Eine weitere Stadt in der Nähe von San Luis Potosí stand schon etwas länger auf meiner Liste: Dolores Hidalgo. Wann immer man über die mexikanische Unabhängigkeit liest, stolpert man über den Namen Hidalgo und über diese Stadt. Warum sich ein Halbtagesausflug lohnt, lest ihr hier.
Dolores Hidalgo ist eine Kleinstadt mit ca. 60.000 Einwohnern im Bundesstaat Guanajuato. Von San Luis Potosí erreicht ihr die Stadt denkbar einfach – folgt einfach dem Highway 57 in Richtung Santiago de Querétaro, biegt dann aber kurz nach der Staatsgrenze zu Guanajuato nach rechts auf die Bundesstraße 57 ab (ist ausgeschildert). Die Fahrtzeit beträgt etwa 1,5h.
Am 16.09.1810 begann hier die mexikanische Revolution mit dem Grito de Dolores (Aufschrei des Dolores). Der Pater Miguel Hidalgo benutzte die Glocken der Parroquia Nuestra Señora de Dolores um 5 Uhr morgens um die Menschen der Stadt zusammen zu bringen. In einer emotionalen Rede rief er das Volk zum Kampf gegen die Kolonialmacht Spanien auf. Neben der Kirche kann man noch ein Denkmal Hidalgos sehen, welches an die Revolution erinnert. Nachdem Mexiko die Unabhängigkeit erreicht hatte, wurde die Stadt zu Ehren Hidalgos umbenannt (sie hieß vorher nur Dolores).
Jedes Jahr am 16.09.2018 finden in der Stadt große Feierlichtkeiten statt. Aus ganz Mexiko pilgern Leute nach Dolores Hidalgo um zu Feiern. Die Vorbereitungen beginnen meist schon etliche Wochen vorher, die ganze Stadt wird geschmückt, Bühnen werden aufgebaut, Bands eingeladen, … . In dieser Zeit können sich die Kosten für ein Hotelzimmer in der Stadt locker verdoppeln.
Sehenswürdigkeiten
Da die Stadt nicht allzu groß ist, gibt es auch nicht allzu viel zu sehen. Der zentrale Platz Plaza del Grande Hidalgo ist ein beliebter Touristenspot. Hier befindet sich die Kirche Parroquia Nuestra Señora de Dolores und das Museo Bicentenario, welches zur Zweihundertjahrfeier der mexikanischen Unabhängigkeit angelegt wurde.
Gleich um die Ecke befindet sich das unauffällige Haus Hidalgos (Casa de Hidalgo), welches einige Gegenstände aus seinem Leben und natürlich eine Ausstellung über den Verlauf des Unabhängigkeitskrieges beinhaltet. Ebenfalls in der Nähe des Plaza del Grande Hidalgo befindet sich das sehenswerte Museo de la Independencia – ihr merkt schon, hier dreht sich wirklich alles um die Unabhängigkeit.
Eine weitere schöne Kirche, welche sich ebenfalls in der Nähe des Zentrums befindet, ist die La Iglesia De Jesucristo De Los Santos De Los Ultimos Días.
Heutzutage lebt ein großer Teil der Bevölkerung von der örtlichen Keramikindustrie. Günstig produzierte Produkte werden von hier in die USA und nach Lateinamerika exportiert.
Eis
Im Zentrum der Stadt findet ihr sehr viele Eisverkäufer und Eiscafes. Die Stadt hat sich mittlerweile einen Ruf mit sehr kuriosen Eis-Kreationen verdient. Probiert einfach mal aus :). Ich habe ein Avocadoeis gegessen – sehr lecker.
Fazit
Dolores Hidalgo lohnt sich für einen Halbtagesausflug oder als Zwischenstopp auf dem Weg nach Guanajuato oder Querétaro. Die Stadt bietet ein nettes Zentrum, einige Kirchen und Museen zum Thema Unabhängigkeit. Wenn man sich für die Geschichte Mexikos interessiert, ist ein Besuch ein Muss.