Huasteca Potosina: Surrealistischer Skulpturengarten Las Pozas in Xilitla

Xilitla - Las Pozas

Vor kurzem fuhr ich für zwei Tage von San Luis Potosí zur Region Huasteca Potosina und besuchte den weltberühmten Skulpturengarten Las Pozas in Xilitla und die Wasserfälle in Tamasopo.


Da in Mexiko der 21.03. ein Feiertag ist (Geburtstag von Präsident Benito Juárez) und viele Firmen diesen Tag an ein Wochenende legen, hatte ich vom 17.-20.03.2017 ein verlängertes Wochenende. Ich nutzte die Zeit für einen Besuch des Skulpturengartens von Edward James in Xilitla und der Wasserfälle in Tamasopo.

Wichtiges Update (2023): Der Eintritt kostet mittlerweile 135 Peso pro Person und ich empfehle euch unbedingt die Tickets vorher online zu kaufen. An Wochenenden bilden sich oft lange Warteschlangen. Tickets gibt es hier.

Beste Reisezeit: Die beste Reisezeit für die Huasteca Potosina ist Januar bis April (ihr solltet jedoch verlängerte Wochenenden und die Osterzeit vermeiden). Ab Mai kann es vereinzelt zu Regenfällen kommen, von Juli-September regnet es häufiger. Während der Regenzeit sind viele Flüsse angeschwollen und ihr könnt nicht darin schwimmen. Nachdem der Regen abgeklungen ist, dauert es einige Zeit, bis die Flüsse ihre Farbe von matschigem braun wieder in ein schimmerndes blau verwandelt haben.

Vergesst nicht bei den anderen Posts zu Mexiko reinzuschauen. Falls ihr noch Lektüre braucht, habe ich noch etwas für euch: Der Reiseführer für eure Mexiko-Reise*:


Anreise

Flug nach San Luis Potosí

Am besten besucht ihr die Gegend von San Luis Potosí aus, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Das Gebiet der Huasteca befindet sich ganz im Osten dieses Staates. Der Flughafen von San Luis Potosí wird von sieben anderen Städten direkt angeflogen (Tijuana, Mexiko-Stadt, Houston, Dallas, Monterrey, Puerto Vallarta, Querétaro, Cancún). Günstige Flüge findet ihr bei Opodo*. Manchmal kann es auch preiswerter sein nicht nach San Luis Potosí, sondern nach Leon-Guanajuato (Flughafen BJX) zu fliegen. Es gibt zwar Bustouren, ich würde euch jedoch einen eigenen Mietwagen* empfehlen, ihr seid dann viel unabhängiger unterwegs.

Mit dem Auto in die Huasteca

Damit es schnell geht, fahrt ihr mit dem Mietwagen* von San Luis Potosí aus den Highway 57 nach Norden und wechselt dann nach Villa Hidalgo auf den neuen Highway 75D Richtung Süden (Rioverde). Es sieht zwar erstmal wie ein Umweg aus, aber da man Maut zahlen muss (ca. 10€ pro Strecke), sind die Highways sehr leer und man kommt zügig voran. Von Rioverde geht es dann auf der 70 weiter in Richtung Ciudad Valles. Unterwegs solltet ihr euch für die Cuota der 70 entscheiden – dabei handelt es sich um einen neu gebauten Highway als Verkürzung. Südlich von Ciudad Valles trifft die Cuota 70 dann auf die Straße 85. Dieser folgt ihr weiter nach Süden, bis ihr auf die Straße 120 nach Xilitla trefft (übrigens bringt euch die 120 durch die komplette wunderschöne Sierra Gorda nach Bernal und Querétaro). Gleich bei Eingang der Stadt Xilitla müsst ihr nach rechts abbiegen und den Berg hinauf fahren (dort, wo die vielen Busse stehen). Es geht dann erst auf Asphalt und später auf einem unbefestigten Weg recht abenteuerlich zum Skulpturengarten (Vorsicht, hier kann man sehr leicht mit dem Auto aufsetzen). Für die gesamte Strecke solltet ihr mindestens 4-4,5 h einplanen.

Einen offiziellen/ausgeschriebenen Parkplatz gibt es nicht – stellt das Auto am besten wie alle anderen einfach an den Wegesrand. Meist helfen ein paar Jungs beim einparken – auch wenn ihr die nicht unbedingt braucht, sollte ihr ihnen ein paar Peso geben.

Xilitla - Las Pozas

Ich bin kurz nach 6 Uhr in San Luis Potosi gestartet und war kurz nach 10 Uhr in Xilitla. Anfangs geht es sehr schnell – erst auf der Straße 85/120 kommt man dann langsamer voran, da diese einspurig ist und viele Busse nach Xilitla fahren.


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Übernachtung

Aufgrund der Entfernung von San Luis Potosí aus eignet sich Xilitla nicht für einen Tagesausflug. Ich empfehle euch daher eine Übernachtung in Ciudad Valles und Umgebung oder Xilitla. Dies hat den Vorteil, dass ihr am gleichen oder nächsten Tag noch weitere tolle Sehenswürdigkeiten besichtigen könnt (z.B. Puente de Dios, Cascada de Tamul, Sotano de las Golondrinas, …).

Empfehlungen in Ciudad Valles und Umgebung oder Xilitla:

Alternative: AirBnb’s gibt es ebenfalls wie Sand am Meer in Mexiko (falls ihr noch nicht bei AirBnb registriert seid, könnt ihr hier* bis zu 34€ Rabatt auf eure erste Buchung erhalten).

Hotels in Xilitla*:

Booking.com

Surrealistischer Skulpturengarten Las Pozas in Xilitla

In den Jahren 1964-1984 ließ der Brite Edward James sein Lebenswerk, den Skulpturengarten Las Pozas, im mexikanischen Regenwald errichten. Edward James war ein Multimillionär, Poet und Künstler. Er galt als Exzentriker und war Anhänger und Förderer der surrealistischen Bewegung. Auf der Flucht vor Krieg zog er 1940 von Großbritannien nach Los Angeles. Später wohnte er eine Weile in Taos, New Mexico, und darauf folgte er einer Einladung des Psychoanalytikers Erich Fromm nach Cuernavaca, Mexiko.

Xilitla - Las Pozas

Für seine Orchideenzucht ließ er 1947 ein Grundstück an den Kleinwasserfällen Las Pozas, 5 km östlich von Xilitla erwerben. Nachdem 1962 eine Frostperiode seine Orchideen zerstörte, entschied er sich die Orchideen als Betonskulpturen zu verewigen. Über die Jahre hinweg entstand so eine surrealistische Gartenanlage mit Betonskulpturen, unvollendeten Tempeln, Palästen und Treppen, die ins Nichts zu führen scheinen. Die Mexikaner nannten ihren exzentrischen Bauherren oft „The crazy Englishman“. Edward James starb 1984 an einem Schlaganfall auf der Rückreise von einem Europabesuch. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er sein gesamten Vermögen in Fantasiewelt in Xilitla investiert. Einige der Gebäude im Park haben sehr verspielte Namen, wie „The House with three Storys that might be Five“. (Mehr Infos gibt es auf Wikipedia.)

Xilitla - Las Pozas

Langes Wochenende – keine gute Idee

Bei meiner Ankunft in Xilitla stellte ich fest, dass ganz Mexiko das verlängerte Wochenende zu nutzen schien. Mit meinem Auto musste ich mich langsam durch die Menge von Leuten bewegen, bis ich endlich einen freien Parkplatz fand. Die Warteschlange am Eingang war bereits mehr als einen Kilometer lang – dennoch stellte ich mich an, ich war ja nun mal hier^^. Während der dreistündigen Wartedauer lernte ich ein nettes Pärchen kennen, von dem ich mir Sonnencreme lieh – der deutsche Touri hatte mal wieder nix dabei… . Auf dem Weg  zum Eingang schoben wir uns dann noch am Eingang für die Besichtigung eines Wasserfalls vorbei – der wurde aber total ignoriert, da alle zur Hauptattraktion wollten.

Xilitla - Las Pozas

 

Durch den Garten

Der Eintritt zum surrealistischen Garten betrug günstige 50 Peso. Direkt nach dem Eingang kann man nach links zu einem Wasserfall gehen (einige Leute gehen dort auch schwimmen) oder nach rechts die Anlage betreten. Da erst 2008 eine Stiftung den Park übernommen und für Besucher zugänglich gemacht hat, sind leider einige Gebäude und Skulpturen bereits verfallen. Dennoch gibt es viele verspielte und unrealistische Skulpturen, Gebäude und Treppen zu sehen – einige davon sind sogar begehbar. Um die gesamte Anlage zu besichtigen sollte man mindestens zwei Stunden einplanen. Schafft man es durch den Garten wird man mit einem Wasserfall mit kristallklarem Wasser belohnt.

Update August 2019: Leider sorgt das feuchtwarme Klima zunehmend für eine Zersetzung der Betonskulpturen. Viele Plattformen und Treppen wurden mittlerweile für Touristen gesperrt. Der Eintritt wurde auf 75 Peso erhöht, die Gebühren möchte man für Instandhaltung verwenden.

 

Das Wichtigste im Überblick

 

In der Nähe

Die Huasteca Potosina ist ein Wunderland voller schöner Sehenswürdigkeiten – hier ein paar weitere Ideen:

 

Perfekt für Reisen nur mit Handgepäck:*

 

Fazit Las Pozas in Xilitla

Mir hat der Skulpturenpark extrem gut gefallen. Beim Durchlaufen kann man die Gedanken schweifen lassen und in eine Fantasiewelt abtauchen, die es so nirgendwo anders gibt. Wie das Leben wohl war in diesem wunderschönen, seltsamen Garten mit seinen Palästen, Wasserfällen und Skulpturen? Ich kann auf jeden Fall verstehen, warum Edward James sich hier niedergelassen hat – das Klima ist sehr angenehm (tropisch, warm, relativ hohe Luftfeuchte) und alles ist sehr grün, voller Pflanzen und Tiere, da wir uns mitten im Regenwald befinden. Leider habe ich auch ein wenig Kritik – es gibt kaum Informationen, Beschreibungen oder Hinweisschilder im Park und die Parkplatzsituation ist chaotisch (siehe Anreise).

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27 Comments

    1. says: Robert

      Hello Joe,

      thanks a lot for the comment :)! I took a look at your page and you have really a lot of interesting information about Xilitla, Edward James and the history.
      Everybody who read my blog and wants to have more information about that place should have a look at your page – it`s very good and helpful :).

      Regards
      Robert

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