Huasteca Potosina: Cuevas de Mantetzulel

Die Cuevas de Mantetzulel sind ein relativ unbekanntes Highlight in der Huasteca Potosina. Von sieben riesigen Höhlen sind drei öffentlich zugänglich. Das Besondere: Die drei könnten nicht unterschiedlicher sein. Auf der Tour wird euch nicht nur einmal vor Staunen der Mund offen stehen bleiben.

Im April war ich mal wieder in der wunderschönen Huasteca Potosina. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten habe ich mittlerweile mehrfach besucht – es wird also Zeit sich den etwas weniger bekannten zuzuwenden. Nach dem Besuch des Wasserfalles El Aguacate, nördlich von Tamasopo, fuhr ich zum Pueblo Mágico Aquismón, wo ich später auch übernachtete. In der Nähe des kleinen Städtchens Mantetzulel gibt es mehrere riesige Höhlen. Ich war so beeindruckt, dass ich sie kurzerhand zu einem meiner absoluten Highlights in der Huasteca gewählt habe.



Vergesst nicht bei den anderen Posts zu Mexiko reinzuschauen. Falls ihr noch Lektüre braucht, habe ich noch etwas für euch: Der Reiseführer für eure Mexiko-Reise*.


Das Wichtigste in Kürze

  • Eintritt: Ihr müsst einen Guide für 300 Pesos buchen.
  • Öffnungszeiten: Mo – So 07:00-19:00 Uhr
  • Anreise von SLP: Circa 4,5 h
  • Aufenthalt: Ca. 2-2,5 h
  • Wanderstrecke: Gesamter Rundweg 2,25 km; Eingang zur Höhle Espiritu Santo 975 m; Eingang zur zur Höhle La Luz del Sol 471 m; Eingang zur Höhle Aguacatillo 945 m.
  • Einrichtungen in der Nähe: Toiletten am Eingang, Übernachtungsmöglichkeiten (Cabañas), Café, Restaurant, bot. Garten, Handwerksladen, Arzt, Copal-Fabrik (Baumharz), mehrere Orte zum Klettern/Abseilen
  • Packliste: festes Schuhwerk, Mückenspray*, genügend Wasser für die Wanderung, Sonnenschutz*, Mückenschutz*
  • Sonstiges: In der Nähe gibt es unzählige weitere Sehenswürdigkeiten. Übernachten würde ich im Pueblo Mágico Aquismón*, in Ciudad Valles* oder Xilitla*.
  • Website, Karte

Anreise Cuevas de Mantetzulel

Flug nach San Luis Potosí

Der Flughafen von San Luis Potosí wird von sieben anderen Städten direkt angeflogen (Tijuana, Mexiko-Stadt, Houston, Dallas, Monterrey, Puerto Vallarta, Cancún). Günstige Flüge findet ihr bei Opodo*. Manchmal kann es auch preiswerter sein nicht nach San Luis Potosí, sondern nach Leon-Guanajuato (Flughafen BJX) zu fliegen. Es gibt zwar Bustouren, ich würde euch jedoch einen eigenen Mietwagen* empfehlen, ihr seid dann viel unabhängiger unterwegs.

Mit dem Auto von San Luis Potosí zu den Cuevas de Mantetzulel

Von San Luis Potosí aus fahrt ihr auf dem Highway 57 nach Norden in Richtung Matehuala und biegt dann auf die Mautstraße 75D nach Rioverde ab. In Rioverde folgt ihr der 70 in Richtung Ciudad Valles. Unterwegs entscheidet ihr euch für die Cuota (Mautstraße, die geht schneller als die Libre). Kurz vor Ciudad Valles nehmt ihr die südliche Route Ciudad Valles – Tamuín. Bei der Caseta La Calera fahrt ihr auf die neu gebaute Straße in Richtung Xilitla. Nach 30 km biegt ihr nach rechts in Richtung Aquismón ab. Fahrt durch den Ort und biegt bei der Colonia El Mirador nach links in Richtung Cuevas de Mantetzulel ab.


Übernachtung und Abendessen

Ich habe im Pueblo Mágico Aquismón übernachtet. Dieses befindet sich unweit der Höhlen zwischen Ciudad Valles und Xilitla. Rund um Aquismón gibt es viel zu sehen, daher findet ihr eine relativ große Auswahl an Hotels:*

 

Ursprünglich wollte ich im sehr gut bewerteten Hotel Santa Lucía* übernachten, dieses war jedoch ausgebucht und die Dame an der Rezeption empfahl mir zwei andere Hotels in der Stadt. Am Ende bin ich im Hotel San Joaquín, direkt am zentralen Platz in der Stadt untergekommen. Eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Klimaanlage und eigenem Bad kostete mich 800 Pesos (kein eigener Parkplatz). Leider fand ich keine Zeit den großen Pool im Hotel zu nutzen, auch konnte ich nicht direkt vor dem Hotel parken, da die Partido Verde dort gerade eine Wahlkampfveranstaltung abhielt^^. Am kommenden morgen gab es ein sehr gutes Frühstück (Buffet) für 130 Pesos.

Wer Lust auf eine Übernachtung in einem außergewöhnlichen Ort hat, der kann mal beim „Hobbit-Hotel“ Tapasoli oder beim luxuriösen Hotel Gran Tamoanchan* vorbeischauen (für mich als Einzelreisenden leider etwas zu teuer).


Cuevas de Mantetzulel

Vom Cascada el Aguacate fuhr ich nach Aquismón und dann weiter nach Mantetzulel. Der Name der kleinen indigenen Gemeinde kommt aus dem Teenek (huastekisch) und bedeutet Mante = Mantefrucht (Canistel) und Tzulel = Feld. Schon die Anreise war interessant, da ich durch Wälder und an grünen Wiesen vorbei fuhr (toller Kontrast zur Wüste in San Luis Potosí). Die Wanderung zu den Kalksteinhöhlen beginnt in einer kleinen Siedlung. Dort warten auch schon etliche Wanderführer auf Touristen. Da es keinen ausgebauten Parkplatz gab, stellte ich das Auto einfach an den Straßenrand. Ich bekam einen Guide zugeteilt (an diesem Tag waren kaum Touristen unterwegs) und gemeinsam liefen wir los. Der Rundweg hat eine Gesamtlänge von 2,25 km, unterwegs kommt ihr an etlichen Pflanzen vorbei, u.a. Copal, Bananen, Café und Vanille. Einige Schilder (Spanisch und sogar Englisch!) erklären euch etwas zu Flora und Fauna.

Cueva del Espiritu Santo

Im April war es wahnsinnig heiß und trocken in San Luis Potosí und auch die Huasteca blieb davon nicht verschont. Bei gefühlten 40°C wanderten wir zur ersten Höhle – der Ceuva del Espiritu Santo. Ich schwitzte wie ein Wahnsinniger und selbst mein Guide, ein Indigener in Badelatschen, hatte ganz schön zu kämpfen. Unterwegs unterhielten wir uns ein wenig über das Leben der Leute vor Ort, seine Familie und seine Muttersprache. Er sprach Teenek oder Huastekisch, Spanisch ist nur seine zweite Sprache, daher passten wir gut zusammen – wir sprechen es beide nicht perfekt.

Die Cueva del Espiritu Santo erinnert an eine Tropfsteinhöhle. Zwischen 28.12. und 01.01 werden hier oft rituelle Zusammenkünfte abgehalten. Drei große Stalagmiten stehen direkt am Eingang der Höhle, werden Wächter genannt (los tres guardianes). Der Guide lieh mir eine Taschenlampe und ging voran. Bei Ab- und Aufstieg solltet ihr unbedingt vorsichtig sein – der Boden ist nass und sehr rutschig.

Cueva de la Luz del Sol

Auf dem Weg zur zweiten Höhle wurden wir von einer Klapperschlange auf dem Weg überrascht. Der Wanderführer machte plötzlich einen schnellen Sprung zur Seite. Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, warum er da in Badelatschen rumläuft^^. Meine Turnschuhe und die dünne Wanderhose hätten aber bestimmt auch nicht geholfen.

Die Cueva de la Luz del Sol ist ganz anders als die Espiritu Santo. Ihr steigt in einen großen Trichter hinab und betretet die Höhle durch einen kleinen Durchbruch im Fels. Das Gewölbe der Höhle ist eingestürzt und lässt die nun die Sonne einstrahlen. Die inneren Ausmaße sind gigantisch und auf Fotos kaum darstellbar.

Cueva del Aguacatillo

Auf dem Weg zur dritten Höhle überquert ihr eine kleine Betonstraße. Der Eingang liegt gleich danach und ist relativ unscheinbar.

Durch einen dunklen Felsengang gelangt ihr in das ebenfalls eingestürzte Gewölbe. Durch die Öffnung an der Decke sind große Steine und Erde in die Höhle gefallen. Ein kleiner Aussichtspunkt befindet sich auf halber Höhe, ihr könnt ihn durch vorsichtigen Aufstieg über das Geröll erreichen. Um euch einen Eindruck von der Größe der Höhle zu geben, habe ich den Guide markiert.


Fazit Cuevas de Mantetzulel

Und wieder so ein Wow!-Effekt mitten im nirgendwo. Mexiko überrascht mich immer noch oft mit absolut fantastischen und wenig bekannten Sehenswürdigkeiten. Die Cuevas de Mantetzulel gehören definitiv dazu. Das Konzept mit dem lokalen Wanderführer finde ich super – so wird die Gemeinde unterstützt und die Besucher lernen noch etwas über die huastekische Kultur. Die drei Höhlen könnten verschiedener und beeindruckender kaum sein. Ich war mal wieder hin und weg und kehrte mit einem breiten Lächeln zum Hotel zurück.


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