Wir setzen unsere Tour durch Mexiko-Stadt fort: Nach dem historischen Zentrum laufen wir weiter zum ältesten Stadtpark, dem Alameda Central.
Wer die letzten Artikel verpasst hat: Hier gibt es Informationen zur Geschichte und zur weiteren Entwicklung von Mexiko-Stadt bis zur heutigen modernen Metropole. Informationen für die Anreise und Übernachtung gibt es in diesem Artikel. Unsere Sightseeing-Tour startete im letzten Artikel im Centro Histórico.
Der beste Reiseführer für eure Mexiko-Reise*:
Überblick Alameda Central und Plaza de la República
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Alameda Central: Der älteste Park von Mexiko-Stadt
Das Gelände des Alameda Central war ursprünglich ein aztekischer Marktplatz. 1592 entschied Vizekönig Luis de Velasco einen öffentlichen Park anzulegen, der damals jedoch nur halb so groß war. Auf der westlichen Hälfte des Platzes wurden zu Zeiten der Inquisition Hexen und andere Verurteilte verbrannt, was ihm den Name „El Quemadero“ (der Verbrennerplatz) einbrachte. Als die Inquisition im 18. Jahrhundert fast beendet war, wurde der Platz aufgerissen und der Park erweitert. 1791 ließ Graf von Revillagigedo einen Zaun um den Park errichten, um nur dem Adel Zugang zu gewähren. Dies wurde im Rahmen des mexikanischen Unabhängigkeitsbestrebens rückgängig gemacht und der Park wieder allen geöffnet. Auf der Südseite des Parks findet ihr ein großes halbkreisförmiges Denkmal für Benito Juárez (Hemiciclo a Juárez).
Um den Alameda Central zu erreichen folgt ihr entweder der Route aus dem letzten Artikel oder ihr fahrt mit der Metro Linea 2 oder Linea 8 nach Bellas Artes.
Ihr wollt mehr über Mexiko lernen und Hintergründe verstehen? Dann kann ich euch das Länderporträt Mexiko von Jürgen Neubauer empfehlen:*
Palacio de Bellas Artes
Der Palast der schönen Künste wurde von Präsident Porfirio Díaz in Auftrag gegeben und unter dem Architekten Adamo Boari 1905 begonnen. Aufgrund des hohen Gewichtes des weißen Marmors auf dem weichen Boden des trockengelegten Sees unterhalb von Mexiko-Stadt erwies sich der Bau als anspruchsvoll. Durch die mexikanische Revolution kam es weiterhin zu Verzögerungen, so dass der Bau erst in den 1930er Jahren fertiggestellt werden konnte. Im Inneren erwartet euch Prunk aus Marmor und Glas, dazwischen riesige Wandgemälde berühmter mexikanischer Künstler wie Diego Rivera, José Clemente Orozco und Rufino Tamayo. Das Theater kann leider nur während Vorführungen besichtigt werden, ein Blickfang ist der Glasmosaikvorhang aus fast 1 Millionen Glasstücken, der das Valle de México darstellt. Das Mueso Nacional de Arquitecturo findet ihr im vierten Stock, es beinhaltet Ausstellungen zu zeitgenössischer Architektur. Karte, Eintritt frei, Öffnungszeiten: Di-So 11-17 Uhr
Museo del Palacio de Bellas Artes: Eintritt 80 Peso; Kinder unter 13 Jahren, Studenten, Lehrer und Senioren mit INAPAM Ausweis haben freien Eintritt; sonntags freier Eintritt für alle; Di-So 11-17 Uhr
Museo Nacional de Aquitectura: Eintritt 55 Peso; Kinder unter 13 Jahren, Studenten, Lehrer und Senioren mit INAPAM Ausweis haben freien Eintritt; sonntags freier Eintritt für alle; Di-So 10-18 Uhr
Museo Memoria y Tolerancia
Dieses Museum findet ihr südlich des Alameda Central. Es beinhaltet eine Multimediaausstellung zum Gedenken an die Opfer von Völkermorden weltweit. Karte, Eintritt: 95 Peso; Studenten, Lehrer und Senioren mit INAPAM Ausweis haben freien Eintritt; sonntags freier Eintritt für alle; Di-So 10-18 Uhr; mehr Infos.
Tipp: Ihr solltet immer eine Powerbank dabei haben, falls der Akku unterwegs schlapp macht*:
Museo de Arte Popular
Südwestlich des Alameda Central findet ihr dieses Museum in der ehemaligen zentralen Feuerwache aus den 1920er Jahren. Es beinhaltet volkstümliche Kunstwerke aus verschiedenen Teilen Mexikos, u.a. Lebensbäume aus Puebla, Masken aus Chiapas oder Tierfiguren aus Oaxaca. Karte; Eintritt 60 Peso; Personen unter 18 Jahren, Behinderte, Studenten und Lehrer, Künstler und Personen über 60 Jahren mit INAPAM Ausweis haben freien Eintritt; sonntags feier Eintritt für alle; Di-So 10-18 Uhr; mehr Infos.
La Ciudadela
Weiter südlich des Alameda Central findet ihr diese ehemalige Tabakfabrik, welche 1807 gebaut wurde. Aufgrund ihrer zitadellenähnlichen Form wird sie von den Mexikanern La Ciudadela genannt. Sie beinhaltet heute die Biblioteca de México José Vasconcelos mit über 500.000 Büchern sowie das Centro de la Imagen, das städtische Fotografiemuseum, kann aber auf eine belebte Geschichte zurückblicken: Während des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde das Gebäude als Militärhauptquartier und Gefängnis genutzt (es erinnert ein wenig an das Centro de las Artes de San Luis Potosí). Danach blieb es bis in das 20. Jahrhundert hinein Waffendepot, Gefängnis und Kaserne. Berühmtheit erlangte die ehemalige Tabakfabrik jedoch während der Decena Trágica (die tragischen zehn Tage), dem Putsch gegen die Regierung Maderos. Auf dem Platz vor dem Gebäude könnt ihr euch auf dem Mercado de Artesanias de la Ciudadela mit toller Handwerkskunst und Souvenirs von über 300 Verkäufern aus mehr als 20 mexikanischen Staaten eindecken. Karte; Öffnungszeiten Bibliothek: Mo-So 08:30-19:30 Uhr; Öffnungszeiten Centro de la Imagen: Mi-So 11-17 Uhr; Eintritt frei
Museo Mural Diego Rivera
Dieses Museum, welches sich um Wandgemälde des berühmten Malers Diego Rivera dreht, findet ihr westlich des Alameda Central. Es beinhaltet berühmte Werke des Künstlers, besonders interessant ist das 15 m lange Sueño de una tarde dominical en la Alameda Central (Traum von einem Sonntagnachmittag im Alameda Central). Es zeigt verschiedene berühmte Persönlichkeiten aus der Geschichte Mexikos. Auch er selbst und Frida Kahlo sind abgebildet. Karte, Eintritt: 35 Peso; Kinder unter 13 Jahren, Studenten, Lehrer und Senioren mit INAPAM Ausweis haben freien Eintritt; sonntags freier Eintritt für alle; Di-So 10-18 Uhr; mehr Infos.
Tipp: Zu Diego Rivera und Frida Kahlo werdet ihr später noch mehr lesen, wenn wir zu den Sehenswürdigkeiten in Coyocán kommen. Diego Riveras Geburtshaus befindet sich übrigens in der tollen Stadt Guanajuato, dort gibt es auch ein kleines Museum (zum Reisebericht).
Nicht vergessen: Hut* und Sonnencreme* für eure Sightseeing-Tour. Auch wenn es euch nicht so vorkommt: Ihr befindet euch auf 2300 m Höhe, einen Sonnenbrand bekommt man hier relativ schnell. Angebote gibt es auf Amazon*.
Plaza de la República
Der Plaza de la República wird vom 65 m hohen Monumento a la Revolución beherrscht. Das Monument soll an die mexikanische Revolution erinnern und wurde in den 1930er Jahren erbaut. Ursprünglich wollte Präsident Porfirio Díaz auf dem Platz einen großen Regierungspalast, den Palacio Legislativo, bauen. Die Ausschreibung für das Projekt gewann der französische Architekt Émile Bénard, der 1906 mit dem Bau begann. 1910 mussten aufgrund der mexikanischen Revolution die Bauarbeiten eingestellt werden. In den 1930er Jahren riss man die Seitenflügel des Palastes ab und es blieb nur das Stahlskelett der Kuppelhalle übrig. Der Architekt Carlos Obregón Santacilia baute hieraus das heutige Monument mit seiner großen, begehbaren Kupferkuppel. Unter den Pfeilern befinden sich Krypten, die Überreste wichtiger Helden der mexikanischen Revolution beinhalten (u.a. Venustiano Carranza, Francisco Madero, Plutarco Elías Calles, Lázaro Cárdenas del Río und Pancho Villa). Das Monument bietet eine Aussichtsplattform in 65 m Höhe (mit einem gläsernen Aufzug), das Museo Nacional de la Revolución und die Kunstgalerie Paseo Cimentación (wechselnde Kunstausstellungen im Fundament des Baus). Karte.
Öffnungszeiten Monument (+ Paseo Cimentación): M-Fr 12-20 Uhr, Fr-Sa 12-21 Uhr, So 11-20 Uhr; Eintritt: 70 Pesos; mehr Infos
Öffnungszeiten Museo Nacional de la Revolución: Di-Fr 9-15 Uhr, Sa-So 9-19 Uhr; Eintritt: 34 Pesos, 17 Pesos für Studenten, Lehrer und Senioren mit INAPAM Ausweis; mehr Infos
Um den Plaza de República zu erreichen könnt ihr entweder vom Alameda Central aus in Richtung Westen laufen und die Prunkstraße Paseo de la Reforma überqueren oder die Metro (Linea 2) nehmen und bei Revolución aussteigen.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe:
- Museo Franz Mayer: Franz Mayer war ein erfolgreicher Bankier und sammelte während seines Lebens Silberwaren, Keramik und Möbel, er war gebürtiger Deutscher. Eintritt 75 Pesos; Studenten, Lehrer und Personen mit INAPAM-Ausweis 30 Pesos; Kinder unter 12 Jahren frei; dienstags freier Eintritt; Di-Fr 11-17 Uhr; Sa-So 11-18 Uhr; Karte; mehr Infos.
- Museo Nacional de la Estampa: Beinhaltet 12.351 Drucke zu verschiedenen Themen. Eintritt: 55 Pesos; Kinder unter 13 Jahren, Studenten, Lehrer und Senioren mit INAPAM Ausweis haben freien Eintritt; sonntags freier Eintritt für alle; Di-So 10-18 Uhr; Karte; mehr Infos.
- Barrio Chino: Auch in Mexiko-Stadt gibt es ein kleines Chinatown, es befindet sich südlich vom Alameda Central und wird durch große Tore angekündigt. Neben Statue und typischem chinesischen Essen findet ihr hier tolle Fotomotive. Ab und zu finden interessante Umzüge statt. Karte
Im nächsten Artikel laufen wird die berühmte Prunkstraße Paseo de la Reforma entlang zu einem der größten Stadtparks der Welt, dem Bosque de Chapultepec.
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