Ausflug zur Isla Contoy: Unberührte Natur und Traumstrand – alles, was ihr wissen müsst!

An meinem dritten Tag auf Isla Mujeres hatte ich einen Ausflug zur Isla Contoy gebucht. Diese traumhafte Insel ist komplett unbewohnt und kann nur von einer kleinen Anzahl Touristen pro Tag besucht werden.

Die ersten vier Tage meines Weihnachtsurlaubes 2020 verbrachte ich auf Isla Mujeres. Neben zwei Tauchgängen, einer Tour mit dem Golf Cart und Entspannen am Strand, stand auch ein Ausflug zur Isla Contoy auf meinem Plan. Die Beschreibung klang verlockend: Ein unberührtes Naturparadies mit wunderschönem weißen Sandstrand – das musste ich mir anschauen!

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Über Isla Contoy

Die Isla Contoy befindet sich rund 30 km nördlich der Isla Mujeres und ist relativ klein. Trotz einer Länge von 8 km besitzt sie eine Fläche von nur 3 Quadratkilometern. Die maximale Breite der Insel beträgt gerade mal 800 m. Wie bei der Isla Mujeres gibt es höhere Wellen und Felsen an der Ostseite, aus diesem Grund legen Schiffe an der Westseite der Insel an. Mangels Süßwasser ist die Contoy unbewohnt. Gegenstände, die bei Ausgrabungen gefunden wurden, weisen jedoch daraufhin hin, dass sie bereits etwa 300 Jahre v. Chr. besetzt wurde. 1892 wurde Isla Contoy zum ersten Mal in einem Bericht von John L. Stephens erwähnt, er schrieb über die große Anzahl verschiedener Vogelarten vor Ort.

Ökotourismus

1961 erklärte Präsident Adolfo Lopez Mateos Isla Contoy zum ersten Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Yucatán. Sie beheimatet mehr als 150 Vogelarten, ist aber auch ein Brutplatz für Flamingos und Meeresschildkröten. 1982 weihte Präsident José Lopez Portillo Besucherzentrum und Aussichtsturm ein. Im Jahr 1984 legte man Regeln für den Hummerfang fest, 1986 wurde der Strand der Insel zum Schutzgebiet für Meeresschildkröten erklärt.

Reiseveranstalter aus Cancún und Isla Mujeres bildeten 1993 die „Amigos de Isla Contoy“, eine NGO, die sich um den Erhalt der Insel, den Betrieb der Einrichtung und Säuberungsaktionen kümmert. Präsident Ernesto Zedillo erklärte im Februar 1998 Contoy zum Nationalpark. 2002 wurde die Kieler Leuchtturm-Stiftung für Meere und Ozeane zum wichtigsten Partner für die Amigos de Isla Contoy und unterstützt deren Programme.

Biodiversität

Auf und um Isla Contoy wurden 152 Vogelarten, 98 Pflanzentypen und 234 verschiedene Fischarten identifiziert. Darunter seltene Schildkröten und Reiher. Nordöstlich der Insel kann man im Sommer die weltweit größte Anhäufung von Walhaien finden.

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Die Tour

Anreise

Die Tour zur Isla Contoy hatte ich vor meiner Reise bei Mexicodivers.com reserviert, stellte dann aber heraus, dass es eigentlich nur einen offiziellen Anbieter gibt (Contoy Adventures). Die anderen Firmen operieren als Zubringer, da die offizielle Tour von Punta Sam, nördlich von Cancún, startet. Der Tagesausflug beinhaltete Schnorcheln (man bekommt Equipment), Guide, Freigetränke (auch alkoholische), Obst und ein Mittagessen (Buffet) auf der Insel für 95 USD. Mexiko-Divers informiert auf ihrer Website, dass man aufgrund der Pandemie nur 6 Personen pro Boot transportiert – das schien aber nicht für die Isla Contoy Tour zuzutreffen, denn es waren bedeutend mehr Leute (dennoch gab es ausreichend Abstand für alle und Masken waren Pflicht).

Auf nach Punta Sur – dort sollte die Tour starten. Die Farben des Wassers faszinieren mich immer wieder.

Früh um 08:15 Uhr begab ich mich zum Treffpunkt am Mexico Divers Shop. Von dort ging es zum Hafen und 08:45 Uhr brachte ein Boot unsere kleine Gruppe nach Punta Sam. Dort warteten wir bis 09:30 Uhr auf weitere Gäste, insgesamt nahmen etwa 30 Personen teil.

 

Schnorcheln

Unser erster Stopp nach nur 15 Minuten im Katamaran von Contoy Adventures war ein kurzer Schnorcheltrip. Vor Punta Sam befindet sich eine weitere Galerie des MUSA (Museo Subacquático de Arte), die man nach dem Erfolg der Galerien am Manchones und Nizuc Riff aufgebaut hat. Bisher stehen 9 Skulpturen unter Wasser in einer Tiefe von 3,5 m – ideal für Schorchler. Leider war der kurze Stopp meiner Meinung nach schlecht organisiert. Ich hatte das Gefühl, dass alles sehr schnell gehen musste. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt und mussten unser Equipment anlegen. Als wir im Wasser waren, sollte jede Gruppe ihrem Guide folgen. Dabei hatte man wenig Zeit zum Schnorcheln, da der Guide sehr schnell zwischen Gruppen anderer Boote hindurch schwamm und man permanent schauen musste, wo er war. Die vielen Personen sorgten für eine trübe Sicht im Wasser, es war kaum ein gutes Foto möglich. Ein richtiges Riff findet man dort auch nicht, das Interessanteste sollten wohl die Skulpturen sein, jedoch konnten wir aufgrund der Zeit nur zwei davon sehen. Nach ca. 15 Minuten mussten wir schon wieder zurück an Bord.

Das Wasser war leider sehr trüb

Früher hielt die Tour am Ixlache Riff. Dort, nur knapp südlich der Isla Contoy, beginnt das mesoamerikanische Riffsystem, das zweitgrößte Barriereriff der Welt. Auf Bildern sieht Ixlache toll aus – schade, dass man das Programm umgestellt hat.

Wie im vorherigen Artikel erwähnt, habe ich mir aufgrund der Pandemie endlich mein eigenes Schnorchelequipment gekauft. Ich fühlte mich unsicher einen Schnorchel oder eine Maske auszuleihen, da man ja nie weiß, wie gereinigt wurde. Empfehlen kann ich das folgende Set von Cressi:*


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Isla Contoy

Nach dem enttäuschenden Schnorcheltrip fuhren wir etwa ca. 1,5h weiter nach Norden in Richtung Contoy. Dabei fährt man mit dem Boot nur wenige Kilometer vor der Küste von Isla Blanca entlang. Weil mir die Aussicht gefiel, entschied ich mich an meinem letzten Urlaubstag vor Abgabe des Mietwagens dorthin zu fahren (Bericht folgt). Auf dem Weg zur Insel machten es sich die meisten Gäste auf dem Dach des Katamarans bequem und genossen die Sonne. Ab jetzt waren auch alkoholische Getränke erlaubt.

In der Ferne tauchte eine langgezogene grüne Landmasse mit tollen Stränden auf. Ein paar Minuten später legte das Boot schon an einem großen Holzsteg an und wir konnten einen sehr kleinen Teil der Insel betreten. Mittlerweile war es bereits 12:25 Uhr. Wir bekamen 45 Minuten Zeit am Strand, danach gab es die Möglichkeit Mittag zu essen oder noch an einer kleinen Tour durch den Dschungel teilzunehmen. Der Strand war schön, nur trübte das Wetter ein wenig die Stimmung. Mein Bahamas-Urlaub hat mich leider versaut – ich vergleiche immer alle Strände und bin dann enttäuscht (für jemand, der noch nie auf den Bahamas war, ist der Strand von Contoy sicher super). Im relativ frischen Wasser sah ich einige Fische und einen Rochen (lt. anderen Websites heißt dieser wohl Fred und ist sehr zahm).

Gegen 13 Uhr nahm ich dann an der kleinen Tour durch den Dschungel teil. Entlang eines Pfades liefen wir zu einem See, ein Guide erklärte dabei einiges über die Tierwelt auf der Insel. Der Ausflug dauert nur etwa 20 Minuten und unterwegs wurde ich von Millionen Moskitos attackiert (im Ernst, davon gibt es abartig viele auf der Insel). Das faszinierendste für mich waren die kleinen Einsiedlerkrebse überall. Da diese ein weiches und ungeschütztes Hinterteil haben, schützen sie es in leeren Schneckenhäusern, Muscheln oder was sie sonst noch so finden.

Das Buffet-Mittagessen war sehr reichhaltig – es gab Fisch, Fleisch und Gemüse mit wählbaren Beilagen (Reis, Nudeln, etc.). Ein Dessert sowie verschiedene Getränke (auch Bier) wurden ebenfalls angeboten. Gegen 14:15 Uhr bereiteten wir schon unsere Rückreise vor. Da der zugängliche Abschnitt der Insel sehr klein ist, Wasser und Wetter ein wenig frisch waren, freute ich mich schon fast wieder auf dem Heimweg.

Kurios: Als wir den Holzsteg zum Boot betraten, landete ein Adler mit einem frisch gefangenen Fisch auf dem Besucherschild des Nationalparks. Der Fisch zappelte sogar noch, wurde dann aber von dem Vogel vor unseren Augen genüsslich verspeist.

 

Rückweg

Auf dem Rückweg kam das Wort Freigetränke endlich bei allen Passagieren an und beherzt griffen viele zu Cocktails und Bier. Die Stimmung war heiter und die Guides lieferten eine sehr lustige Tanzvorstellung ab. Der Katamaran hielt gegen 16 Uhr direkt am Playa Norte der Isla Mujeres. Passagiere vom Festland hatten hier etwa eine Stunde Zeit Isla Mujeres kennenzulernen oder den Strand zu genießen. Ich verließ das Boot und kehrte zum Hotel zurück. Am Abend aß ich gar nicht mal so lecker im Restaurant „Stingray“ am Beginn der Calle Miguel Hidalgo.

 

Fazit Isla Contoy

Ich fand die Tour zur Isla Contoy durchwachsen: Für einen Tagesausflug von 08:00-16:00 Uhr sitzt man meiner Meinung nach zu lang im Boot. Von acht Stunden hatten wir nur zwei auf der Insel und sogar nur 15 Minuten beim sehr enttäuschenden Schnorcheln. Auf Isla Contoy gibt es nicht wirklich viel zu sehen – der Strand ist schön, der kurze Trampelpfad durch den Dschungel aber eher ein Witz. Auch das Wetter spielte nicht richtig mit – es war ein wenig frisch und bewölkt, sodass ich den Strand gar nicht richtig genießen konnte. Positiv fand ich jedoch die konsequente Umsetzung der Coronaregeln (Abstand und Maske waren Pflicht), das reichhaltige Essen und die Animation durch die Crew auf dem Rückweg. Eine Empfehlung für die Tour kann ich nur an sonnigen und warmen Tagen geben, und wenn das Schnorcheln wieder am weniger besuchten Ixlache-Riff durchgeführt wird.

 

Was müsst ihr mitbringen?

  • Mückenschutz!!!* Ganz wichtig, vor allem auf der kurzen Tour durch den Dschungel.
  • Sonnencremes jeglicher Art sind auf der Tour verboten. Ihr solltet euch auf dem Festland vorher gut eincremen (der Zutritt zur Insel kann euch verweigert werden, falls ihr vor Ort Sonnencreme nutzt). Bitte verwendet umweltfreundlichen Sonnenschutz*.
  • Handtuch (Mikrofaserhandtücher* sind klein und eignen sich super für Reisen)
  • Strickjacke oder Windbreaker
  • Hut
  • Longsleeve*
  • Drybag*
  • Wasserkamera für das Schnorcheln (ich hatte meine Osmo Pocket im Wassergehäuse wieder dabei – dieses Mal mit funktionierender SD-Karte)*:

 

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