Vor einigen Wochen war ich mal wieder in der Huasteca Potosina. Dieses Mal hat es mich in den nördlichen Teil verschlagen. Dort gibt es den beeindruckenden Cascada El Salto und ein komisches Nest namens El Naranjo.
Nach den vielen Artikeln zur Huasteca Potosina (Cascada de Micos, Castillo de la Salud, Sotano de las Golondrinas, Cascada de Tamul, Sótano de las Huahuas, Puente de Dios, Las Cascadas de Tamasopo, Las Pozas – Surrealistischer Skulpturengarten in Xilitla, Laguna de la Media Luna) denkt ihr sicher, dass ich schon alles dort gesehen habe. In der Tat werde ich aber noch den einen oder anderen Ausflug brauchen, denn es gibt immer noch mehr!
Hinweis beste Reisezeit: Die beste Reisezeit für die Huasteca Potosina ist Januar bis April (ihr solltet jedoch verlängerte Wochenenden und die Osterzeit vermeiden). Ab Mai kann es vereinzelt zu Regenfällen kommen, von Juli-September regnet es häufiger. Während der Regenzeit sind viele Flüsse angeschwollen und ihr könnt nicht darin schwimmen. Nachdem der Regen abgeklungen ist, dauert es einige Zeit, bis die Flüsse ihre Farbe von matschigem braun wieder in ein schimmerndes blau verwandelt haben.
Vergesst nicht bei den anderen Posts zu Mexiko reinzuschauen. Falls ihr noch Lektüre braucht, habe ich noch etwas für euch: Der Reiseführer für eure Mexiko-Reise*:
Anreise
Flug nach San Luis Potosí
Der Flughafen von San Luis Potosí wird von sieben anderen Städten direkt angeflogen (Tijuana, Mexiko-Stadt, Houston, Dallas, Monterrey, Puerto Vallarta, Querétaro, Cancún). Günstige Flüge findet ihr bei Opodo*. Manchmal kann es auch preiswerter sein nicht nach San Luis Potosí, sondern nach Leon-Guanajuato (Flughafen BJX) zu fliegen. Es gibt zwar Bustouren, ich würde euch jedoch einen eigenen Mietwagen* empfehlen, ihr seid dann viel unabhängiger unterwegs.
Mit dem Auto von San Luis Potosí aus zum Cascada el Salto
Dieses Mal hat es mich mit zwei Kollegen in den Norden der Huasteca verschlagen, nach El Naranjo. Von San Luis Potosí aus folgt ihr wie immer dem bekannten Weg, jedoch fahrt ihr dieses Mal nicht über Rioverde und Tamasopo nach Ciudad Valles, sondern ihr verlasst die Mautstraße nach Rioverde in Richtung Norden (Ausfahrt: Tula/México 101/Cdad. Victoria). Danach folgt ihr der Landstraße 101, bis ihr nach rechts auf die 80 in Richtung Cd Mante – El Huizache abbiegt. Vor dort aus fahrt ihr noch 110 km bis nach El Naranjo. Nach Ciudad del Maiz wird die Straße deutlich kurvenreicher (zur Freude des Fahrers) und die Landschaft grüner und schöner.
- km
- mile
Tipp: Von El Naranjo aus kann man auch die Straße Canales Richtung Süden nehmen. Unterwegs werdet ihr am Wasserfall Minas Viejas vorbeikommen. Diese Straße bringt euch nach einer Weile auf die Libre 70 in Richtung Rioverde. Von dieser aus könnt ihr bei Tamasopo die Cuota (Schnellstraße) nehmen. Was sich verlockend anhört, solltet ihr dringend sein lassen. Spätestens nach Minas Viejas verwandelt sich die Straße in ein Schweizer Käse – sie ist so extrem mit Schlaglöchern gespickt, dass Ausweichen kaum möglich ist und die Fahrt zur Hölle wird. Ich würde euch dringend von dieser Strecke abraten – ihr kommt nur sehr langsam voran und braucht am Ende deutlich länger als über den normalen Rückweg von El Naranjo Richtung Ciudad de Maíz. Ich habe dummerweise die Straße einmal genommen. Unterwegs kam ich an einer großen Zuckerrohrfabrig vorbei, dort tankte ich an einer Pemex nur Regular Benzin, da es kein Premium gab. Kurz darauf stotterte mein Countryman ziemlich, das Fahrzeug neben mir sprang erst beim dritten Versuch an (wahrscheinlich hatten die das Benzin gestreckt o.ä. – zum Glück hatte ich nicht voll getankt und konnte an der nächsten Tanke gleich etwas Premium holen).
Übernachtung und Abendessen
Aufgrund der Entfernung von San Luis Potosí aus eignet sich El Naranjo nicht wirklich für einen Tagesausflug. Eigentlich wollten wir daher im Hotel Huasteca Secreta übernachten. Viele Kollegen hatten uns dieses bereits empfohlen, da man dort direkt neben den Wasserfällen übernachtet und ein Frühstück mit Ausblick genießen kann. Leider fand gerade eine Hochzeit im Hotel statt, sodass wir auf ein anderes ausweichen mussten. Wir entschieden uns für das Hotel & Balneario Paraiso Escondido. Dieses liegt etwa 8 km westlich von El Naranjo in der Siedlung El Sabinito neben dem Highway 80. Das Hotel ist schon ein wenig in die Jahre gekommen, bietet aber angenehm große Zimmer und insgesamt vier Pools (welche auch tagsüber von Besuchern ohne Hotelzimmer genutzt werden). Die Anlage ist schön gestaltet und abends kann man sich noch mit einem Bier in eine Hängematte legen und das Leben genießen.
Frühstück bzw. Abendessen gibt es in El Sabinito jedoch nicht, sodass wir nach El Naranjo weiterfahren mussten. Dieses „Kaff“ hatte ich mir bedeutend schöner vorgestellt (Kaff trifft es wirklich): Prinzipiell geht nur eine halbwegs befestigte Straße durch die Stadt, die Abzweigungen verlaufen meist auf Feldwegen. Es gibt eine Handvoll Restaurants, jedoch sehen die meisten nicht allzu einladend aus. Schlussendlich haben wir einen Mexikaner gefragt und er hat uns das De Picón Restaurante de Marisco empfohlen. Von außen sah das Restaurant jedoch wie eine Bruchbude aus, ohne Empfehlung wären wir da wahrscheinlich gar nicht rein gegangen. Die Küche wollte gerade schließen (20 Uhr) und wir waren die einzigen Gäste. Der Eigentümer, ein älterer mexikanischer Herr, gesellte sich jedoch gleich zu uns und ließ die Frauen in der Küche noch etwas unerwartet leckeres für uns zaubern (gefülltes und mit Käse überbackenes Fleisch). Der Mann war hocherfreut Gäste aus dem fernen Deutschland zu haben. Er zeigte uns sogleich ein Buch und zwei Ausgaben der National Geographic, in denen sein Restaurant als das beste der Region ausgezeichnet wurde. Wir mussten natürlich das Buch und die Zeitschriften unterschreiben (wie bereits sehr viele andere Leute vor uns). Nach dem Essen fragte uns die Köchin, ob wir uns die Terrasse anschauen möchten, natürlich sagten wir zu und begaben uns nach draußen. Dann kam der Hammer: Die Terrasse lag wunderschön am Fluss hinter dem Haus, und war toll gestaltet – weiße Möbel, Sonnenschrime, etc.. Warum hatte man uns das nicht vor dem Essen schon gesagt? Und warum zur Hölle sieht das Haus von der Straße aus wie eine Bruchbude aus? Beim Herausgehen sagte uns der Eigentümer noch, dass er jetzt renoviert und Gästezimmer einbaut, falls wir mal wieder vorbeischauen (er sollte lieber mal die Hausfront zuerst renovieren, dann wäre das Restaurant wahrscheinlich immer voll).
Andere Optionen zum Übernachten in der Nähe:
- Wenn es gerade mal keine Hochzeit gibt: Huasteca Secreta: Übernachten direkt am Wasserfall.
- Ciudad Valles: Grann Hotel*: Schicker Pool, leckeres Restaurant, tolles Frühstück – was will man mehr?
Alternative: AirBnb’s gibt es ebenfalls wie Sand am Meer in Mexiko (falls ihr noch nicht bei AirBnb registriert seid, könnt ihr hier* bis zu 34€ Rabatt auf eure erste Buchung erhalten).
Hotels in Ciudad Valles*:
Booking.com
Cascada El Salto
Der Wasserfall El Salto zählt zu einer der Top-Attraktionen der Gegend, kann jedoch mitunter auch sehr ernüchternd sein – vor allem, wenn es gar keinen Wasserfall gibt! Der Restaurantbesitzer und ein Local erklärten uns, dass der Fluss zum Wasserfall durch ein Elektrizitätskraftwerk umgeleitet werden kann und nur zu längeren Wochenende lässt man dem Wasser seinen ursprünglichen Lauf. Na toll… . Auf der anderen Seite war das jedoch wahrscheinlich unser Glück – es waren nur eine Handvoll Touristen da und die vielen kleineren und größeren Wasserbecken luden zum Baden und Genießen ein.
El Salto kostet übrigens keinen Eintritt, daher gibt es vor Ort auch keine Läden und Fressbuden, d.h. Essen, Wasserschuhe*, Sonnencreme* und Acessories einpacken. Zum Abschluss unseres Besuches flog ich mit der Drohne* nochmal über den „Wasserfall“ – einfach wunderschön!
Tipp: Übrigens kommt ihr auf dem Weg zum Wasserfall an einem Aussichtspunkt neben dem Hotel Huasteca Secreta vorbei. Hier bitte unbedingt halt machen und die Sicht auf die Wasserfälle genießen (El Meco)! Vor Ort gibt es auch Bootstouren.
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Das Wichtigste im Überblick
- Adresse: Karte
- Öffnungszeiten: Mo-So 24h, da kein Eintritt
- Eintritt: –
- Wie lange dauert ein Besuch?: 1-1,5 h
- Verpflegung mitnehmen, es gibt nichts vor Ort.
- Was müsst ihr mitbringen?: Badesachen*, Reisehandtuch*, Hut*, Sonnencreme*, Wasserschuhe*, DryBag*
Macht der Akku mal wieder schlapp? Am besten gleich unterwegs aufladen – die Sonne Mexikos macht’s möglich:*
In der Nähe
Die Huasteca Potosina ist ein Wunderland voller schöner Sehenswürdigkeiten – hier ein paar weitere Ideen:
- Huasteca Potosina – Puente de Dios
- Huasteca Potosina – Las Cascadas de Tamasopo
- Huasteca Potosina – Las Pozas – Surrealistischer Skulpturengarten in Xilitla
- Huasteca Potosina – Laguna de la Media Luna
- Huasteca Potosina – Cascada de Tamul
- Huasteca Potosina – Sótano de las Huahuas
- Huasteca Potosina – Cascadas de Micos
- Huasteca Potosina – Castillo de la Salud
- Huasteca Potosina – Sotano de las Golondrinas
- Huasteca Potosina – Cascada de Minas Viejas
- Huasteca Potosina – Cascada el Salto – Wasserfall ohne Wasser?
- Huasteca Potosina – Grutas de la Catedral
- Huasteca Secreta – Hotel Salto del Meco und Bel-Há Ecoparque
- Ausgrabungsstätte Tamtoc in der Huasteca Potosina: Überraschend gut und mitten im Grünen
Die ideale Begleiterin auf euren Reisen durch Mexiko:*
Fazit Cascada El Salto
Der Cascada El Salto ist für mich einer der schönsten „Wasserfälle“ in der Huasteca Potosina. Auch ohne richtigen Wasserfall ist das Schwimmen in den vielen kleinen und großen Seen einfach toll! Zum Glück findet man vor Ort kaum Touristen und kann die Ruhe genießen. Und als Schmankerl gibt es noch den Cascada el Meco auf dem Weg. Eine absolute Empfehlung!