09.03.2012 | Auf dem Weg nach South Carolina – Washington D.C., New York, Besuch bei Luis

New York

Nachdem ich alles vorbereitet, das Visum arrangiert, die Flüge gebucht, mein Wohnheimzimmer zurückgegeben und noch eine Woche Urlaub bei meinen Eltern verbracht hatte, konnte es also losgehen – Ziel: Greenville, South Carolina.

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus meinem ersten Blog über die Zeit als Praktikant in Spartanburg, USA. Damals habe ich für Freunde und Familie zu Hause von meinen Erlebnissen berichtet, jedoch noch keinen konkreten Reiseblog geführt. Hier geht es zum Anfang der Serie und hier zur finalen Zusammenfassung.

Auf dem Weg wollte ich noch meinen Freund Luis in New Brunswick besuchen, das liegt in New Jersey, unweit von New York. Vor meinem Abflug schickte mir Luis noch eine Anleitung, wie ich vom JFK-Flughafen (New York hat 3 Flughäfen – John F. Kennedy, Newark und La Guardia) zu ihm komme. Nach einem (zumindest auf der Uhr) sehr kurzen Flug, bin ich am Freitag, dem zweiten März 2012, in New York angekommen. Laut Anleitung musste ich jetzt drei verschiedene Züge nutzen, um bei Luis anzukommen – puh… . Also erst den JFK Air Train, dann die Metro (am besten gleich eine Metro-Karte kaufen!) und schließlich den Amtrak nach New Brunswick – jeweils mit unterschiedlichen Tickets! Schon etwas verrückt, aber dank der hilfsbereiten Amerikaner bin ich dann doch noch angekommen.

[amazon box=“3899446321″]
(Anzeige)

 

…und dann steigst du mitten in einer fremden Stadt in einem fremden Land aus dem Zug und da steht dein Kumpel, den du schon seit ca. einem halben Jahr nicht mehr gesehen hast – schön, wenn Pläne funktionieren ;).

Auf dem Weg ergab sich jedoch schon ein erstes Problem: Unvorbereitet wie ich war hatte ich natürlich keine Dollar einstecken – prinzipiell wechsle ich kein Geld vor meinen Reisen in der Bank sondern suche mir vor Ort einen Geldautomat (ATM) zum Abheben mit der Kreditkarte. So einen Automat hatte ich auch gefunden – der fragte jedoch nach meiner Postleitzahl und die wurde nicht akzeptiert. Kurz nachgefragt bei Luis (teures Telefonat^^) löste das Problem – einfach eine Postleitzahl aus der Nähe eingeben, z.B. eine aus New York.

 

Washington D.C.:

Am Samstag stand dann eine Tour nach Washington D.C. an. Nach 4 Stunden langsamer Autofahrt (die Amis dürfen leider nicht so schnell fahren, obwohl sie die richtigen Straßen dafür hätten – es gab bis zu 6 Spuren pro Fahrseite) kamen wir in D.C. an. Der Wetterbericht hatte Regen und niedrige Temperaturen gemeldet, sodass wir mit dicker Jacke los stiefelten. Wir fingen beim Washington Monument an, liefen dann vorbei am Lincoln Monument und Roosevelt Monument zum Jefferson Monument, unterwegs waren wir noch beim M. L. King Denkmal und einigen anderen Sehenswürdigkeiten (u.a. den Denkmälern zum Vietnamkrieg, Koreakrieg und dem zweiten Weltkrieg). Wider erwarten entwickelte sich das Wetter so gut, dass wir die Stadt im T-Shirt bzw. dünnem Pullover besichtigen konnten. Im Anschluss an die ganzen Monumente liefen wir zum Capitol, dort hatte Luis eine Führung gebucht (am besten vorher online reservieren mit Tag und Zeit!). Unterwegs sahen wir übrigens ein Rugbyturnier ;). Die Führung im Capitol war ganz gut – das Ganze war kostenlos, mit lustigem Führer, einem interessanten Werbe-Video für die USA (Schmalz-Patriotismus pur…) und Audioguide. Danach wollte Luis unbedingt noch in das Archiv der USA, um die Unabhängigkeitserklärung zu sehen. Leider konnte man dort jedoch keine Bilder machen. Im Anschluss ging es zum Weißen Haus, dort war jedoch derzeit keine Tour möglich (Renovierungsarbeiten, so eine Tour muss man auch vorher online anmelden). Da das Wetter so gut war, gönnten wir uns das erste Eis für dieses Jahr :D.

 

New York:

Sonntag, Montag und Dienstag verbrachte ich dann in New York, der meiner Meinung nach genialsten Stadt der Welt. Sonntag nahmen wir die Fähre von Staten Island zu South Ferry in Downtown Manhattan, also Finanzdistrikt. Wir machten eine Tour an der Wall Street vorbei, schauten uns das 9/11 Memorial und den Baufortschritt am Ground Zero an. Im Anschluss ging es ins Empire State Building, dem wieder höchsten Gebäude der Stadt (zu dieser Zeit). Die Auffahrt mit dem Aufzug war sauteuer (37$ pro Person), dafür wurde man mit einer atemberaubenden Aussicht und einem kleinen Museum belohnt.
Schon im Vorfeld meines Besuches hatten wir beschlossen ein Broadway-Musical anzuschauen, waren uns jedoch noch nicht über den Titel einig geworden. Spontan kauften wir zwei Karten für „Spiderman“ und vertrieben die Zeit bis zum Showbeginn mit der Suche nach der Bar aus „How I met your mother“. Leider stellte sich heraus, dass die Bar nur ein Studio ist, jedoch besuchten wir die Bar, die Vorlage für die Sendung war und tranken ein recht teures Bier – übrigens hängen da überall Bilder aus der Serie^^.
Auf dem Weg zum Musical aßen wir dann noch ein paar Stücken 99 Cent Pizza – die Pizzeria hatte vor nicht allzu langer Zeit eröffnet und bot Kunden Pizzastücken für 99 Cent an. Überall hingen Zeitungsartikel von der tollen Geschäftsidee, nur fraglich, ob sich das wirklich rentiert (gibt sogar Lieferservice!). Danach gings auf zum Musical, unterwegs mussten wir aber am Time Square noch einen Stopp einlegen, da ich aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen bin. Die Pracht an Lichtern, Videos, Reklamen ist einfach überwältigend. Ich war nicht der einzige der sich staunend mit offenem Mund im Kreis dreht – es ist einfach absoluter Wahnsinn und jedem zu empfehlen sich das mal anzuschauen.
Zum Musical: „Spiderman“ wird aufgrund der tollen Spezialeffekte hoch gelobt – und die waren für ein Musical auch ziemlich beachtlich. Es wurde nicht nur gesungen und getanzt, die Darsteller schwangen sich auch an Seilen durch den ganzen Zuschauerraum nur knapp über den Köpfen des Publikums. Fantastisch!

 

USA New York Timesquare

Am Montag und Dienstag musste Luis arbeiten, also nahm ich mir den Rest von Manhattan alleine vor. Ich besichtigten den Central Park, war auf Roosevelt Island, lief über die Brooklyn-Bridge und über die Manhattan-Bridge, war in Chinatown, Little Italy, im Grand Central (Bahnhof), unternahm eine Tour zur Freiheitsstatue und besuchte das Museum auf Ellis Island – in dem man gut und gerne einen halben Tag verbringen kann. Ellis Island ist eine Insel im Hudson River und war früher der Sitz der Einreisebehörde und zentrale Sammelstelle für Immigranten in die USA. Hier kamen Menschen an aus aller Welt – jeder mit seiner eigenen persönlichen Geschichte. Einige waren auf der Flucht, andere Suchten nur die große Freiheit oder ein besseres Leben. Auf Ellis Island wurden dann Personalien aufgenommen, medizinische Tests durchgeführt und die Einreise organisiert. Das Museum ist sehr empfehlenswert, da es viele faszinierende Geschichten vorstellt, sehr gut aufbereitet und hochinteressant ist.

 

Dienstagabend fuhren wir dann noch nach Princeton und gingen mit zwei Freunden von Luis mexikanisch essen. Princeton ist vor allem wegen seiner Universität bekannt und ein hübsches Örtchen mit vielen reichen Leuten.

[amazon box=“B07ZSC3H31″]
(Anzeige)

 

Weiterreise nach South Carolina:

Mittwoch früh musste ich dann leider abreißen und New York verlassen. Ich machte mich auf den Weg nach Spartanburg.
Es standen zwei Flüge auf dem Plan, wovon der zweite aufgrund eines Besuches des Präsidenten in Charlotte Verzögerung hatte. Beim Abflug Obamas musste der ganze Flughafen für ca. 30 Minuten still stehen, dann ging es weiter. Verzögerungen sind immer ärgerlich, dafür habe ich aber die Air Force One gesehen – auch mal cool.

… und jetzt bin ich in Duncan, genau zwischen Spartanburg und Greenville in der Nähe des BMW-Werkes. Hier stehen pro Kilometer ca. 1-2 Häuser, der Rest ist Grünfläche. In die nächsten Städte braucht man mit dem Auto ca. 20 Minuten, ohne Auto geht überhaupt nichts. Für die nächsten zwei Wochen bin ich im riesigen Haus meines Vermieters untergekommen, welches von außen wie ein Schloss aussieht. Nach dieser Zeit kann ich dann in das von mir gemietete Zimmer in einem anderen Haus ziehen. Da es sich um einen Südstaat handelt, hatten wir heute schon 22 Grad und Sonnenschein, jedoch ist die sehr hohe Luftfeuchtigkeit teilweise recht unangenehm.

Montag fängt die Arbeit dann an und ich bin schon ziemlich aufgeregt. Werde mich bald wieder melden und berichten.

 

Nützliche Tipps und Kurioses:

  • New Jersey hat eine sehr komplexe Gesetzgebung in Bezug auf Alkohol. Es gibt hier sog. „Dry towns“, in denen es verboten ist, Alkohol zu verkaufen (sogar in Restaurants). Wiederum gibt es Restaurants, die keine Lizenz zum Verkauf von Alk haben, in einigen gilt jedoch BYOB (nicht, das Lied sondern „Bring your own bottle“). So waren wir bei einem Thailänder und haben unser eigenes Sixpack mitgebracht – wir bekamen sogar noch einen Eimer mit Eis zum kühlen :D.
  • Amis sind entweder doppelt so groß oder doppelt so breit wie du.
  • New York ist genial – es gibt extrem viel zu sehen, daher unbedingt eine Metro-Card kaufen. 3-4 Tage sollte man für die Stadt einplanen.
  • Washington D.C. hat eine Fülle an Denkmälern und guten Museen. Das Beste: Nahverkehr ist extrem günstig (1 Dollar) und die meisten Museen sind kostenlos! Hier sollte man ebenfalls 3-4 Tage einplanen.
  • Handykarten/Telefonieren ist teurer als in Deutschland (hab einen Plan von AT&T besorgt).
  • In den USA ist irgendwie alles riesig – große Straßen mit bis zu 6 Spuren je Richtung, riesige Brücken, enorme Weiten und Landschaften, riesige Hochhäuser.
  • Die Amerikaner sind in der Regel recht freundlich (außer auf dem Flughafen) und helfen einem gerne weiter, auch wird man ständig nach seinem Befinden gefragt.
  • Amerikanisches Fertigessen ist überhaupt nix gutes – aber das wusste ich ja vorher schon – jedoch gibt es riesige Supermärkte (sogar mit Bücherabteilung!), da findet man schon was Gesundes 😉
  • Leihwagen sollte man vorher reservieren (am besten einige Wochen), dann wird es günstiger – und am besten vorher Englisch lernen, da man sonst abgezockt wird. Davon aber später mehr…

 

Nächster Artikel der Serie: 18.03.2012 | Erste Arbeitswoche, Problem mit dem Auto, St. Patricks Day in Charlotte

Tags from the story
, ,
Join the Conversation

4 Comments

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert