Reisetagebuch #27: Immer noch Lockdown…

Flyboard Cabo San Lucas

Mein letzter Eintrag datiert den 14.12.2020 und außer dem Weihnachtsurlaub auf Yucatán und einer Wanderung in den Bergen ist zwischenzeitlich gar nicht so viel passiert. Ein Überblick.

Zuerst etwas, dass mir sehr viel Freude bereitet hat: Vor kurzem kam ein Kollege von einer zweiwöchigen Mexikoreise zurück. Er war sehr begeistert, hatte jedoch Probleme auf der Rückreise: Sein Flieger musste aufgrund eines Triebwerksfehlers kurz nach dem Start nach Cancún zurückkehren. Die Passagiere wurden zwei Tage auf Kosten der Airline in ein Hotel gesteckt und im Anschluss mit einer anderen Maschine nach Hause geflogen. Natürlich kam er vor Ort mit weiteren Reisenden in Kontakt und tauschte Tipps aus. Dabei wollte er gerade die Adresse meines Blogs weitergeben, als zwei andere Traveller diesen ebenfalls erwähnten. Ein älterer Herr aus Österreich wollte wohl nur kurz nach Mexiko und blieb dann eine ganze Weile länger, weil es ihm so gut gefiel. Bei einigen seiner Ausflüge orientierte er sich an meinen Beiträgen. Ich war sehr happy, als ich das hörte! Der Blog ist ja nur ein Hobby für mich und in der Regel bekommt man wenig Feedback, aber wenn es Leser gibt, die von den Tipps profitieren, dann freut mich das sehr!

 

Reisetagebuch #27: 26.04. Immer noch Lockdown…

Am 14.12.2020 habe ich euch in meinem letzten Tagebucheintrag einen Überblick über das Reisejahr 2020 gegeben. Trotz der Pandemie bin ich im vergangenen Jahr auf über fünfzehn tolle Reisen, Kurztrips und Ausflüge gekommen, zum Beispiel nach Chiapas, Monterrey und Oaxaca. Vor allem in der ersten Jahreshälfte in Mexiko habe ich sehr viel erlebt, denn dort gab und gibt es weiterhin nicht diese extremen Einschränkungen, die wir uns in Deutschland auferlegen. Das erste Halbjahr 2021 steht dazu leider in krassem Gegensatz: Außer meinem zweiwöchigen Weihnachtsurlaub auf Yucatán und einem Wandertrip in die Berge bestand das Leben aus Arbeiten, Streaming und Schlafen. Das Wetter gab zusätzlich sein Bestes zur Unterstützung dieser Lebensweise. Zum Glück scheint jetzt endlich wieder die Sonne!

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Mexiko sehr vermisse. Bei Essen und Wetter fiel mir das als erstes auf: In San Luis Potosí war einfach jeder Tag ein Tag für Flip Flops, kurze Hose und T-Shirt. Schlechtes Wetter oder dieses bewölkte Grau, dass wir Anfang des Jahres nahezu täglich sahen, gab es einfach nicht. Auch gab es keinen wirklichen Lockdown: Mexiko hat ein Ampelsystem eingeführt und je nach Anzahl der Fälle wechselt sich die Farbe. Dies führt dann zu Einschränkungen, bspw. werden Parks geschlossen, Versammlungen verboten, Abstandsregeln eingeführt oder Einrichtungen nach gewissen Uhrzeiten geschlossen. Reisen sind möglich und Restaurants kann man weiterhin besuchen, wenn man sich an Vorgaben hält.

Ob man das Handling der Pandemie zwischen Deutschland und Mexiko vergleichen kann, weiß ich nicht. Auf dem Papier gibt es dort nicht mehr Fälle als hier, jedoch wird auch deutlich weniger getestet, d.h. die Dunkelziffer dürfte viel höher sein (und das bei einem weniger gut ausgestattetem Gesundheitssystem). Dennoch beneide ich die ehemaligen Kollegen bei jedem Telefonat für deren Freiheiten und Aktivitäten. Es hört sich wie eine Parallelwelt an, in der Reisen möglich und Restaurantbesuche erlaubt sind, ohne dass alles im Chaos versinkt. Es scheint, dass die strengen Vorgaben (bspw. Reduzierung der Kapazität in Hotels und Restaurants, Maskenpflicht und Nutzung von Desinfektionsmittel) Öffnungen erlauben. Andererseits wird dem Land auch nicht viel anderes übrig bleiben, da man sich einen solchen Lockdown wie hier nicht leisten kann. In Deutschland hängen wir im Gegenzug seit Ende November in einer Art Zeitschleife fest. Viele wissen gar nicht mehr, was sie mit sich anfangen sollen und treffen sich immer häufiger im privaten Bereich – dort, wo es keiner kontrollieren kann und es keine Kontaktdatenerfassung gibt. Als Folge steigen die Zahlen wieder. Sicher, man kann immer viel meckern und ich möchte nicht in der Haut der Politiker stecken, die die Entscheidungen treffen, aber es fühlt sich hier mittlerweile alles sehr deprimierend und nach Stillstand an. Für uns alle wünsche ich mir mehr Tempo bei Impfungen und eine schrittweise und durchdachte Öffnung von Restaurants und Hotels (vor allem für die Eigentümer, denn die brauchen dringend Unterstützung). Auf eine schnellere Rückkehr zur Normalität!

 

Weihnachtsurlaub 2020 – zwei vollgepackte Wochen auf Yucatán

Wer die letzten Einträge verfolgt hat, kennt meine letzte große Tour bereits: Von Isla Mujeres aus (mit Besuch der Isla Contoy) ging es über Tulum nach Punta Allen. Danach zum Tauchen in die Cenotes Dos Ojos und weiter zur Ausgrabungsstätte Cobá. Von dort fuhr ich erneut nach Bacalar, ließ mich in den Stromschnellen Los Rapidos treiben und machte einen Abstecher nach Chetumal. Im Anschluss ging es über Akumal (viele Schildkröten), einen Tag im tollen X-Caret-Park und einem kurzen Besuch der Isla Blanca wieder nach Hause. Ein paar Berichte hierzu sind noch in Vorbereitung.

 

 

Wanderung zum Hörnle

Vor kurzem habe ich mir die App vom Alpenverein besorgt und meine erste Wanderung auf das hintere Hörnle und den Zeitberg absolviert (hier ein Link zur Tour). Solange größere Reisen weiterhin unmöglich sind, werde ich mir an guten Tagen mal das tolle Umland von München anschauen. Da gibt es auch noch viel zu entdecken. Wer weiß, vielleicht schreibe ich auch noch ein paar Berichte über interessante Touren^^.

 

Wie geht es weiter?

Der nächste Urlaub steht im Mai an, aber ich kann mich aufgrund der Lage auf kein Ziel festlegen. Anfang des Jahres hatte ich Tansania vorgestellt und fest eingeplant. Ich hatte viel über das Land gelesen und da es keine Quarantänebeschränkung nach Einreise gab, kam es auf meine Liste. Dies hat sich mittlerweile geändert: Das Land ist nun als Hochinzidenzgebiet eingestuft und da die Regierung keine offiziellen Zahlen veröffentlicht, werde ich von meiner Reise absehen, bis mehr Informationen verfügbar sind.

Eine Reise nach Mexiko gibt es dieses Jahr auf jeden Fall noch: Ich habe noch Tickets für den berühmten letzten großen Personenzug, den Chepe. Die Tickets sind nur noch dieses Jahr gültig und ich möchte sie ungern verfallen lassen. Ich plane diese Reise aber erst nach dem Sommer.

Im Blog wird es weitergehen: Es sind immer noch sehr viele Berichte über Mexiko offen, u.a. Los Rapidos, X-Caret und eine Sammlung von Themen zu Mexiko-Stadt und San Luis Potosí. Auch möchte ich mehr mexikanisch kochen, um mir das tolle Essen auch hier zu gönnen – vielleicht werde ich das ein oder andere gute Rezept veröffentlichen (Chiles En Nogada hatte ich euch ja bereits vorgestellt).

Hier findet ihr den vorherigen Eintrag: Mexiko Tagebuch: #26: Zurück in Deutschland: Eingewöhnung, Erinnerungen und frohe Weihnachten!

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