Den letzten Tag meines Silvestertrips 2016 nach Yucatán haben wir auf der Insel Cozumel verbracht.
Nach rosanen Seen, Wasserlöchern mitten im Dschungel, Schwimmen mit Delfinen und wunderschönen Maya-Ruinen am Strand, endete mein Trip auf der Insel Cozumel. Sie ist die drittgrößte Insel Mexikos, liegt östlich von Playa del Carmen und lässt sich von dort aus innerhalb einer halben Stunde mit der Fähre erreichen. Die Insel bietet eine Nord-Süd-Ausdehnung von 45km, Ost-West sind es 16km. Der Name Cozumel kommt von den Mayas und heißt so viel wie „Schwalbenort“. 1000 n. Chr. war die Insel ein religiöses Zentrum der Mayas und der Fruchbarkeitsgöttin Ixchel geweiht. Der Legende nach beuten die Maya Tempel für Ixchel auf die Insel und als Dankbarkeit sandte diese eine Schwalbe, ihren Lieblingsvogel – daher der Name Schalbeninsel. Es gibt noch einige Ruinenstätten der Maya auf der Insel, die größte ist San Gervasio.
Heutzutage hat die Insel über 70.000 Einwohner die hauptsächlich vom Tourismus leben. Sie ist bei Reisenden extrem beliebt und so ist der Hafen einer der hochfrequentiertesten in der Karibik. Zur Hauptsaison kann es hier mittlerweile sehr voll werden – wir waren jedoch kurz nach Neujahr hier und da war es erstaunlich ruhig :). Da die Insel an das zweitgrößte Riffsystem der Welt, das Belize Barrier Reef grenzt, bilden Schorcheln und Tauchen die Hauptattraktionen vor Ort. Es gibt jedoch noch vieles Anderes zu entdecken, so ist beispielsweise die Ostseite der Insel rau und zerklüftet – hier findet man noch unberührte Strandabschnitte, Dschungel, ausgespülte Wasserlöcher und Höhlen. Im Süden gibt es das Naturschutzgebiet Punta Sur Park (Eintritt 14 US Dollar) – hier kann man Krokodile beobachten, seltene Vögel fotografieren, durch Mangrovenwälder paddeln, eine Maya Ruine besichtigen (El Caracol) oder an einem der schönsten Strände der Karibik Baden. Auf der Westseite der Insel, südlich der Stadt Cozumel befindet sich der Chankanaab Park (Eintritt 21 US Dollar), wo man auch Schorcheln, Tauchen und den Strand genießen kann. Auch ist es möglich, Meeresschildkröten zu beobachten, die ihr Nest auf der Insel bauen. Ein absolutes Highlight vor Ort ist El cielo (der Himmel) – eine Sandbank ca. 800m vor der Küste Cozumels. Das Wasser ist dort kristallklar und nur wenige cm tief sodass man meist im feinen, weißen Sand stehen kann. Der Ort eignet sich perfekt zum Schnorcheln, man kann viele Seesterne und Rochen sehen – es ist ein Paradies!
Vergesst nicht bei den anderen Posts zu Mexiko reinzuschauen. Falls ihr noch Lektüre braucht, habe ich noch etwas für euch: Der Reiseführer für eure Mexiko-Reise*:
Anreise
Der Hafen von Playa del Carmen befindet sich gleich neben der Maya Portal Statue. Von der ADO Bus Station muss man nur ca. 3 Blöcke zur Fähre laufen – falls ihr also vorher in Cancun oder Tulum wart, so lässt sich die Fähre auch super mit dem Bus erreichen.
Es gibt drei verschiedene Anbieter für Personenfähren, die Boote sind meist neu und modern und die Fahrtdauer ist sehr ähnlich. Die Firmen heißen Barcos Caribe, Ultramar und Mexico Waterjets. Mittlerweile kann man die Tickets bei allen drei Anbietern online kaufen. Ein Preisvergleich kann sich lohnen, denn ab und zu gibt es Sonderaktionen (zum Zeitpunkt des Artikels gab es gerade eine Promotion, eine Überfahrt mit Mexico Waterjts kostete nur 45 Peso, bei Barcos Caribe 135 Peso und bei Ultramar 163 Peso). Manchmal spart man auch mit einem Round-Trip Ticket ein wenig Geld. Es gibt übrigens auch eine Autofähre nach Cozumel, sie fährt ab Calica Punta Venado etwa 10 Minuten südlich von Playa del Carmen ab – falls man aber nur ein- oder zwei Tage auf Cozumel verbringt, ist es viel leichter dort ein Auto, Buggy, Motorrad oder Fahrrad zu mieten.
Als wir nach Cozumel übersetzten, nutzten wir Ultramar. Das Boot war super modern, dennoch schaukelte es ganz schön mit den Wellen hin- und her. Lustig: Eine Band spielte an Deck und ließ sich durch das Rollen des Bootes nicht aus der Ruhe bringen^^.
Einchecken und Genießen
Auf der Insel angekommen, checkten wir in unser Hotel ein, es hieß Hotel Mary Carmen* und bot ein super Preis- Leistungsverhältnis. Unser Zimmer war groß und schön bunt bemalt, in den warmen Farben Mexikos. Frühstück gab es im Innenhof des Hotels – dort lief auch eine Schildkröte ihre Runden.
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Den ersten Abend liefen wir ein wenig die Strandpromenade entlang und genossen die untergehende Sonne. Im Gegensatz zu Playa del Carmen geht hier alles ganz entspannt zu. Die Leute lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Hier und da sieht man Familien oder verliebte Pärchen unter Palmen am Strand sitzen und den Sonnenuntergang genießen. Das Rauschen des Meeres und die warmen Temperaturen laden dazu ein, es ihnen gleich zu tun. Wir liefen nach Norden bis zum Luftwaffenstützpunkt und dann wieder zurück zur Stadt und ließen uns in einem Strandcafé mit Live Musik nieder. Bei Cocktails bzw. Micheladas und toller Musik á la Hotel California und Samba pa ti ließen wir den tollen Abend ausklingen.
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Die Story mit dem Buggy und unsere Bootstour
Am kommenden Morgen konnten wir uns nicht so richtig entscheiden, ob wir ein Fahrrad oder ein Auto mieten sollten. Die Insel ist nicht allzu groß, jedoch auch nicht so klein, dass man überall schnell mit dem Rad hinfahren kann. Schlussendlich entschieden wir uns für einen Buggy auf Basis eines Bochos (Volkswagen Käfer). Nach nur zwei Kilometern Fahrt fiel jedoch das Gaspedal durch (ja, richtig gelesen :D). Dieses ist nur mit einem Bowdenzug mit der Drosselklappe verbunden und auf dem Weg zum Motor im Heck gerissen. Wir konnten es nicht reparieren, sodass wir als Ersatz einen roten Jeep Wrangler bekommen haben. Dieser war ebenfalls komplett kaputt – das Verdeck ging nicht mehr richtig und um geradeaus zu fahren, musste man nach links lenken^^. Ihr seht schon, ihr dürft hier keine allzu hohen Ansprüche an die Mietwagen stellen, da man jedoch ohnehin nicht allzu schnell fahren kann und hier und da auch mal durch Sand oder Schlamm fährt, waren wir mit dem Jeep sehr zufrieden.
Außerhalb der Stadt gibt es nicht viele Straßen auf der Insel. Eine große Straße, die Avenida Rafael E. Melgar oder auch Quintana Roo C-1 führt von der Stadt aus nach Süden immer in der Nähe des Strandes die Insel entlang. Im Norden der Insel befindet sich laut der Einwohner Armee- und Schmugglergelände, sodass die Quintana Roo C-1 nur bis etwa zur Mitte der Ostseite der Insel führt, von dort geht es dann quer über die Insel zurück in die Stadt (auch genannt Transversal de Cozumel). Etwa auf halber Strecke geht nochmal eine Straße nach Norden zum San Grevansio. Alle paar hundert Meter entlang der Quintana Roo C-1 führen Feldwege zum Strand – man findet kleine Bars und Beachclubs. Diese bieten gutes und günstiges Essen, einige haben auch eigene Boote und bieten Touren zum Schnorcheln oder Tauchen an.
Meine Begleiter wollten unbedingt zu El cielo zum Schnorchlen und so buchten wir eine kleine Tour zu drei verschiedenen Stationen, sie kostete etwa 20€ pro Person und sollte ca. drei Stunden dauern. Da ich immer noch mit meiner Ohrenentzündung zu kämpfen hatte, konnte ich leider nur vom Boot aus zuschauen, dieses hatte am Boden eine Glasscheibe, durch die man nach unten ins Wasser schauen konnte. Zu unserem großen Pech fing es bereits nach zehn Minuten an zu Regnen und Stürmen, sodass die Tour verkürzt wurde.
Im Anschluss waren wir noch lecker essen bei Joe´s in der Stadt und am nächsten Tag ging es mit der Fähre zurück nach Playa del Carmen, dann mit dem Bus nach Cancun und mit dem Flugzeug nach Hause.
Fazit Cozumel
Jeder Trip muss einmal zum Ende kommen und so hatten wir für Cozumel nur noch eineinhalb Tage übrig. Leider reichte das nicht, um die Insel zu erkunden – zumal wir auch nicht allzu tolles Wetter hatten. Wie alles Andere in Yucatán fand ich Cozumel super. Im Gegensatz zu Playa del Carmen ist hier alles entspannt, die Leute lassen sich nicht stressen und genießen ihr ruhiges Inselleben, an das Feeling von Holbox kommt es aber nicht heran. In der Hauptsaison kann es voll und touristisch werden. Wollt ihr nach Cozumel, so könnt ihr das eigentlich das ganze Jahr über tun – das Wetter hier ist sehr gleichbleibend, Tiefsttemperaturen von um die 20°C, Maximalteperaturen um die 30-35°C. Die beste Zeit zum Tauchen und Schnorcheln ist jedoch März bis Mai, denn da braucht ihr euch keine Sorgen über starke Winde oder Hurricanes machen. Von vielen Reiseführern wird der Karneval auf der Insel im Februar empfohlen – hier gibt es viel Live Musik und Straßenumzüge.
Besonders toll fand ich die Freiheit auf der Insel – schnapp dir einen Jeep für 20€ am Tag und fahr einfach drauf los. Oft gibt es kleine Wege in Richtung Strand, die an einer Bar enden, wo man mit einem Cocktail in der Hand das Leben genießen kann. Auch die lauwarmen Nächte in den Strandcafés mit Livemusik werden mir lange in Erinnerung bleiben. Wie so oft bei meinen Reisen, möchte ich auch hierhin noch einmal zurückkehren und eine paar Tage länger bleiben zum Tauchen und Genießen. Vielleicht mache ich dann auch noch einen Abstecher zur Isla Mujeres.
Links und Tipps
Cozumel ist sehr touristisch – ihr findet hier alles, was ihr in anderen Touri-Gegenden auch habt: Viele Hotels, Apartments und Ferienhäuser, Geldautomaten, Autovermietungen, … . Die Leute sind nett und wenn sich auf sie einlässt und sich ein wenig unterhält, kann man das ein oder andere tolle Angebot erhalten.
Lasst euch von den Angeboten in der Stadt nicht allzu beeindrucken, vor allem die Angebote in der Nähe des Piers sind überteuert – lieber mal zu einer Beachbar fahren und dort schauen. Zwei bis drei Tage sollte man für die Insel schon einplanen.
Hier noch ein paar Links:
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