogen sind wir dieses Mal übrigens mit einem A380 auf dem Hinweg und einer Boeing 787 Dreamliner auf dem Rückweg – also den so ziemlich neuesten Passagierflugzeugen, die es gibt. Besonders die Boeing hat mir gefallen (hier hat man z.B. keine Klappen mehr für die Fenster, sondern kann die Lichtdurchlässigkeit stufenweise mit einem Schalter reduzieren). Die gigantische Größe der A380 war aber auch beeindruckend.

 

Hotel

Nach unserer Ankunft haben wir unser Hotel bezogen, das Hilton San Luis Potosí*. Dieses ist sehr schick und bietet ein sehr leckeres Frühstück. Da unsere Buchung kein Abendessen beinhaltete, waren wir abends meist mit Kollegen in Bars bzw. Restaurants (u.a. „La internacional“ – da gibt es über 100 verschiedene Biersorten oder „El pozole“, einem Restaurant mit typischen mexikanischen Gerichten). Auch zwei Clubs haben wir getestet – „Rockabilly“ (Rock, Alternative) und „Salon La O“ (Elektro/Latin, sehr schick).

Hotels in San Luis Potosí*:



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Sightseeing und Aktivitäten

Am Wochenende waren wir ein wenig im historischen Stadtzentrum unterwegs. Da San Luis Potosí eine sehr alte Stadt ist, gibt es viele Häuser im Kolonialstil im Zentrum. Unsere Sightseeing Tour haben wir in der Avenida Venustiano Carranza gestartet, welche wir westwärts in das Stadtzentrum gelaufen sind. Dort besichtigten wir den „Plaza de las fundadores“, einem Platz neben dem „Autitoria Rafael Nieto“, welches zur „Universidad Autónoma de San Luis Potosí“ gehört. Weiter ging es zum schönen „Plaza de las Armas“, einem großen Platz neben der Kathedrale (sollte man besichtigen). Am Abend wird auf diesem Platz oft getanzt. Wir gingen weiter nach Westen zum „Plaza del Carmen“, an diesem liegt das Theater des Friedens („Teatro de la paz“) und eine weitere sehr schöne Kirche („Senora del carmen“). Von dort ging es Richtung Süden zum „Templo de San Augustin“ und dann wieder nach Osten zum wunderschönen, aber kleinen „Jardin de San Francisco“, einem kleinen Park im Schatten der ebenfalls sehenswerten Kirche „Templo de San Francisco de Asís“. Hier kann man sehr gut entspannen und die Ruhe genießen. Um die Ecke befinden sich auch einige interessante Bars („La internacional“, „La Oruga y la cebada“). Geht man vom „Jardin de San Francisco“ nach Süden kommt man zur Straße „Calzada de Guadalupe“. Dieser folgt man weiter nach Süden zur Basilika der Guadalupe (sehr sehenswert). Gleich daneben findet man das Kunstzentrum „Centro de las Artes“ – ein ehemaligen Gefängnis, welches nun Kunstausstellungen, eine Bibliothek und Kunstschulen beinhaltet – auch dort lohnt sich eine Besichtigung (40 Peso Eintritt).

Nach den ganzen Bars und dem Sightseeing war es ein wenig Zeit für Sport und so waren wir im Tangamangapark (Süden der Stadt) joggen. Dies ist ein gigantischer Park (größer als der Central Park), in dem die Mexikaner Fußballspielen, Picknicken, Joggen, usw.. Es gibt sogar einen Trimm-Dich-Pfad, ein Bad, eine Tanzschule und ein altes Flugzeug, dass zu einem Kino umgebaut wurde. Vor allem am Wochenende ist der Park gut besucht und bietet eine schöne Abwechslung zum Stress im chaotischen Straßenverkehr in der Stadt.

Will man etwas intensiver Sport machen, so sollte man sich beim La Loma Sportzentrum (La Loma Centro Deportivo) anmelden. Das ist ein gigantisch großer Sportkomplex in dem man so ziemlich alles findet, was das Sportlerherz begehrt: Tartanbahn, Volleyball-, Tennis-, Fußball-, Basketballplätze, ein Taekwondo-Zentrum, Boxring, Fitnessstudio über zwei Etagen, Tanzschule, Squash, Schwimmhalle (mit Wettkampfbahn), ein Restaurant und Läden für Sportsachen. Ich habe noch nie so einen großen Sportkomplex gesehen. Vom Wärter am Einlass haben wir uns eine 30-minütige Tour geben lassen und waren begeistert! Hier trainieren auch Olympiamannschaften und angeblich war auch Michael Phelps schon zum Schwimmen da. Bucht man das Real Inn Hotel* hat man übrigens kostenfreien Eintritt.


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Fazit

Der erste Eindruck der Stadt war gut – es gibt ein kleines, aber schönes historisches Zentrum, einen tollen großen Park und auf dem Hügel im Süden entstehen wunderschöne neue Wohnhäuser in abgeschlossenen Wohnkomplexen. Nicht gefallen hat mir jedoch der chaotische Verkehr. Auch das Sicherheitsgefühl war besser als beispielsweise in Mexiko-Stadt – ich habe mich mit Taxi, Mietwagen und Uber fortbewegt und habe nichts Schlechtes gesehen. Natürlich muss man die landestypischen Sicherheitshinweise beachten, aber ich habe mich hier zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt und finde, dass es sich hier gut aushalten lässt.

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